Willkommen zurück zum zweiten Teil unserer Reihe zum Thema Equipment für In Ear Gigs. Diesmal steht das breite Genre „Rock“ im Mittelpunkt. Spielt man nicht gerade in kleineren Locations wie Clubs etc., kommt hier schnell eine PA ins Spiel. Diese gibt es zwar auch noch im Zusammenspiel mit herkömmlichen Bühnen-Monitoren, das Thema „In Ear“ ist jedoch unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Eine Bühne ohne Verstärker und störende Schallquellen macht das Leben für die Crew am Mischpult bedeutend einfacher. Und auch wir Bassist:innen profitieren von einem individualisierten Monitor-Mix in unserem Kopfhörer, da wir bei bestem SOund entspannter und leichter spielen können. Es bleibt die Frage: Was soll man idealerweise zum Gig mitbringen, wenn der Ampeg SVT inklusive 8x10er-Box zu Hause bleiben muss? Dieser Frage wollen wir heute nachgehen und wie in der letzten Folge eine minimale und eine maximale Lösung inklusive einiger sinnvoller Alternativen finden.
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Grundsätzliche Gedanken und Planungen
Auch für den heutigen Fall macht es natürlich Sinn, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, welche Anforderungen auf einen zukommen. Nach meinen Erfahrungen sind für einen Rock-Gig die folgenden Punkte am wichtigsten:
- leicht „dreckiger“ Grundsound (etwas Sättigung von Preamp oder Overdrive)
- Cab Sim von Vorteil (färbt ebenfalls in die gewünschte Richtung)
- Allroundsound, der gleichermaßen für Fingerstyle und Plektrumspiel funktioniert
- gute Kontrolle der Dynamik
- Equalizer für Bearbeitung der Mitten und Höhen, Durchsetzungsfähigkeit und Attack
- hochwertiges D.I.-Signal für Mix und In Ear Monitoring bereitstellen
Übrigens: Wer zu den Themen „In Ear“ und „Cab Sim“ mehr Informationen benötigt, findet hier entsprechendes Material:
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Bass-Equipment für In Ear Gigs: Minimaler Ansatz
Natürlich wollen wir es so bequem wie möglich haben und stellen uns daher die Frage: “Was würde ausreichen, um diesen Gig zu spielen?” bzw. “Wie sieht der minimale Ansatz aus?”.
Meine persönliche Wahl fiel hierbei auf einen bei Bedarf schön „dreckig“ klingenden Preamp inkl. Cab Sim sowie einen vorgeschalteten Bass-Kompressor. Dieser ist vor allem beim Wechsel zwischen Finger und Pick nützlich, um Lautstärkeunterschiede auszugleichen.
Meine persönliche Wahl ist eine Tech21 VT Bass D.I. inkl. Cab Sim. Dieser lehnt sich klanglich an diverse Ampeg-Amps und die legendäre 8x10er-Box aus demselben Hause an. Der Kompresser meiner Wahl stammt von Origin Effects. Hier ein möglicher Grundsound dieses rockigen Gespanns:
Als alternative Minimal-Ausstattung wäre natürlich auch anstelle des Kompressors ein Overdrive sinnvoll. Mit diesem kann man bei Bedarf schnell „in den zweiten Gang schalten“.
Dafür nutze ich das Darkglass Vintage Microtubes. Mit diesen beiden Varianten kann man zwar noch keine Berge versetzen, aber definitiv relativ problemlos einen Rock-Gig bestreiten. Alternativen zu allen drei Pedalen zähle ich euch weiter unten auf dieser Seite auf.
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Maximaler Ansatz
Nach der Pflicht folgt bekanntlich die Kür: Was also kann ich für meinen Bassjob mitnehmen, um für nahezu alle Eventualitäten gewappnet zu sein?
- zusätzliche Verzerrung, um an geforderten Stellen entsprechend Gas geben zu können
- unter Umständen charakterlich unterschiedliche Verzerrung, z. B. Fuzz-Pedal
- für Rock-Basssounds der 80er und 90er bzw. in Intros etc. macht sich ein Chorus gut
Das folgende Board enthält für mich eine sehr sinnvolle Kombination. Natürlich gibt es immer noch weitere Eventualitäten, dies würde aber wohl in einem Equipment-Overkill enden. Zudem kann man ja von Fall zu Fall entscheiden und das Board umdesignen.
Bass-Equipment für In Ear Gigs: One-Stop-Lösungen
Persönlich bevorzuge ich die Übersichtlichkeit und Bedienung verschiedener einzelner Komponenten. Sie geben mir das Gefühl, im Notfall schnell eingreifen und einzelne Sachen ein- oder ausschalten zu können.
Der Markt hält aber natürlich auch ein breites Angebot an unterschiedlichsten Pedalen bereit, welche viele verschiedene Funktionen in sich vereinen. Der Fachbegriff dafür ist „One Stop“- oder „All in One“-Lösungen.
Hier sind ein paar Optionen, welche in einem Rock-Kontext gut funktionieren:
Bass-Equipment für In Ear Gigs: Alternativen
Für diese Artikel dieser Serie nutze ich natürlich das Equipment, was sich in meinem Besitz befindet. Natürlich gibt es zu jeder Komponente zahlreiche Alternativen. Hier sind ein paar Vorschläge, die die Anforderungen unseres Rock-Gigs problemlos erfüllen sollten:
Kompressor
Overdrive
Fuzz
Chorus
Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt
Furanku sagt:
#1 - 03.07.2023 um 09:16 Uhr
Was hat denn das mit In-Ear-Monitoring zu tun? Und wer braucht keine "gute Kontrolle über die Dynamik"? Auch ist nicht jeder Rock-Bass angezerrt. Sorry, aber dieser Artikel scheint mir eher ein Alibi für eine Affiliate-Link-Orgie zu sein.
Thomas Meinlschmidt sagt:
#1.1 - 03.07.2023 um 19:33 Uhr
Hallo Furanku, Deine Fragen kann ich dir gerne beantworten. Der Artikel hat natürlich sehr viel mit In Ear Monitoring zu tun. Viele Hobby-Bassisten und Bassisten begegnen dieser Situation zum ersten Mal oder eben nur ein- bis zweimal im Jahr. D.h., sie müssen sich von ihrem gewohnten herkömmlichen Equipment umstellen und eventuell neue dafür Sachen anschaffen. Für jemanden, der mit In Ear Monitorring noch keine Erfahrung habt, stellen sich dann genau die Fragen, die ich in dem Artikel beschrieben habe. Welche Sounds muss ich abliefern? Welches Equipment ist da für sinnvoll? Welche Kombinationen machen Sinn? Etc. Um diese Zielgruppe geht es hier. Die Anregung zu dem Ganzen stammt zum größten Teil von realen Fragen im Unterricht oder in Workshops. Es scheint also doch für Viele ein Thema zu sein. Gerade für Bassistinnen und Bassisten, die keine Equipment Nerds sind. Zudem stehen wir in engen Kontakt zum Fachpersonal von Musikgeschäften und bekommen von dort ebenfalls viel Rückmeldung, wo der Schuh des Kunden drückt. Dies ist die Motivation für diesen Artikel und ganz sicher nicht die Aneinanderreihung von Affiliate-Links. Zum Thema In Ear Kopfhörer etc. gibt es ja bereits spezielle Artikel, daher spielt dies hier keine Rolle. Das eigentliche In Ear Monitoring System wird ja meist vom Verleiher gestellt oder von der Band gemeinsam angeschafft, spielt also hier auch keine Rolle. Vielleicht hat dies deine Verwunderung ausgelöst. Natürlich ist eine Kontrolle über die Dynamik in jeder Stilistik hilfreich. Aber warum sollte ich es hier nicht ebenfalls als Grundvoraussetzung erwähnen? Ich habe dies ja nicht auf Rock beschränkt und für andere Genres ausgeschlossen. Auch wenn es generisch ist, mag es für den einen oder anderen immer noch ein hilfreicher Hinweis für die Auswahl seines Equipments sein. Gerade für die angesprochene Zielgruppe, die sich nicht täglich mit Equipment beschäftigt. Nirgendwo in dem Artikel steht, dass Rock Bass Sounds grundsätzlich angezerrt sind. Ich habe lediglich geschrieben, dass es eine wichtige Voraussetzung ist, solche Sounds bei Bedarf liefern zu können. Verzerrung ist nun einmal unstrittig identitätsstiftend für Rockmusik. Das Angebot von Bonedo ist für die Leserinnen und Leser kostenlos. Natürlich ist es nicht umsonst, denn man muss Werbung und Affiliate-Links in Kauf nehmen. Da wir selber nicht möchten, das Artikel dadurch „zerschossen“ werden und in ihrer Lesbarkeit leiden, haben wir bewusst die Liste mit den Affiliate-Links ganz ans Ende gesetzt. So kann jeder den Artikel in voller Gänze lesen und bei Bedarf vor den Affiliate-Links aufhören. Da in diesem speziellen Fall eben viele verschiedene Vorschläge und Kombinationen eine Rolle spielen, die auch für unterschiedliche Budgets funktionieren sollen, kommt es hier naturgemäß zu einer Häufung von Affiliate-Links. In anderen Artikeln kommen dagegen überhaupt keine vor. Ich hoffe, das hat zur Klärung beigetragen LG, Thomas
Antwort auf #1 von Furanku
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