Darkglass Luminal Booster Ultra Test

Umfangreiche Features

Der Darkglass Luminal Booster Ultra bietet zahlreiche Features zur Klanggestaltung, die sich teilweise in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen. Er zählt daher zweifellos zu den komplexeren Bass-Preamps und erfordert etwas Einarbeitung oder zumindest Experimentierfreude, um sein Potenzial voll auszuschöpfen. Wir gehen direkt in medias res und knöpfen uns zu Anfang einige der Features gesondert vor, um deren Wirkung auf den Sound besser beurteilen zu können. Für die folgenden Audiobeispiele habe ich das symmetrische Signal des XLR-Ausgangs mit Logic Pro X aufgenommen.

Der Character-Regler ist ein zentraler Bestandteil des Harmonic Boosters und prägt den Sound des Pedals maßgeblich. Im folgenden Audiobeispiel hört ihr zunächst vier Takte mit komplett zugedrehtem Character-Regler, und danach die volle Wirkung des Features.

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Flat EQ, Character geschlossen/offen

Der Character-Filter wirkt wie ein stufenlos regelbares EQ-Preset, das den Sound bereits vor dem eigentlichen Equalizer deutlich massiver, reichhaltiger und präsenter macht. Ähnliche Effekte kennt man schon von sogenannten „Enhance“- oder „Contour“-Features bei Amps verschiedener Hersteller, nur ist er hier stufenlos hinzumischbar.

Dreht man den Regler weit genug auf, so klingt der Bass, als würde er durch einen fetten Amp gespielt. Mir gefällt die Abstimmung der Darkglass-Schaltung ausgesprochen gut – selbst voll aufgedreht liefert das Feature einen praxisgerechten Sound, der sich bestens im Bandkontext einsetzen lässt.

Darkglass Luminal Booster Ultra
Wirkungsvolles Tool zur Klangbearbeitung: Darkglass Luminal Booster Ultra

Arbeiten mit dem Kompressor

Nun knöpfen wir uns einmal die Wirkungsweise des Kompressors vor: Die Klangveränderung oder Wirkung von Kompressoren ist ja in Audiobeispielen häufig schwer darzustellen, insbesondere bei subtileren Einstellungen. Aus diesem Grund habe ich eine ziemlich heftige Einstellung gewählt: Der Comp-Regler ist voll aufgedreht und der Low-Pass-Filter lässt das gesamte Frequenzspektrum durch.

Die Reihenfolge in der Signalkette von Kompressor und Harmonic Booster kann durch ein langes Drücken des Comp-Fußschalters geändert werden: Leuchten die LEDs rot, folgt der Kompressor auf den Booster; bei blauem Licht ist die Reihenfolge umgekehrt.

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Flat EQ, strong compression, red/blue

Der Kompressor arbeitet selbst mit dieser Einstellungabsolut homogen. Der Sound wird effektiv verdichtet und wirkt kompakter, ohne dass sich der Charakter des Basssounds verändert oder verwaschen klingt. Natürlich lässt sich der Kompressor auch deutlich subtiler einsetzen, da es sich um eine parallele Kompression handelt.

Mit dem Blend-Regler kann man das Mischverhältnis zwischen dem cleanen und dem komprimierten Signal anpassen, sodass der Sound seine Klarheit und Transparenz stets behält. Schaltet man den Kompressor vor den Booster, so wirkt der Sound in meinen Ohren noch eine Spur klarer, allerdings ist der Unterschied vernachlässigbar.

Darkglass Luminal Booster Ultra
Mithilfe des USB-Ports hat man umfangreichen Zugriff auf die webbasierte Darkglass Suite.

Wirkungsvoller Equalizer

Als nächstes kommt der Equalizer des Darkglass Luminal Booster Ultra mit ins Spiel. Im ersten Beispiel hört ihr einen Stingray, den ich mit einer Bass- und Höhenanhebung aufgefrischt habe. Der Kompressor bearbeitet hier lediglich das Low-End, sodass die crispen Höhenanteile völlig unangetastet bleiben.

Für den Slapsound habe ich mit dem gesonderten Mittenfilter des Pedals die Mitten noch weiter abgesenkt, um einen stärkeren Scoop-Charakter zu erzeugen. Der Kompressor packt jetzt deutlich härter zu und greift bis in den mittleren Frequenzbereich – das Ergebnis kann sich hören lassen, die EQ-Tools klingen wirklich erstklassig und lassen in Sachen Flexibilität keinerlei Wünsche offen!

Zum Teil wenig Platz auf der Oberfläche

Bei der Bedienungsfreundlichkeit der separierten Mittensektion ist jedoch noch etwas Luft nach oben. Die Regler liegen zu eng beieinander, laufen ziemlich schwer und sind an den Seitenflächen völlig glatt. Diese Kombination strapaziert die Geduld dann doch ein wenig, besonders wenn es in der Hitze des Gefechts auf der Bühne schnell gehen muss. Das Gleiche gilt für das gegenüberliegende Regler-Paar (Character und Boost)

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Lowend compression, Bass- und Treble-Boost Strong compression, MidScoop, Slap

Ein wichtiges Austattungsmerkmal unseres Testlings sind die sieben integrierten Boxensimulationen, die an der DI und am Kopfhörerausgang anliegen. Für den folgenden Vintage-Sound habe ich das Modell „Fruity4x10“ verwendet, bei dem es sich um die Impulsantwort einer Orange 4×10-Box handelt.

Im zweiten Beispiel hört ihr einen rockigen Jazz-Bass-Sound. Hier kommt eine moderne 4×10-Box zum Einsatz, und mithilfe des Equalizers habe ich die Mitten zur Stärkung der Durchsetzungskraft angehoben. Eine relativ starke Komprimierung lässt den Sound kompakt und kraftvoll erscheinen, ohne die Artikulation zu beschädigen.

Audio Samples
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Höfner Beatles Bass, „Fruity4x10cab“ Jazz Bass Rock, Mid-Boost, „ModernBass4x10cab“

In den nächsten Beispielen kommt ein moderner Viersaiter mit zwei Soapbar-Pickups (Sadowsky MetroLine 24-4 Modern) zum Einsatz. Für den sehr klaren und druckvollen Fingerstyle-Sound habe ich die Mitten leicht ausgedünnt und das Boxenmodell „Swirl4x10“ verwendet, das einer legendären SWR 4×10-Box entspricht. Der Kompressor verdichtet das Signal über das gesamte Frequenzspektrum, ohne die Transparenz zu beeinträchtigen – ich habe hier wohlgemerkt keine cleanen Signalanteile beigemischt, der Blend-Regler steht auf Rechtsanschlag. Der abgedämpfte Thump-Style-Sound kommt mit einer Darkglass 4×12-Box und stark komprimierten Bässen – fett!

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Modern Sound, strong compression, „Swirl4x10cab“ Thump Style, „darkglassElite4x12cab“

Zum Abschluss gibt es ein knackigen und sehr direkten Fusion-Sound, den ich ebenfalls mit dem Sadowsky eingespielt habe. Viel war für den tollen Sound nicht nötig – eine Anhebung der Tiefmitten für etwas mehr Fülle war vollkommen ausreichend. Der Kompressor greift zwar über den gesamten Frequenzbereich, durch die Beimischung des cleanen Signals wirkt der Sound aber dennoch ausgesprochen dynamisch und frisch.

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Modern Fusion Sound, moderate compression, Mid-Boost

Darkglass Luminal Booster Ultra – das sind die Alternativen

FeaturesDarkglass Luminal Booster UltraAmpeg SGT-DIDarkglass Alpha Omega Ultra V2
Equalizer6-Band, zusätzliches semiparametrisches Mittenband3-Band mit semi-parametrischen Mitten, Ultra High, Ultra-Low, SVT/B15-Voice6-Band, growl und Bite Presets
AnschlüsseIn/Out-Klinken, symmetrischer XLR Ausgang, Aux-In, Kopfhörer, USB-CIn/Out-Klinken, symmetrischer XLR Ausgang, Preamp-Out-klinke, Phones,In/Out-Klinken, symmetrischer XLR Ausgang, Parallel-Out-Klinke
KopmpressorJa, parallel Kompression mit Gani-Reduction- LEDsneinnein
DriveneinJa,Grit-Regler für ZerrstärkeJa, Alpha/Omega Schaltung
CabsimSieben Impulsantorten/Cabsims, per Softwareanbindung auswechselbarOnboard-IR-Loader/Cab-Simulator mit drei Werks- und drei Benutzer-IR-Slots und PegelreglerDrei Impulsantworten auf Gerät, per Softwareanbindung auswechselbar
Preis459,- Euro369,- Euro285,- Euro
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Darkglass Luminal Booster Ultra – Alternativen
Darkglass Luminal Booster Ultra
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