Das Dean Backwoods 6 ist ein 6-saitiges Banjo, das bei dem einen oder anderen wegen seiner Herkunft Stirnrunzeln auslöst, denn Dean steht für viele als Synonym für Hard’n’Heavy-Äxte der extremsten Sorte: Dean Guitars hat einen Ruf, donnernd wie Schwermetall. Aber wie im richtigen Leben, in dem auch die härtesten Rocker hier und da mit einer wachsweichen Ballade auf die Tränendrüse drücken, gibt es auch bei Dean Guitars eine zartere Seite.
Es ist der Hang zu amerikanischer Roots-Musik, und der macht es möglich, dass Dean auch das komplette Bluegrass- und Folk-Instrumentarium im Angebot hat, von Westerngitarren über Banjos und Mandolinen bis hin zu Resonatorgitarren und Ukulelen. Auch das sechssaitige Dean Backwoods 6, das sich diesem bonedo-Test stellt, gehört zum Angebot.
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Das Dean Backwoods 6 ist ein sechssaitiges Banjo, gerne auch “Gitarrenbanjo” genannt, das in China hergestellt wird. Es bietet die gleiche Ausstattung wie viele Banjos aus Asien, was sich vor allem auf den Kessel (Rim) bezieht. Dieser besteht aus Aluminiumguss, was einen passablen Kompromiss darstellt zwischen Preis und Stabilität. Er findet sich in baugleicher Form auch bei etlichen anderen asiatischen Herstellern, was bis zu Details wie der Öse für den Gurt geht. Auch die Zahl der Spannschrauben für das Fell, in unserem Fall 30, ist identisch, was folgerichtig ist, denn der Aluminiumkessel besitzt eben diese 30 Aufnahmen für Spannschrauben.
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Vier Rändelschrauben halten den Resonator. Er ist auch ohne Werkzeug lösbar, sofern man die Schrauben vorher mit dem Schraubendreher nicht zu fest angezogen hat. So ist der Umbau von Resonator auf open back schnell geschehen, was eine hochwillkommene zweite Soundvariante liefert. Der Resonator selbst besteht wie überall aus Sperrholz und ist mit einem Sichtfurnier aus Mahagoni belegt, das zudem mit einem leichten Sunburst lackiert und mit einem cremefarbenen Binding eingefasst wurde – schick!
Das 11″ durchmessende Fell stammt von Remo und besitzt eine kräftig aufgeraute Oberseite. Wie bei fast allen Banjos dieser Preisklasse musste es nachgespannt werden, was sich jedoch in erfreulich engen Grenzen hielt. Dieses Banjo klingt ab Werk vielleicht nicht optimal, aber es ist ohne Einstellmaßnahmen direkt spielbar. Sehr gut!
Der Hals aus Mahagoni ist Banjo-typisch mit zwei Schrauben am Kessel befestigt. Sämtliche Bohrungen sind bereits in der Gussform angelegt, was natürlich Zeit und Geld bei der Montage spart. Für die Saitenlage ist eine einzelne Koordinator-Stange zuständig, die zudem untypisch in der Mitte verstellt wird. Das funktioniert jedoch sehr gut.
In dem cremefarben eingefassten Griffbrett aus dunklem Nussbaum (black walnut) sind 21 Bünde sauber eingelassen. Sie weisen für Banjo-Verhältnisse ordentliche Abmessungen auf und gehören eindeutig in die Kategorie Medium Jumbo. Hier kommt die Herkunft aus einer Heavy-Schmiede dann wohl doch zum Vorschein. Und wer daran doch noch gezweifelt hat, wird durch die Griffbretteinlage im zwölften Bund und in der Kopfplatte eines Besseren belehrt: Hier findet sich das Dean-Flügel-Logo. Ansonsten sorgen einfache Perlmutt-Punkte für die Orientierung.
Die Mensur beträgt gemessene 62,8 Zentimeter, also mehr als vier Zentimeter kürzer als die übliche 5-string-Mensur. Entsprechend locker fühlen sich die aufgezogenen .010er-E-Gitarrensaiten unter den Fingern an. Hier kann man sicherlich auch einen .011er-Satz aufziehen, aber wer mit den Werkssaiten klar kommt – warum nicht? Es funktioniert jedenfalls hervorragend!
Die Saiten werden auf der Kopfplatte mit sechs massiven, geschlossenen Mechaniken mit “Grover”-Label gestimmt und auf der anderen Seite über die auf dem Fell stehende Ahorn-Bridge geführt. Dahinter sitzt der einstellbare Saitenhalter, der sowohl Loop- als auch Ballend-Saiten aufnimmt.