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dBTechnologies SYA 15 und SYA 12 TEST

Praxis

Bei einer kleinen Open-Air-Party am örtlichen Bahnhof kamen die beiden SYA 15 dann endlich zum Einsatz, flankiert von den beiden dB-Technologies-Subwoofern SUB918 (mit 18“-Speaker) und SUB915 (mit 15“-Speaker). Die SYA 12 diente als Monitor-DJ-Box.
Der Aufbau gestaltete sich sehr schnell und komfortabel: Subs hinstellen, SYA 15-Tops in Ermangelung einer Distanzstange einfach oben draufgestellt, Mixerausgang in die Subs, per kurzem XLR-Kabel weiter in die Tops: fertig. Und weil die Subwoofer die wirklich tiefen Bassfrequenzen schulterten, hatten die Tops leichtes Spiel. Das Ergebnis: wuchtiger, klarer Sound, der keine Wünsche offenließ. Beide Speaker lassen in den ganz hohen Frequenzen etwas Spritzigkeit vermissen, der Frequenzgang ist bis 18 kHz angegeben. Ich empfand den Gesamtklang jedoch als sehr rund und angenehm und aufgrund der Frequenzgangbegrenzung auch nie als zu spitz.

Fotostrecke: 2 Bilder We are family: die dBTechnologies SYA 12 und SYA 15 mit ihren Subwoofer-Kollegen SUB18 und SUB15.

Mein Lieblingstest für die Bass-Wiedergabe eines Speakers ist nach wie vor der subsonische Monstertrack „LFO“ des Duos LFO aus dem Jahr 1990. Seinerzeit erschienen auf dem damals noch jungen Label Warp Records beeindruckt er auch fast 30 Jahre später noch mit seinem suuuuupertiefen butterweichen Bassbreak. Und der kam zu meinem Entzücken über die Kombi aus SYA 15 und SUB918 beeindruckend dick, wuchtig und staubtrocken rüber. Respekt!

Ohne den Support der Subwoofer quälte sich der Limiter der SYA 15er hingegen schon sehr mit den tiefen Frequenzen. Die Wiedergabe von Bässen beschäftigt einen Verstärker natürlich am meisten, und so ist es auch beim Einsatz zweier 15-Zoll-Fullrangeboxen sehr sinnvoll, einen oder zwei Subwoofer für die tiefen Bässe dazuzustellen. Akustik ist Physik und Physik lässt sich eben nicht so einfach austricksen. Nun ist der SUB918 ein wirklich schwerer Junge und von einer Person ohne Aussicht auf baldige Rückenschäden nicht allein zu tragen. Aber auch der kompaktere SUB915 macht ein gutes Fundament, und so hatte ich ihn bei einer privaten Geburtstagsfeier dabei, wo die PA von dBTechnologies ihren zweiten Praxistest absolvieren durfte.
Hier spielte der DJ weniger beat-und-basslastige Musik, sondern griff tief in die 70er- und 80er-Jahre-Kiste. Ein Kinderspiel für die db-Technolgies-Mini-PA. Obwohl der Party-Raum nicht gerade optimal war – viele Steinwände und Fensterflächen drohten mit fiesen Reflektionen – klangen die SYAs niemals schrill, auch dank des „gedämpften“ Frequenzgangs von nur 18 Kilohertz. Das „kleinere Besteck“ passte mitsamt Mischpult, Licht-und Ständern gut in einen kompakten Mittelklasse-PKW mit umgeklappter Rücksitzbank und erwies sich für Einsätze im „Mobile-DJ-Bereich“ als gutes und preiswertes Setup, auch in tendenziell problematischen Räumen.

Fotostrecke: 2 Bilder Kleine Geburtstags-PA: zweimal dBTechnologies SYA 15, ein SUB15-Bass und eine SYA 12 als Monitorbox.

Käpt’n Blauzahn

Dritter Praxistest: Bluetooth-Betrieb in den eigenen vier Wänden. Ja, so ein PA-Top-Teil kann natürlich auch eine brauchbare Heimstereoanlage sein. So habe ich die SYA 12 in mein Studio gestellt, per Druck auf den rückseitigen Pairing-Schalter an MacBook oder iPhone angemeldet und fortan meine neuen digitalen Promos über den db-technologies-Speaker gehört. Die Einrichtung gestaltet sich erfreulicherweise völlig problemlos: Ein kurzer Druck auf den rückseitigen Pairing-Button, die SYA taucht im Bluetooth-Menü des Senders auf und schon steht die Verbindung. Häufig habe ich diese Funktion jedoch nicht genutzt, denn der Speaker wird hinten doch recht heiß und der Lüfter bei längerem Betrieb dann so störend laut wie eine Klimaanlage.
Das ist auch der einzige echte Kritikpunkt bei dieser ansonsten formidablen Mini-PA. Wer auf absolute Stille angewiesen ist, wie z. B. auf Konferenzen oder in Gottesdiensten, sollte nach anderen Alternativen schauen. Weiterhin fiel mir auf, dass die vier Volume-Regler sich nicht so sahnig drehen lassen, wie man es bei der insgesamt doch edlen Optik der Speaker vermuten würde. Die Plastikknöpfe schaben leicht über das Bedienpanel und wirken billig. Die Funktion wird jedoch in keinster Weise beeinträchtigt und deshalb habe ich mich auch nicht weiter daran gestört.

Fotostrecke: 2 Bilder Ohne Schnick-Schnack: Die Backpanels der beiden Fullrangespeaker von dBTechnologies sind quasi selbsterklärend.

Aushilfsbassverstärker

Als finales Test-Szenario habe ich meinen E-Bass (mit aktiven Tonabnehmern) an den zweiten Kanal der SYA 15 angeschlossen und gespielt. Auch als Aushilfs-Bassverstärker macht die Box eine gute Figur. Via Mix-Ausgang konnte ich das E-Bass-Signal auch an die zweite SYA 15 weiterleiten (mehr Lautstärke, mehr Bass) und via Link-Schaltung auch direkt auf die Soundkarte und in meinen Computer. Man braucht das nicht wirklich, aber es geht.

Fotostrecke: 2 Bilder Griffig: Beide Fullrangespeaker von dBTechnologies lassen sich mit dem fetten gummierten Griff gut über kurze Distanzen tragen.

Konkurrenz

Der Markt an aktiven Zweiwege-Fullrange-Speakern ist nicht gerade dünn gesät: Fast jeder Hersteller hat die praktischen Boxen im Programm. Man ist damit ja auch sehr flexibel: Anders als bei einem Array-System mit zentralem Verstärker droht bei Ausfall des internen Poweramps nicht gleich das Ende der Party. Zumindest ein Speaker funktioniert noch, und wer einen Monitor-Speaker dabeihat, funktioniert dann eben den zum zweiten Hauptlautsprecher um. Außerdem sind die kompakten Teile vielseitig einsetzbar. Auch als Monitorspeaker für DJs und Bands oder als Bluetooth-Speaker für zu Hause tun sie ihren Dienst. Und zur Not taugt solche eine Box sogar als Übungsverstärker für Keyboards oder Gitarren mit aktiver Vorverstärkung.
Wie schlagen sich die SYAs nun im Vergleich zur Konkurrenz? Ich würde sie klanglich wie von den Features auf Augenhöhe mit den JBL Eon 615 und Eon 612 sehen. Diese weisen ebenfalls ein recht neutrales Klangbild auf, haben zwei Kanäle, vier schaltbare Presets und sind nach einem drastischen Preissturz mittlerweile auch in den finanziellen Regionen der SYA angelangt. Hier punkten die SYA mit den mitgelieferten Schutzhüllen und der Audio-Übertragung via Bluetooth. Die JBLs kontern mit Editierfunktionen via App.

Fotostrecke: 4 Bilder Let me see you stripped: Die SYA 12 zeigt hinter der schützenden Gitterfassade den klassischen Aufbau einer Polypropylen-Box mit Bass und Hochtöner.

Fast 100,– Euro günstiger sind die Mackie Thump A-Speaker, mit guter Qualität zum kleinen Preis, aber einem flacheren Klangbild. Möchte man Bluetooth nicht missen, stellt sich die Thump 15 BST zum Duell, zum nun schon fast gleichen Preis wie die SYA 15, aber ohne Schutzhülle. Mit der Mackie Connect App kann auch diese Box sehr komfortabel per Bluetooth ferngesteuert werden, sie erlaubt Zugriff auf einem Dreiband-EQ und es lassen sich drei Snapshots für verschiedene Situationen programmieren. Außerdem können via App zwei Thump BST als Bluetooth-Stereopaar definiert werden. Die Mackies protzen zudem mit nominell höherer Wattleistung, aber können sie nicht ausreizen, da der Limiter gerade bei basslastiger Musik keine relevant höhere Lautstärke zulässt. Allerdings kommen die Mackies ohne Lüfter aus, ein wichtiger Punkt in leisen Umgebungen.
Eine ganze Spur dicker klingen die Electro Voice EKX-15P. Sie weisen schon ohne zusätzlichen Sub einen beeindruckenden Bass auf, kosten aber auch fast das doppelte unserer Testkandidaten.
Dennoch sind gerade die SYA 15 für einen kleinen DJ-Job völlig ausreichend. Mit einer mitgeführten SYA 12 hätte man zusätzlich einen Booth-Monitor dabei, der alternativ auch für die Beschallung im Nachbarraum dienen kann. Mit dem Zonenausgangs-Feature der Konsole Denon Prime 4 macht das z. B. richtig Sinn. Soll es mehr Bass sein, muss ein Sub dazugestellt werden.

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