„The Times They Are A-Changing“ heißt ein berühmter Song von Bob Dylan. Und tatsächlich: Wo wir früher Bassverstärker und Bassboxen mit nicht selten zusammen über 100 kg Gewicht zum Gig mitbrachten, reicht heutzutage mitunter ein einziges Effektgerät! Verstärker sind teilweise sogar unerwünscht, da sie in alle Mikrofone einstrahlen und der Crew am Mischpult das Leben erschweren. Die Lösung dafür heißt In Ear Monitoring: Ohne unkontrollierbare Schallquellen auf der Bühne lässt sich eine Band wesentlich einfacher mischen. Zudem bekommt hier jede(r) der Beteiligten auf Wunsch seinen eigenen Monitor-Mix auf den Kopfhörer. Klingt verlockend, oder? Doch welches Equipment benötigen wir auf unserem Pedalboard für diese neue Situation? In dieser vierteiligen Reihe möchte ich euch für verschiedene Stilrichtungen ein paar Inspirationen für das ideale Bass-Equipment für In-Ear-Gigs geben.
- Bass-Equipment für In Ear Gigs: Grundsätzliches/Planung
- Bass-Equipment für In Ear Gigs: Minimaler Ansatz
- Bass-Equipment für In Ear Gigs: Maximaler Ansatz
- Bass-Equipment für In Ear Gigs: One-Stop-Lösungen
- Bass-Equipment für In Ear Gigs: Alternativen
- Cleaner Bass-Preamp
- Bass-Kompressor
- Booster/Aktiv-Elektronik für Bass
- Bass-Octaver
- Bass-Chorus
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Grundsätzliches/Planung
„Vorbereitung ist das halbe Leben!“, sagt ein Sprichwort. Und auch in unserem Fall macht es durchaus Sinn, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie wir die anstehende Herausforderung meistern können. Unsere Aufgabe für diesen ersten Teil dieser Serie ist ein Gig im Bereich Pop/Funk/R&B/Gospel-Bereich.
Das ist zwar ein vergleichsweise großer Bereich – die Anforderungen sind in diesen Genres jedoch durchaus ähnlich:
- überwiegend cleane Sounds
- Cab Sim nicht unbedingt erforderlich, färbt oftmals zu stark
- Allround-Sound, der gut im Mix sitzt
- Basssound, der für mehrere Spieltechniken funktioniert (Finger, Slapping, Plektrumspiel)
- gute Kontrolle der Dynamik
- keine extremen Eingriffe am Equalizer notwendig, nur etwas Feinabstimmung
- dem Mischer ein hochwertiges D.I.-Signal für Mix und In Ear Monitoring bereitstellen
Übrigens, wer zu den Themen „In Ear“ und „Cab Sim“ mehr Informationen benötigt, findet hier entsprechendes Material:
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Bass-Equipment für In Ear Gigs: Minimaler Ansatz
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf stellen wir nun unser Pedalboard zusammen. Zunächst soll es um einen minimalen Ansatz gehen: Was würde ausreichen, um diesen Gig zu bestreiten? In meinem Fall habe ich mich für einen cleanen Bass-Preamp sowie einen Kompressor als Grundausstattung entschieden.
Da ich mit Musik meine Brötchen verdienen darf, sind mein Preamp und mein Kompressor zugegebenermaßen etwas exklusiv. Dieselben klangliche Ziele sind aber auch mit günstigeren Alternativen realisierbar, und für jede Komponente mache ich später diverse Vorschläge.
So klingt diese Kombination:
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Maximaler Ansatz
Wenn wir alle notwendigen Anforderungen erfüllt haben, bleibt noch unsere persönliche Wunschliste. Oder Anders formuliert: Wie sieht das persönliche Traum-Pedalboard für den Gig aus, wenn Geld keine Rolle spielt?
Ähnlich wie bei minimalen Ansatz stellt sich hier zunächst die Frage, was wirklich gebraucht werden könnte. Effektgeräte mitzunehmen, die in diesem Kontext gar keinen Sinn machen, nimmt nur unnötig Platz weg. Daher zuvor wieder ein paar Gedanken:
- mitunter sind modern-knackige Basssounds gefragt, daher ggf. zweiter Preamp/Booster/externe Aktiv-Elektronik
- für Balladen oder exponierte Stellen ist ein Chorus vorstellbar
- wenn es richtig fett werden soll, ist ein Octaver hilfreich. Mit ihm kann man auch mal kurz behelfsmäßig einen 5-Saiter simulieren, falls man nicht sowieso schon einen spielt.
Natürlich lassen sich nicht sämtliche Eventualitäten abdecken, sonst müssten wir natürlich mit einem eigenem LKW anreisen. Für unseren Pop/Funk/R&B/Gospel-Gig sollten wir mit diesem Board jedoch bestens ausgestattet sein.
Bass-Equipment für In Ear Gigs: One-Stop-Lösungen
Ich persönlich bevorzuge eine gute Übersicht über einzelne Pedale, da ich im Notfall gerne schnell eingreifen können möchte und keine doppelt belegten Regler bzw. viele Knöfe auf sehr engem Raum mag.
Auf diese Weise kann ich jede einzelne Komponente schnell ein- und ausschalten. Das ist aber natürlich Geschmacksache. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl so genannter „All In One“- oder „One Stop“-Lösungen für In Ear Gigs.
Hier sind ein paar Vorschläge, die sich für cleane Sounds eignen:
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Alternativen
Für diesen und die folgenden Artikel nutze ich natürlich das Equipment, was sich in meinem Besitz befindet. Natürlich gibt es zu jeder Komponente zahlreiche Alternativen. Hier sind ein paar Vorschläge, welche die Anforderungen unseres Pop/Funk/R&B/Gospel Gigs ähnlich gut erfüllen sollten.
Cleaner Bass-Preamp
Bass-Kompressor
Booster/Aktiv-Elektronik für Bass
Bass-Octaver
Bass-Chorus
Viel Spaß beim Experimentieren und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt