Das Gitarrenriff hat laut einer neuen Umfrage an Relevanz verloren. Gleichzeitig wird die Gitarre weiterhin als eines der wichtigsten Instrumente angesehen.
Im November wurde die dreiteilige Musikdokumentation ‘Greatest Guitar Riffs‘ auf Sky Arts in UK veröffentlicht. Darin kommen Gitarrenmeister wie Tony Iommi, Brian May und Nancy Wilson zu Wort. In der Doku-Reihe wurde auch eine selbst in Auftrag gegebene Umfrage über die Gitarre vorgestellt. Darin kam es durchaus zu interessanten Ergebnissen. Insgesamt wurden 2.000 “britische Musikliebhaber” befragt.
Demnach denkt eine Mehrheit von 54 Prozent, dass das Riff tatsächlich im Sterben liegt. Gleichzeitig denken nur 74 Prozent der Befragten, dass dieser Fakt “schlecht” ist. Diese Werte sind wirklich bedenklich. Sieht es wirklich so schlecht um das Gitarrenriff aus?
Das Riff ist tot… lang lebe das Riff
Ein Blick auf Google Trends zeigt einen stetigen Abwärtstrend bei der weltweiten Suche nach dem Begriff “guitar riff” seit 2007. Bei Google Trends werden Google Suchanfragen nach bestimmten Begriffen visualisiert. Die Zahlen stehen für das Suchinteresse im Verhältnis zum höchsten Punkt auf dem Diagramm für die jeweilige Region und Zeit. Ein Wert von 100 bedeutet die höchste Popularität des Begriffs.
Der Ausreiser nach oben war im März 2020, als die Corona Pandemie erstmals das öffentliche Leben lahm legte. Bei der deutschen Google-Suche nach “Gitarrenriff” gibt es seit 2007 ebenso wenig wie in Großbritannien keinen Trend zu erkennen. In den USA gab es zuerst einen Rückgang, seit der Pandemie geht es wieder leicht nach oben.
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Bei dem spanischen Begriff “riff de guitarra” gibt es seit 2007 ebenso einen Trend zu etwas weniger Suchanfragen.
Die weltweiten Suchanfragen nach Gitarrenriffs haben also durchaus abgenommen, in Deutschland, USA und Großbritannien blieben die Werte allerdings relativ konstant.
Riffs des Jahres
Artikel zu Gitarrenriffs werden weiterhin konstant veröffentlicht. Auf Bonedo gibt es bekanntlich die Artikel Reihe ‘Die besten Gitarrenriffs in Noten und Tabs‘ mit dem Riff der Woche. In dieser Serie befinden sich Workshops zu hunderten Gitarrenriffs der letzten Jahrzehnte. Bei Guitar World gab es Anfang des Jahres eine Abstimmung zu den ‘Besten Riffs aller Zeiten’. Dort stimmten 38.000 Menschen ab und kürten Whole Lotta Love von Led Zeppelin (1969) zur Nummer eins. Danach folgen Crazy Train – Ozzy Osbourne (1980) und Back In Black – AC/DC (1980). Ein gewisses Interesse an Riffs ist anscheinend doch noch vorhanden.
Allgemein sollte man ein Umfrageergebnis mit nur 2.000 Befragten nicht allzu ernst nehmen. Vor allem wenn die selben Personen Prince ‘Purple Rain’ als das zweitbeste Gitarrenriff aller Zeiten wählen. Interessant ist auch, dass 30 Prozent der Befragten die 70er Jahre für das “goldene Zeitalter” des Riffs hielten, während 21 % für die 80er Jahre stimmten.
Keine Sorge – die Gitarre ist noch immer beliebt
Bei der Umfrage gaben außerdem 83 Prozent an, dass sie Musik mit Gitarreneinsatz bevorzugen. Dazu kommen 81 Prozent, für die ein einprägsames Gitarrenriff für einen guten Rocksong unerlässlich ist. Auch die E-Gitarre wird weiterhin gerne gesehen: Für 58 Prozent ist das Gerät das wichtigste Instrument, um einen Song “wirklich großartig” zu machen.
Ähnlich sieht es Phil Edgar-Jones, der die Doku-Reihe auf Sky gedreht hat: “Ob es nun der verstorbene, großartige Jimi Hendrix ist, die alten Hasen wie Iron Maiden und Led Zeppelin oder die neuen Künstler, die auf dem Vormarsch sind – der Rock n’ Roll wird niemals sterben. Es kommen ständig neue Talente hinzu.” Da bleibt es nur eines zu sagen: Lang lebe das Riff!
Orange sagt:
#1 - 08.12.2023 um 16:24 Uhr
Ein musikalisches Motiv, genannt Riff hat wenn es prägnant ist, einen hohen Wiedererkennungswert. Die Rock-Musik bietet genügend Beispiele für prägende Gitarren-Riffs. Ich bin der Meinung dass es so lange es Blues-Rock spielende Musiker, Bands gibt, das ,, Riff ,, nicht verloren werden wird. Prägende musikalische Motive gibt es in allen Musik-Richtungen. Musikalische Motive gibt es seit der Homo Sapiens die Fähigkeit entwickelt hat Töne, Rhythmen zu erzeugen. Musikalisch prägende Motive wird es auch noch in der Zukunft unserer Spezies geben, sofern wir uns nicht selbst von diesem wunderbaren Planeten auslöschen. Aktuell sieht es danach aus dass wir unserem Ende, dem Ende unserer Spezies näher sind als die Aussicht auf weitere Generation unsere Spezies........