ANZEIGE

dB Technologies Opera Live 202 und Sub15 Test

DETAILS

Opera Live 202
Die Opera Live 202 ist eine aktive Fullrange-Box, deren Multifunktionsgehäuse aus dem Kunststoff Polypropylen besteht. „Multifunktion“ deshalb, weil die Box entweder auf einem Stativ bzw. einer Distanzstange, als Boden-Monitor (Wedge) oder auch geflogen eingesetzt werden kann. Polypropylen gilt übrigens als sehr verwindungssteifer Werkstoff, was für eine Box von eminenter Wichtigkeit ist, damit der Sound nicht durch ein übermäßig schwingendes Gehäuse negativ beeinflusst wird. Ein weiterer Vorteil, den das Kunststoff-Material mit sich bringt, ist natürlich das Gewicht – die 406 x 650 x 350mm große Opera Live 202 bringt gerade einmal 16,9kg auf die Waage. Doch beim Thema Kunststoffgehäuse müssen wir uns gleich mit einem Klischee beschäftigen, welches innerhalb der Live-Szene immer wieder bzw. immer noch kursiert: „Plastik-Bomber klingen doch nicht!“ Immer langsam, liebe Phrasen-Drescher, sagt nicht gleich „schmeckt nicht“, bevor ihr nicht probiert habt. Lasst uns erstmal Hitze unter der Pfanne machen, bevor wir uns ein Urteil erlauben. Denn das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck, so dass auch einem härteren „On the road“-Einsatz nichts im Wege steht.

Auf der Vorderseite dominiert ein großes, rundes Metallgitter zum Schutz des Woofers die Optik, und an der Oberseite des Gitters wurde eine LED eingelassen, die den Betriebszustand signalisiert. Das Hochtonhorn ist in die Gehäuseform integriert und verfügt über einen Abstrahlwinkel von 90° x 60°. In allen vier Winkeln der Vorderseite befinden sich Bassreflexöffnungen – oben in Form von Längsschlitzen und unten als abgerundete Dreiecke. Drei großzügig dimensionierte Tragegriffe (zwei seitlich und einer oben) ermöglichen ein angenehmes Handling der Box, wobei die Griffmulden in das Gehäuse integriert sind und ein gummierter, fest verschraubter Steg rutschfesten Halt bietet.

Auf der Unterseite der Box befindet sich der 35mm Stativ-Flansch, der zusätzlich mit einer Feststellschraube ausgestattet ist. Für eine sichere Arretierung ist also gesorgt. Die drei integrierten M10-Flugpunkte ermöglichen einen einfachen Flug-Einsatz oder eine Festinstallation; das Zubehörprogramm von dB Technologies hält unter anderem eine Wand- und eine Schwenkhalterung bereit. Die beiden Gehäuseseiten sind nach hinten abgewinkelt, so dass sich die Box auch als Monitor auf den Boden legen lässt.

dB_Technologies_OperaLive202_Sub15_44FIN

Die Rückseite beherbergt das Anschluss- und Bedien-Panel. Als Audio-Inputs stehen hier eine XLR- (symmetrisch) sowie eine 6,3mm Klinken-Buchse (unsymmetrisch)  bereit, ein weiterer symmetrischer XLR-Anschluss dient als Parallel-Link, um das Signal an eine weitere Box durchzuschleifen. Die Eingangsempfindlichkeit kann über einen Schalter von 0dB (Line) auf -40dB (Mic) umgeschaltet werden, die Ausgangslautstärke regelt man über ein stufenloses Volumen-Poti. Zwei Status-LEDs signalisieren den „Power On“-Zustand bzw. die Aktivität des Limiters (Schutzschaltung). Eine Besonderheit der Opera Live 202 stellt der integrierte EQ dar, dieser kann über einen entsprechenden Regler stufenlos zwischen „Voice“, „Flat (Normal)“ und „Music“ eingestellt werden. Der EQ verändert hauptsächlich den Mittenbereich, der bei Voice angehoben und bei Music abgesenkt wird. Im Praxisteil werden wir aber noch sehen, oder besser gesagt hören, dass hier nicht nur die Mitten betroffen sind. Komplettiert wird die Rückseite durch den Kaltgeräte-Netzanschluss sowie den Power-Schalter.

Die Opera Live 202 ist mit einem 12“-Woofer für den Tief/Mitten-Bereich ausgestattet, der über eine 2“ Schwingspule verfügt. Für den Hochton-Bereich ist ein 1“-Treiber zuständig. Die integrierte BiAmp-Endstufe versorgt den Bass- und den Hochton-Bereich über zwei getrennte Endstufen-Kanäle mit der nötigen Power. Ein integrierter Audio-Controller sorgt für die aktive Trennung dieser beiden Wege – hier spielen Faktoren wie Phasen-, Laufzeit- und Frequenzgang-Korrektur eine Rolle, damit der Gesamtsound der beiden Komponenten (Woofer und Hochtöner) in sich stimmig ist. Würde man diese Faktoren nicht korrigieren, könnte es sein, dass Frequenzen, die besonders in dem überlagernden Bereich der beiden Treiber liegen, sich gegenseitig auslöschen oder in einer Weise summieren, dass sie „phasig“ klingen. Die Endstufe verfügt in ihrer Bass-Einheit über eine Leistung von 150 Watt (RMS) bzw. 300 Watt (Peak), beim Hochtöner sind es 50 Watt (RMS) bzw. 100 Watt (Peak). Die Trennfrequenz zwischen den beiden Treibern liegt bei 2kHz, der Frequenzgang ist mit 60Hz-18kHz angegeben und der maximale Schalldruckpegel mit 120dB(SPL).

Sub15 Subwoofer

Der Sub15 ist ein aktiver Subwoofer, der über ein Bandpass-Gehäuse verfügt. Die Bandpass-Konstruktion ist quasi eine Mischform aus Bassreflex- und geschlossenem Gehäuse. Der Woofer befindet sich hier in einer eigenen,  abgeschlossenen Kammer und gibt seinen Schall in eine zweite Gehäusekammer ab, die über Bassreflexöffnungen nach außen verfügt. Sinn und Zweck dieser Gehäuse-Konstruktion soll eine verbesserte Impulswiedergabe, gepaart mit einer tieferen Bass-Wiedergabe und einem besserem Wirkungsgrad sein.

Der Sub15 wird solide aus Holz gefertigt und ist mit einem schwarzen Strukturlack versehen, der einen kratzresistenten Eindruck macht. Im unteren Teil der Vorderseite befinden sich die Bassreflex-Öffnungen, die dem Subwoofer laut Hersteller ein „grinsend wirkendes Design“ verleihen. Der „Tiefton-Würfel“ hat die Maße 600 x 430 x 600mm (ja, ja, ich weiß, dass ein Würfel gleich lange Seiten hat, die Formulierung gefiel mir nur besser als „Tiefton-Quader“) und ein Gewicht von 32kg. Auf der Oberseite befinden sich ein integrierter Flansch für den Einsatz einer Distanzstange sowie vier Vertiefungen, die mit den Abständen der Gummifüße auf der Unterseite übereinstimmen, so dass man auch zwei Subwoofer wackelfest übereinander stellen könnte. An den Seiten sind zwei große Tragegriffe eingelassen, die einen komfortablen Transport ermöglichen.

Natürlich befinden sich auch beim Sub15 sämtliche Anschlüsse und Bedienelemente auf der Gehäuserückseite. Da dieser Subwoofer sowohl mono als auch stereo zu betreiben ist, stehen die symmetrischen XLR-Buchsen für Input (hier ist es sogar eine Neutrik-Combobuchse, also XLR und 6,3mm Klinke), Output und Link gleich in doppelter Ausführung  (Links und Rechts) zur Verfügung.

dB_Technologies_OperaLive202_Sub15_12FIN

Die Frequenz der integrierten Weiche lässt sich über einen Dreiweg-Schalter zwischen 80, 100 und 120Hz (24dB/Oct) einstellen. Der Subwoofer-Level wird über ein Poti stufenlos geregelt. Außerdem hat man die Möglichkeit, das Signal über einen Schalter um 180° in der Phase zu drehen. Vier LEDs visualisieren die Zustände für „Limiter“, „Signal“, „Status“ und „Power“. Die Stromversorgung wird über einen Neutrik PowerCon-Anschluss sichergestellt, eine zweite PowerCon-Buchse ermöglicht das Durchschleifen der Netzspannung. Sehr löblich, da so das Stromkabel durch die Arretierung nicht versehentlich herausgezogen werden kann, und man eben nur eine freie Steckdose für beispielsweise zwei Subwoofer benötigt. Für den nötigen Tiefbass sorgt ein 15“-Woofer mit einer 3“-Schwingspule. Die prozessorgesteuerte Class-H Endstufe leistet 800 Watt (RMS) und wird über einen vierstufigen Lüfter gekühlt. Der Frequenzgang des Sub15 wird vom Hersteller mit 40-120Hz (+/-3dB) angegeben, der maximale Schalldruckpegel mit 133dB(SPL).

Kommentieren
Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 24.06.2011 um 21:56 Uhr

0

Besitze das vorgestellte System, um kleinere Events als DJ durchzuziehen. Leider habe ich festgestellt, das die Top's im Verbund mit dem Sub zu leise sind. Das heist - ich muß Lautstärkeregler am Topteil und Masterregler am Mixer auf voll Anschlag stellen, sonst kommen die Top's nicht nach. Klanglich bin ich mit dem System schon zufrieden. Besser wären vieleicht als Top's die db live 405? Die gehen bis 129db. Wenn jemand mit dem System arbeitet, kann er mir ja mal seine Meinung mailen.
Mail to: pega.lange@gmx.de
Schöne Grüsse, Peter

Profilbild von DJ Bodo

DJ Bodo sagt:

#2 - 14.04.2012 um 03:03 Uhr

0

Also ich betreibe meine Anlage mit 2 x sub15 + 2 x Opera 405. Die Topteile sind super, ich benutze sie auch viel ohne die Bässe. Wenn ich mit der kompletten Anlage Alarm mache, dann sind die Topteile nicht der Schwachpunkt! Da denke ich eher über zwei zusätzliche Bässe nach. Wenn ich seitlich oder hinter den Bässen stehe, dann geht mir das Gewummer allerdings mächtig auf die Nerven, dann denke ich, ach, zwei Bässe reichen auch... Die Topteile jedenfalls kann ich nur empfehlen! Bumm der Bodo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.