Grundsätzlich ist Apples iPad ja eine zwiespältige Angelegenheit, wenn es um den Einsatz als Audiowerkzeug geht. Auf der Habenseite zu verbuchen, ist das ziemlich stabile und performante Betriebssystem iOS, die robuste Hardware inklusive berührungsempfindlichem, sehr responsivem Display und natürlich das ziemlich gute Angebot an Software. Auch die ordentliche Klangqualität des Kopfhörer/Line-Ausgangs fällt positiv ins Gewicht. Eher nachteilig dagegen: der umständliche Weg über die iTunes Synchronisation, um Dateien auf das iPad zu transferieren sowie die spartanische Anschluss-Ausstattung mit lediglich einer Buchse (30-Pin/Lightning), die sowohl für den Datenaustausch, als auch die Stromversorgung herhalten muss.
Dies macht sich besonders im Verbund mit externer Hardware bemerkbar, denn sobald man ein USB-Gerät anschließen möchte, führt kein Weg an einem wackeligen Adapter vorbei (Stichwort: Camera-Connection-Kit), der dann auch noch die Stromversorgung blockiert. Clevere Firmen spendieren ihrem iPad-Zubehör dann auch direkt eine integrierte Stromversorgung (beispielsweise NI Traktor Kontrol Z1, Reloop Mixtour, Alesis I/O-Dock).
iPad solo
Die einfachste Möglichkeit, mit dem iPad aufzulegen, ist immer noch das simple Mono-Split-Kabel, das den Stereoausgang des iPads zum Vorhören in zwei Mono-Signale aufteilt. Dazu noch eine DJ-App und fertig ist das Minimal-Setup. Die Kontrolle über das laufende Audiomaterial behält man über das Touch-Display. Wichtig ist dabei nur, die DJ-Software auf „Split-Mono“ zu stellen – eine Funktion, die aber fast alle iPad-DJ-Apps haben. Dass das natürlich nur eine klanglich und funktional sehr spartanische Lösung ist, dürfte klar sein. Dennoch bietet sich hier rüber eine sehr kostengünstige und einfache Möglichkeit, um mal ins DJing rein zu schnuppern.
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Externes Audiointerface
Wesentlich professioneller wird die Sache, wenn man eine externe Soundkarte mit zwei physikalischen Stereoausgängen mit dem iPad verbindet. Nimmt man hier dann noch einen externen Mischer hinzu, hat man so – je nach Audiointerface – ein ausgezeichnet klingendes Setup gebaut, das auch im professionellen Bereich zum Einsatz kommen kann. Ein davon abgeleiteter Sonderfall ist es, zwei (oder mehr) iPads im Grunde wie einzelne Decks zu nutzen.
DVS
Ein selten in freier Wildbahn, sprich im Club – anzutreffender Weg ist es, das iPad als Host für die DJ-Software zu verwenden, dabei aber mit Steuervinyl zu arbeiten. Ein Thema, dem wir uns in Kürze ausführlicher widmen und es dann hier verlinken.
Controller und Controller Apps
Dann kommt auch schon der externe Controller ins Spiel, der in den meisten Fällen bereits über eine integrierte Soundkarte verfügt. Und es gibt noch einen weiteren Weg, bei dem man das iPad als ebenso kostengünstige wie leistungsfähige Ergänzung des DJ-Setups heranziehen kann: Wenn man es nämlich als Touch-Controller für eine DJ-Software verwendet. Die Möglichkeiten sind hier mehr als erschöpfend. Von fertigen, auf die Steuerung einer bestimmten Software spezialisierten Apps wie etwa TKFX bis hin zu kompletten Controller-Entwicklungsumgebungen wie Lemur von Liine oder Touch OSC, in die man dann Templates lädt oder seine eigene Controller-Oberfläche zusammen klickt. Die Kommunikation zwischen iPad und zu steuerndem Rechner lässt sich dann wahlweise via Kabel oder drahtlosem WiFi etablieren.
Juli Realex sagt:
#1 - 24.09.2020 um 11:01 Uhr
Wie sieht das aus mit neueren dj Kontrollern wie dem Traktor Control s4 mk3? Kann man mit diesem Kontroller und einem ipad pro ein professionelles setup auf die Beine stellen?
NUMINOS sagt:
#1.1 - 25.09.2020 um 10:55 Uhr
Hallo Juli Realex,aktuell unterstützt die iOS-App "Traktor DJ 2" den S4 MK3 leider noch nicht. In einem Posting im NI-Forum war aber zu lesen, dass eine entsprechende Unterstützung geplant ist.
Antwort auf #1 von Juli Realex
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHnrgy sagt:
#1.1.1 - 05.12.2023 um 16:08 Uhr
Das Problem ist mit einem Ipad pro und einem Mk s2/s4 dass die software app schlechter ist als auf einem Pc oder macbook und dass man seine Musik, ob gekauft oder nicht, nur über itunes benutzen kann. Das macht das Ganze unbrauchbar. Leider ist das immernoch so und degradiert das Ipad zum Zeichenpad und Serientool im Vergleich zum macbook.
Antwort auf #1.1 von NUMINOS
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