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Das war der Guitar Summit 2022 – Gitarren-Report

Endlich wieder Guitar Summit! Am 09.09.2022 war es so weit und der Guitar Summit öffnete nach zwei Jahren Corona-Zwangspause im Mannheimer Rosengarten seine Pforten. Das Community-Event für Gitarren- und Bass-Nerds hat sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Ereignis in der Szene entwickelt, und das mit Recht! Im schönen Ambiente des Mannheimer Rosengartens wurden eine Menge Instrumente, Amps und Pedale vorgestellt, dazu gab es sehr interessante Workshops mit namhaften Künstlern sowie buchbare Masterclasses mit limitierter Teilnehmerzahl und an zwei Abenden große Konzerte mit vielen Künstlern im Mozartsaal.

Auch einige gelungene Veränderungen konnte man in diesem Jahr feststellen, was die Platzierung der Stände anbetraf. Die hohe Besucherzahl bestätigte den Veranstaltern eine sehr gute Organisation und dass ein Event für die angeblich totgesagten Saiteninstrumente auf jeden Fall gefragt ist. Die Organisatoren konnten insgesamt über 9400 Tickets verkaufen, rund 10% mehr als beim letzten Guitar Summit vor der Pandemie.

Ausstellung – Gitarren-Amps & -Cabs

Auf vier Etagen wurden Instrumente, Amps und Effektgeräte ausgestellt, über 500 Marken und etwa 2500 Saiteninstrumente. Die unterste Ebene -1 war den Amp-Herstellern vorbehalten, diesmal mit Präsentationsständen, an denen ausschließlich über Kopfhörer getestet werden konnte. Weitere Amp-Hersteller mit Kopfhörerstationen waren auch auf  Ebene 0 zu finden. Eine Zone zum lauten Antesten gab es natürlich auch, hier waren verschiedene Verstärker mit mehreren Ampete Switching-Systemen mit Cabs verbunden. Die Krachkammer auf Ebene -1 mit drei Räumen war genügend weit entfernt vom restlichen Geschehen, sodass man sich überall gut unterhalten konnte. In der Test-Area konnte man Vollgas geben, hier hörte man mitunter eigenwillige Mash-Ups von Eruption, Sweet Home Alabama und Smells Like Teen Spirit in amtlicher Stadionlautstärke.

Fotostrecke: 9 Bilder Ampete Switcher für die antestbaren Amps in der Krachkammer

Die Test-Area war auch der einzige Ort, an dem der Schallpegel den üblichen Durchschnitts-Level der ehemaligen Frankfurter Musikmesse erreichte. In allen anderen Bereichen war Ruhe, sodass man sich ohne Mühe mit Herstellern und Kollegen unterhalten konnte. Grandios! Es geht doch – soll einer sagen, Gitarristen seien keine disziplinierten Menschen! Wer trotzdem mal ein Instrument in höherer Lautstärke testen wollte, für den gab es auf jeder Etage neben den Kopfhörerstationen kleine schallisolierte Testkabinen.

Fotostrecke: 2 Bilder Testkabine: Hier darf Krach gemacht werden.

Ausstellung – E-Gitarren

Die E-Gitarrenhersteller fanden sich überwiegend in den Ebenen 0 (Electric Guitars & Basses) und 1 (Boutique). Viele große Marken waren über ihre Vertriebe vertreten, zu nennen wären unter anderem Ibanez, Yamaha, Hagström, Sterling by Music Man oder Suhr. Die beiden großen amerikanischen Traditionsmarken glänzten leider durch Abwesenheit, aber einige ausgewählte Custom-Shop- und Vintage-Gitarren waren bei einigen Händlern zu sehen (Session, Musik-Produktiv, Captain Guitar Lounge). Was aber den Guitar Summit auch ausmacht ist die Tatsache, dass man viele kleine Manufakturen antrifft, die nicht unbedingt im Musikladen vertreten sind und deren Instrumente man hier in Ruhe in die Hand nehmen kann. Und es gibt wirklich viele sehr gute Gitarrenbauer in Deutschland, angefangen bei den „Großen“ wie Nik Huber, Jens Ritter oder Siggi Braun, bis zu den kleinen, aber sehr feinen Custom-Shops wie Tandler, Quenzel Guitars, Schindehütte oder Tone Nirvana. Die Inhaber waren allesamt selbst vor Ort und allein eine Unterhaltung mit Jörg Tandler ist fachlich und was den Unterhaltungsfaktor anbetrifft den Eintritt wert 🙂

Fotostrecke: 21 Bilder Captain Guitar Lounge

Ausstellung – Effektpedale

Ebene 3 teilten sich Akustikgitarren- und Pedalhersteller. Bei den Pedalen waren neben den bekannten Marken wie Strymon, Eventide, Walrus Audio auch die deutschen Meister der Pedalzunft wie Okko, KMA oder Nobels am Start. Dazu kamen einige Effektschmieden aus Europa, die ebenfalls sehr interessante Pedale im Angebot hatten. In diesem recht überschaubaren Raum (Pedale brauchen bekanntlich nicht viel Platz) konnte man locker mehrere Stunden verbringen, denn auch hier gab es an fast allen Ständen Kopfhörer. Viele Hersteller gewährten zudem einen Messerabatt, sodass es sich auch finanziell lohnte, ein Pedal zu erwerben.

Fotostrecke: 4 Bilder Beetronics

Ausstellung – Akustikgitarren

Genau wie bei den E-Gitarren waren neben den bekannten Namen wie Martin, Ovation, Lakewood, Takamine auch kleinere Hersteller vertreten.

Fotostrecke: 4 Bilder Dengel Guitars

Randy Rhoads Exhibition

Für Randy Rhoads-Fans gab es auf Ebene -1 ein besonders Schmankerl, denn hier waren 77 Gitarren unterschiedlicher Hersteller im Randy-Rhoads-Shape ausgestellt. Zusammengetragen haben die Sammlung Shumon Chakrabarti, Drummer der Berliner Mittelalter-Band Tanzwut und der Thrash-Metaller Fadead.

Randy Rhoads Exhibition

Workshops

Der Guitar Summit ist keine reine Equipment-Veranstaltung, man bekommt auch einiges an Lerninhalten/Workshops geboten. Auf sieben Bühnen fanden nahezu rund um die Uhr insgesamt über 100 Workshops statt, sehr bunt gemixt, sodass für jede Interessenlage etwas dabei war. Gitarristen wie Pete Thorn, Chris Buck, Victor Smolski oder Henrik Freischlader hielten Workshops zu Spieltechniken, Soundgestaltung etc. ab. In eher technisch orientierten Clinics designten zum Beispiel die beiden Walrus Audio-Masterminds Colt Westbrook und Jason Stulce zusammen mit dem Publikum ein neues Effektpedal. Was daraus geworden ist, werden wir hoffentlich sehen und hören.

Colt Westbrook und Jason Stulce von Walrus Audio

Richtige Mitspiel-Workshops gab es auch. Am Stand von Ortega konnte man Ukulele lernen und der Gitarrenlehrer der Nation Peter Bursch zeigte Anfängern in seiner unnachahmlichen Art einige einfache Songs. Außerdem hatte der Tube Amp Doctor eine Aktion gestartet, bei der man unter fachlicher Anleitung seinen eigenen Amp zusammenlötete.

Fotostrecke: 2 Bilder Peter Bursch in Aktion

Dazu kamen 13 Masterclasses, unter anderem mit Gus G., Jeff Loomis, Martin Miller, Marcus Deml, Tom Quale, Henrik Freischlader und Pete Thorn. Diese Veranstaltungen waren im Voraus buchbar, was eine begrenzte Teilnehmerzahl gewährleistete, sodass man persönlich noch mehr mitnehmen konnte und der Master auch auf individuelle Fragen einging.

Konzert

Freitag- und Samstagabend war nach der Ausstellung ein knackiges Konzertprogramm geboten, bei dem die bereits genannten Masterclass-Dozenten gemeinsam auf der Bühne standen. Henrik Freischlader war gleich mit kompletter Band angerückt und auch Chris Buck spielte mit seiner Band Cardinal Black. Und am Sonntag gab es mit Heavysaurus schließlich noch ein Konzert für die jüngere Generation.

Fazit

Auch in diesem Jahr präsentierte sich der Guitar Summit als eine absolut gelungene Veranstaltung für die Saiteninstrumenten-Szene. Wen ich auch traf, war rundum begeistert von Ambiente, Angebot und der tollen Atmosphäre, mich eingeschlossen.

Deshalb sollte man sich schon jetzt das Wochenende vom 22.09.2023 bis 24.09.2023 vormerken, an dem der nächste Guitar Summit stattfindet.

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Rainer sagt:

#1 - 23.09.2022 um 22:56 Uhr

0

Ich war bisher bei allen guitar summits und kann sagen: Es lohnte sich jedes Mal. Die Karten für 2023 habe ich auch schon...

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