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Darkglass Microtubes 500 Combo 210 Test

Wir kommen direkt zur Sache und verschaffen uns einen Eindruck von den Klangmöglichkeiten des Darkglass Microtubes 500 Combo 210. Für die folgenden Audiobeispiele habe ich ausschließlich einen Fender American Original 70’s Jazz Bass verwendet und den Darkglass Microtubes 500 Combo 210 sowohl mit einem Mikrofon (EV RE320) als auch über den DI-Out aufgenommen – ihr hört also einen Mischung der beiden Signale.

Darkglass Microtubes 500 Combo 210
Die Zehnzöller des Darkglass-Combos bewegen ordentlich Luft!

Ausgewogenes Klangbild

Wenn man die Finger von sämtlichen Klangwerkzeugen lässt, klingt der Darkglass Microtubes 500 Combo 210 zunächst ziemlich unspektakulär. Das Klangbild ist gleichwohl ziemlich ausgewogen und mein Jazz Bass wird bereits sehr detailreich abgebildet. Dabei ist der Darkglass-Basscombo in meiner Wahrnehmung nicht ganz so gnadenlos neutral abgestimmt wie beispielsweise die Mitbewerber aus dem sonnigen Italien – ich höre ein leichte Betonung in den Hochmitten und in den Bässen, die für eine moderne Note im Klang sorgt. Zudem fühlt sich der Combo sehr direkt an und setzt die Spieldynamik blitzschnell um, was natürlich nicht zuletzt auch an der Ausstattung mit 10“-Zöllern liegt.

Audio Samples
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Clean-Sound, EQ flat

Wirkungsvolle Tools: Kompressor und EQ

Nun wollen wir mal herausfinden, wie sich der Sound mit den zahlreichen Features formen lässt und knöpfen uns als erstes den Kompressor und den Equalizer vor. Für den Slapsound im nächsten Beispiel habe ich eine typische Smiley-EQ-Kurve mit Bass- und Höhen-Boost bei gleichzeitig abgesenkten Mitten (1kHz) geformt und den Sound zudem mit dem One-Knob-Kompressor stark verdichtet.

Alle Bänder des Vierband-Equalizers sind sehr fein dosierbar und wirken bereits bei dezenten Anpassungen hörbar positiv auf den Sound – qualitativ sind die Filter absolut überzeugend!

Die Abstimmung des Kompressors gefällt mir ebenfalls sehr gut! Ich weiß zwar nicht genau, welche und wie viele Parameter mit dem Regler verändert werden, der Sound wirkt aber auch bei deftigen Einstellung noch transparent und ist frei von Artefakten – die Abstimmung ist also zweifellos gelungen!

Audio Samples
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Clean, Bass-Boost, 1kHz-Cut, Treble-Boost, Heavy Compression
Darkglass Microtubes 500 Combo 210
Das Logo der finnischen Company besteht aus Bassschlüsseln, die eine Blume bilden.

Überzeugender Vintage-Sound!

Durch Abschalten des Tweeters alleine wird der Darkglass Microtubes 500 Combo 210 logischerweise nicht zum Vintage-Basscombo – hochwertige Zehnzöller liefern heutzutage per se schon viele Höhen und klingen in der Regel sehr direkt. Mit einigen EQ-Anpassungen kommt man aber schon in die Oldschool-Richtung, wie ihr im nächsten Sound hören könnt.

Der Equalizer klingt prinzipiell wirklich hervorragend, was ich ja bereits beim vorherigen Beispiel festgestellt habe. Gerade für solche Sounds würde ich mir allerdings etwas mehr Eingriffsmöglichkeiten für die tieferen und mittleren Mitten wünschen, die dem Sound noch zu etwas mehr Wärme und „Körper“ verschaffen könnten. Hierfür steht nämlich nur eine Frequenz zur Verfügung (500Hz), während die Hochmitten (1kHz, 1,5kHz, 3kHz) sehr engmaschig ausgelegt sind und extrem gezielt angepasst werden können. Darkglass steht eben am Ende des Tages eben doch eher für „edgy“-Sounds mit Biss!

Audio Samples
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Clean, Bass-Boost, 500Hz-Boost, Treble-Cut, Moderate Compression, Tweeter off
Darkglass Microtubes 500 Combo 210
Ohne Tweeter wird der Sound des Basscombos augenblicklich vintagelastiger.

Na, dann kommen wir doch mal zur Kernkompetenz des Darkglass Microtubes 500 Combo 210 und schalten die Microtubes-Engine für verzerrte Sounds scharf. Wir beginnen mit der denkbar mildesten Einstellung und hören uns die VMT-Schaltung mit niedrigem Drive-Pegel an. Mit dem Equalizer habe ich die Bässe und die Mitten bei 500Hz leicht geboostet und die Höhen dazu abgesenkt.

Audio Samples
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VMT, Drive: 12h, Blend: 9h, Bass-Boost, 500Hz-Boost, Treble-Cut, Moderate Compression, Tweeter off

Dreht man den Drive-Regler weiter auf und blendet mehr vom verzerrten Sound zum Signal, klingt der Basscombo schon deutlich bissiger. Der EQ war bei der Aufnahme bis auf einen dezenten 500Hz-Boost neutral.

Audio Samples
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VMT, Drive: 3h, Blend: 12h, 500Hz-Boost

Mich haben die Sounds der VMT-Engine absolut überzeugt, aber der Combo hat in Sachen Overdrive/Distortion noch deutlich mehr zu bieten. Switcht man mit einem Druck auf den Drive-Regler zur B3K-Engine, so liefert der Darkglass Microtubes 500 Combo 210  moderne Mitten-gescoopte Distortion-Sounds mit immenser Transparenz und Durchsetzungskraft – der Marken-Kern von Darkglass sozusagen.

Im nächsten Beispiel hört ihr meinem Jazz Bass mit leichter Verzerrung und komplett neutralem Equalizer:

Audio Samples
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B3K, Drive: 9h, Blend: 12h, no EQ
Darkglass Microtubes 500 Combo 210
Erstaunliche klangliche Bandbreite: Darkglass Microtubes 500 Combo 210

Und jetzt Vollgas!

Zum Abschluss drehen wir den Drive-Regler weiter auf und hören uns die High-Gain-Sounds des Darkglass Microtubes 500 Combo 210 an. Ich bin immer wieder überrascht, wie einfach man mit den Darkglass-Geräten zu erstklassigen und organisch klingenden Distortion-Sounds kommt.

Der Darkglass Microtubes 500 Combo 210 ist hier keine Ausnahme! Man kann hier wirklich nicht viel falsch machen – selbst bei extremeren Einstellungen bleibt das Klangbild stets homogen und die Sounds sind absolut praxistauglich – hier klingt nichts unangehm oder harsch – außer, man möchte dies unbedingt!

Audio Samples
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B3K, Drive: 11h, Blend: 12h, Bass-Boost, 500Hz-Boost, 3,5khz-Boost B3K, Drive: full, Blend: 2h, Bass-Boost, 1,5khz-Boost

Überzeugende Kraftreserven

Der Darkglass Microtubes 500 Combo 210 überzeugt aber nicht nur hinsichtlich der Klangqualität, sondern auch in Sachen Lautstärke – die Verstärker- und Boxen-Kombination arbeitet offensichtlich erstaunlich effektiv! Selbst ohne Zusatzbox kann man mit dem Darkglass-Basscombo ohne Probleme moderatere Gigs bestreiten und erntet auch an der Leistungsgrenze noch transparente Sounds mit sattem Fundament. Mit einer achtohmigen Zusatzbox, an der die Endstufe ihre volle Leistung von 500 Watt abgibt, ist man dann durchaus auch für lautere Gigs in größeren Clubs ohne PA-Abnahme gut gerüstet.

Hier wird man übrigens auch das Lüftergeräusch nicht wahrnehmen, wenn der Ventilator im Verstärkerteil nach einigen Minuten seinen Dienst zur Kühlung aufnimmt. Beim Üben in einer stillen Umgebung wäre mir der Lüfter-Geräuschpegel allerdings ein Spur zu laut, auch wenn der Ventilator in Intervallen kühlt – er läuft also immer nur für ein paar Minuten und hört dann wieder auf. Besser man testet daher vor dem Kauf, ob die persönliche Toleranzschwelle diesbezüglich überschritten wird.

Darkglass Microtubes 500 Combo 210 – das sind die Alternativen

FeaturesDarkglass Microtubes 500 Combo 210EBS Magni 502-210Ampeg RB-210
Leistung500 W @ 4 Ohm500 W @ 4 Ohm500 W @ 4 Ohm
Equalizer5-Band-EQ mit wählbaren Mittenfrequenzen3-Band-EQ mit semiparametrischen Mitten3-Band-EQ, Ultra-Hi und Ultra-Lo Schalter
Driveja, Microtubes VMT/B3Kneinja, Ampeg SGT Overdrive
KompressorJaJanein
Lautsprecher2×10“ Neodym von  Eminence und Warehouse WGS-410 Hochtöner (abschaltbar)2×10″ Neodym-Lautsprecher mit Hochtöner2×10″ Custom Eminence Speaker und HF Horn (abschaltbar)
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Darkglass Microtubes 500 Combo 210 – Alternativen
Darkglass Microtubes 500 Combo 210
Darkglass Microtubes 500 Combo 210
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