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Darkglass Alpha/Omega Test

Die finnische Basseffektschmiede Darkglass hat sich während der letzten Jahre einen erstklassigen Namen in der Basswelt erarbeitet. Die meisten Vertreter aus dem Produktkatalog haben wir im bonedo-Bassbereich bereits getestet, und in der Regel konnten alle Produkte ausnahmslos echte Huldigungen einfahren. Aber Erfolg schürt bekanntlich auch immer neue Erwartungen und so sind natürlich alle Darkglass-Fans stets gespannt darauf, was als nächstes aus den Laboratorien von Firmenboss Douglas “Doug” Castro kommen wird. Das Warten hat nunmehr ein Ende – und es scheint sich einmal mehr gelohnt zu haben!

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Der Zufall half ein wenig dabei, als sich Doug Castro in London mit dem Bassisten Jon Stockman von der erfolgreichen australischen Progressive-Rockband Karnivool traf. Jon Stockman gilt als raffinierter Sound-Architekt, und gemeinsam mit dem australischen Produzenten Forrester Savell, der stets mit konstruktivem Feedback zur Seite stand, konnte man nach satten 18 Monaten kooperativer Entwicklungszeit schließlich die Geburt des neuen Overdrive-Pedals Alpha/Omega feiern.
Das Besondere an diesem Pedal? Es verbindet zwei getrennte, von Grund auf neu entwickelte und sehr unterschiedlich klingende Verzerrerschaltkreise, die sich stufenlos (!) miteinander mischen lassen. Dem nicht genug, ist der Darkglass Alpha/Omega doch nicht zuletzt auch ein eigenständiger Bass-Preamp mit XLR-DI-Ausgang. Wenn das nicht neugierig macht …

Details

Das Auge kommt vor dem Ohr, zumindest in dem Moment, in dem man den Darkglass Alpha/Omega zum ersten Mal in den Händen hält, denn er steckt in einer aparten schwarzen Pappschachtel mit Magnetverschluss. Oben auf dem Deckel prangt in Weiß das magisch wirkende Darkglass-Logo, bestehend aus ventilatorartig angeordneten Bassschlüsseln.
Nach dem Öffnen der Schatzkiste hält man den schmucken Inhalt in den Händen – natürlich neben einer knappen (aber alles Nötige umfassenden) Bedienungsanleitung, einem Produktkatalog, einem stylischen Merchandise-Aufkleber und vier kleinen Gummifüßen, die optional an der Unterseite des Pedals angeklebt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Darkglass Alpha/Omega schlagen zwei Zerrer-Herzen, die sehr unterschiedlich klingen.

Das Pedal ist erstaunlich leicht: Mit seinen 350 Gramm wiegt es weit weniger als die meisten erhältlichen Effektpedale. Das bedeutet allerdings nicht, dass es dadurch auch weniger stabil wirken würde. Das matt grau/blau anodisierte Gehäuse wirkt recht edel, was auch durch die hauchfeine, per Laser eingebrannte Beschriftung erzielt wird. Wirklich cool wirkt auch das clever gestaltete Alpha/Omega-Logo, in dessen Mitte der einzige Fußschalter platziert wurde. Die rote Betriebsfunktions-LED sitzt exakt in der oberen Aussparung, in der das “A” des Alpha-Logos das “O” des Omega-Logos kreuzt. Ein winziges, aber äußerst liebevolles Detail!
Auf der Aluminium-Bodenplatte wurde die Seriennummer eingelasert, nebst Firmenlogo und der standardmäßigen CE-Kennzeichnung zur Bestätigung, dass das Gerät den Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der Europäischen Union entspricht.

Ein Batteriebetrieb ist nicht möglich, denn Darkglass vertritt nachdrücklich die Auffassung, dass die Verwendung von 9V-Netzteilen umweltbewusster ist. Allerdings ist kein Netzteil im Lieferumfang enthalten. Nicht selten verfügt man als Käufer ja bereits über diverse Netzteile oder ein Multinetzteil. Wichtig ist dabei zu beachten, dass das Pedal mindestens 30mA benötigt und die Netzsteckerpolung “negativ = innen” anliegt. Dies ist bei den meisten Effektgeräten der Fall – aber eben nicht bei allen. Also aufpassen!

Auf der rechten Seite befinden sich zwei Klinkenbuchsen: Zunächst eine Inputbuchse für den Instrumentenanschluss, und darüber hinaus ein Parallel Output, um das durchgeschliffene, unbearbeitete Instrumentensignal parallel weiterzuleiten. Das ist ein tolles Feature – speziell im Studio, wenn man neben dem Effektsignal zur klanglichen Transparenz oder zwecks möglicher Nachbearbeitung noch das trockene Basssignal mit aufnehmen möchte.Weiter oben auf der rechten Seite findet sich die leicht versenkte Netzbuchse für den Anschluss des 9V-Netzteils.
Auf der linken Seite befinden sich die Output-Klinkenbuchse, also der Ausgang des Effekt- oder Bypass-Signals (falls der Effekt ausgeschaltet ist). Zudem fällt der Blick auf einen Direct-XLR-Output, also einen DI-Ausgang des Effekt- bzw. Bypass-Signals. Zusätzlich verfügt der Direct Out auch über einen Groundlift-Schalter.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sind auf die Gehäuseseiten des Pedals verteilt worden.

Alle Ausgänge – also beide Klinken- und der XLR-DI-Ausgang – führen kein Signal im Falle eines Stromverlustes, was bedeutet, dass das Pedal nicht über hardwired true Bypass verfügt. Das ist vor allem bei Liveauftritten zu beachten, denn da weder eine 9V-Batterie, noch eine Phantomspeisung als alternative Energieversorgung zur Verfügung stehen, sollte die Netzversorgung stets besonders gut gesichert sein. Kabel und Stecker sollten also besonders gut vor Beschädigung oder versehentlichem Herausziehen geschützt werden.

Das Darkglass-Pedal kann, wie bereits erwähnt, auch als DI-Box verwendet werden, während es z.B. parallel am Bassverstärker angeschlossen ist. Und natürlich kann es auch ausschließlich über einen dieser beiden Ausgänge betrieben werden. Der Fußschalter ist, wie bei allen Darkglass-Pedalen, ein geräuschloser und verschleißarmer Relais-Schalter, welcher zwischen Effekt- und Bypass-Signal hin- und herschaltet.

Im oberen Teil der Oberseite hat das Darkglass-Team sämtliche Regler untergebracht. Zweireihig übereinander angeordnet befinden sich in der unteren Reihe vier Potis mit dem Mischregler für die zwei Verzerrer und ein Dreiband-EQ. In der oberen Reihe finden wir drei Potis sowie zwei Kippschalter, die jeweils zwischen den Potis sitzen.

Fotostrecke: 3 Bilder Sieben Potis, zwei Kippschalter und ein Fußschalter stehen auf der Oberseite zum Einstellen bereit.

Folgende Regler und Funktionen stehen zur Verfügung:

  • MOD, Alpha/Omega: Mit diesem Regler können die beiden Verzerrerschaltungen (bzw. Sounds) gemischt werden. Ganz nach links gedreht hört man ausschließlich den Alpha-Sound: einen sehr voluminöser und definierter Overdrive. Ganz nach rechts gedreht, hört man den sehr brachial und schneidig wirkenden Omega-Sound. Sämtliche Reglerpositionen dazwischen dienen dem stufenlosen Mischen der beiden sehr unterschiedlich klingenden Verzerrungstypen, wodurch eine überaus feine Abstufung von Klangfacetten ermöglicht wird.
  • BASS: +/- 12dB @ 80Hz
  • MID: +/- 12dB @ 500Hz
  • TREBLE: +/- 12dB @ 5kHz
  • BLEND: Dieser Regler bestimmt das Mischverhältnis zwischen dem trockenen Basssignal und dem verzerrten Signal. Dabei bleibt das trockene Signal auf dem Level der Inputlautstärke des angeschlossenen Basses. Je mehr der Regler nach rechts gedreht wird, desto stärker erhöht sich der Signalanteil des verzerrten (Effekt-)Signals. Die Feinabstimmung der Lautstärke des verzerrten Signals wird dann zusätzlich über den benachbarten Level-Regler vorgenommen. Steht dieser Level-Regler auf Null, während gleichzeitig der Blend-Regler voll aufgedreht ist, so kommt kein Signal durch.
  • LEVEL: Dieser Regler ist für die Feinabstimmung der Lautstärke des verzerrten Signals zuständig. Er regelt jedoch nicht den Lautstärkeanteil des trockenen Signals mit, denn letzteres bleibt ja statisch auf dem Input-Level. Das heißt, die Einstellung des Mischverhältnisses vom Blend-Regler wird nicht einfach nur durch den Level-Regler lauter oder leiser gestellt, sondern sie wirkt sich ausschließlich auf das Effektsignal aus. Steht der Blend-Regler also “trocken” ganz links, so zeigt der Level-Regler keine Wirkung. Die drei EQ-Regler behalten jedoch weiterhin ihre volle Funktion, was überaus clever ist, weil man auf diese Weise das Pedal als “trockenen” Preamp verwenden kann.

    Steht der Blend-Regler ganz rechts, also auf “100% Effektsignal”, dann kommt kein Signal durch, sollte der Level-Regler ebenfalls auf Null stehen, denn dieser regelt ja wie gesagt nur die Lautstärke des Effektsignals.

  • DRIVE: Hier wird der Grad der Verzerrung stufenlos von subtil bis brachial geregelt. Der Grad der zu erzielenden Verzerrung ist aber auch abhängig vom Output des angeschlossenen Basses.
  • GROWL (Schalter): Mit diesem Schalter wird ein Kuhschwanz- bzw. Shelving-Filter aktiviert, um eine breitbandige Bassanhebung zu generieren, die dem Sound zusätzlich Macht und Fülle verleiht.
  • BITE (Schalter): Dieser Schalter aktiviert einen Hochmitten-Boost bei 2,8kHz, um den Sound zusätzlich mit durchsetzungsfreudigen Präsenzen anzureichern.

In diesem Video könnt ihr sämtliche Funktionen des Pedals sehen:

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