FAZIT
Der Evolver ist ein Instrument, das Abwechslung und Frische auf den tendenziell gesättigten Synthesizer Markt bringt. Seine Stärken sind neben seiner Vielseitigkeit klar die Bewegung in seinen Klängen, sein breites Stereobild, verschiedenartige Verzerrungen und ein Delay, das keine Wünsche offen lässt. Auch wenn er klanglich eigentlich alles abdeckt – als einen Alleskönner möchte ihn nicht bezeichnen. Für mich ist er mehr ein Outboard-FX-Gerät oder ein Synth für Spezielles.
Vom Grundklang her “neutral” und “durchsetzungsstark” bis “brachial”, ist der Evolver stilistisch gut für technoide Musik und Sounddesign geeignet. Er funktioniert sowohl im Live-Einsatz als auch im Studio. Er ist kein “Schönklinger” im Sinne der klassischen Synthesizer aus den 70er und 80er Jahren sondern eher ein Gerät, mit dem man vielfältigste Audiosignale erzeugen, verfremden und verschalten kann – das Instrument polarisiert. Wer sich eher in klanglich “weichen” oder “warmen” Gefilden zu Hause fühlt, große Knöpfe, Tasten, Einfachheit oder umittelbare Übersichtlichkeit bevorzugt, dem wird der Evolver eher nicht zusagen.
Bis man den Evolver beherrscht, muss man etwas Geduld mitbringen. Denn sich mit der Miniaturbeschriftung, mit den doppelt belegten Knöpfen und Tastern sowie mit den Parameter-Abkürzungen im dreistelligen Display zurecht zu finden, will erst einmal gelernt sein. Wer sich jedoch erst einmal sicheren Zugang zur Modulationsmatrix verschafft hat, findet sich in einem Laboratorium für Klangkreationen wieder und vergisst dabei schnell mal die Zeit …
Ich würde für klassische Anwendungen wie Bässe oder Leads zu anderen Synths greifen und den Evolver eher als kreatives FX-Board nutzen, um externes Audiomaterial zu verfremden.
- fetter, vielseitiger Klang
- großartiges analoges Filter
- viele Modulationsmöglichkeiten (4 LFOs, 3 Envelopes)
- gute Effekte (bes. Dreifach-Delay & Verzerrungen)
- stabile Hardware
- viel Klang für relativ wenig Geld
- dreistelliges Display, kryptische Abkürzungen der Parameterbezeichnungen
- Beschriftungen recht klein
- Doppelbelegung der Knöpfe/TasterRasterung Parameterwerte oft zu grob
- “günstiges” Design
- 4 Oszillatoren (2x analog, 2x digital)
- 96 Wavetables des Sequential Prophet VS
- 32 Speicher für eigene Wavetables (über MIDI ladbar)
- Hard-Sync für die analogen Oszillatoren
- FM- und Ringmodulation für die digitalen Oszillatoren
- analoge Filter (4-pole/2-pole schaltbar) mit Resonanz
- 3 ADSR-Hüllkurven
- MIDI-synchronisierbares Delay mit Pan
- vielfältige Modulationsmöglichkeiten
- 16×4 Sequenzer mit MIDI-Sync
- 3 x 128 Speicherplätze für Sounds
- Audio-Eingänge
- Noise-Generator
- Abmessungen 27 x 15 x 4 cm
- Preis: € 499,00 (UVP)