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Darkglass Microtubes Vintage Test

Der Darkglass Microtubes Vintage im bonedo-Test – Die finnische Boutique-Pedalschmiede Darkglass ist noch jung an Jahren und das Produktangebot entsprechend klein: Gerade einmal drei Pedale für uns Tieftöner umfasst das Programm. Zwei davon, der Verzerrer B3K und die Preamp/DI-Box/Distortion-Kombination B7K haben in vorangegangenen Tests bereits Bestnoten erreicht. Beide Pedale klingen fantastisch und überzeugen mit einem außerordentlich hohen Nutzwert. Grund genug für uns, auch das jüngste Produkt von Darkglass-Chef Doug Castro in die Mangel zu nehmen. Nach zwei Zerrpedalen wird sich der eine oder andere fragen, warum noch ein Drittes seine Fähigkeiten beweisen muss.

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Ganz einfach, denn im Gegensatz zu den Geschwistern B3K und B7K, die mit ihrem aggressiven Sound eher im modernen Umfeld zu Hause sind, soll das neue „Microtubes Vintage“ ein weites Spektrum klassischer Overdrive-Klänge abdecken, ohne sich an bestimmten Pedalen oder Amps der Vergangenheit zu orientieren. Doug Castro will mit seiner jüngsten Kreation also komplett andere Klangfarben ins Spiel bringen und ich bin sehr gespannt, ob mich dieses Darkglass-Pedal genau so überzeugen kann wie die beiden anderen.

Details

Wie alle Darkglass-Produkte wurde auch der „Vintage“-Verzerrer in Finnland entwickelt, hergestellt aber wird er in Handarbeit vom Audiospezialisten und 3Leaf Audio Chef Spencer Doren in Seattle. Die kleine, stabile Box ist etwas schlanker als beispielsweise ein normales Boss-Pedal und besteht komplett aus gebürstetem Aluminium. Die vier Regler auf der Oberseite laufen sehr geschmeidig und bieten genau den richtigen Widerstand, um auch feinfühlige Justierungen vornehmen zu können. Kurz und gut, das Microtubes Vintage fühlt sich genauso hochwertig und stabil an wie seine beiden Vorgänger. Auch bei unserem „Vintage“-Kandidaten gibt es keine Option für den Batteriebetrieb, Doug Castro nimmt seine Verantwortung gegenüber der Umwelt ernst und verzichtet bei allen Darkglass-Produkten so weit es geht auf Umwelt-unverträgliche Materialien. Kein Problem, wenn man ein Pedalboard mit einer zentralen Stromversorgung hat, alle anderen müssen für ein hochwertiges Netzteil zusätzlich ein paar Euro auf die Ladentheke blättern.

Fotostrecke: 6 Bilder Blend, Era, Level und Drive regeln den Sound

Dass das Gerät nur mit Netzteil betrieben werden kann, finde ich in Ordnung, ungünstig finde ich aber die Position der Netzteilbuchse. Sie liegt, genau wie beim B3K, auf der rechten Seite vor der Eingangsbuchse auf Höhe des Fußtasters und macht die Positionierung auf manchen Pedalboards wirklich knifflig. Sicherlich gibt es technische Gründe für die seltsame Ausrichtung der Buchse, aber rückseitig oder wenigstens vor der Klinkenbuchse seitlich am Pedal wäre sie besser aufgehoben. Davon abgesehen ist der Aufbau der jüngsten Darkglass-Zerre einfach und logisch: Der Bass geht rechts in die Klinkenbuchse, gegenüber findet man den Ausgang und auf der Oberseite sitzen vier Regler und ein Fußtaster. Die Regler „Level“, „Blend“ und „Drive“ kennen wir schon von den anderen Pedalen der finnischen Firma, die Geheimwaffe des „Microtubes Vintage“ ist aber der sogenannte „Era“-Regler. Er ist für den Charakter des Pedals zuständig und führt im Uhrzeigersinn von warmen und mittigen Sounds im Stil der Siebziger bis hin zu deutlich transparenteren und obertonreichen Röhrensounds der Achtziger und Neunziger Jahre. Der „Era“-Regler greift nach dem Drive-Regler und filtert damit das bereits verzerrte Signal.

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