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Dean Soltero Standard CW Test

KORPUS
Wie bereits erwähnt, ist die Soltero an das Design der Les Paul angelehnt. Es gibt einen weit ausgeschnittenen Single Cutaway, der am 20. Bund beginnt, und eine extremer gestaltete Deckenwölbung als beim Vorbild. Mit Mahagonikorpus und Ahorndecke bringt die Gitarre einige Kilos auf die Waage und wurde deshalb nach dem ersten Heben von mir direkt in die Schwergewichtsklasse eingestuft. Wer lange Gigs mit dem Instrument spielen möchte, der sollte eine stabile Rückenmuskulatur und einen guten Gurt sein Eigen nennen. Dabei sieht sie mit ihrer strahlend weißen Lackierung fast engelsähnlich leicht aus …

Na ja, dann vielleicht doch eher Wolf im Schafspelz? Die Kanten des Bodys sind angenehm abgerundet, sodass sich das Instrument auch sehr gut im Sitzen spielen lässt und angenehm am Körper anliegt. Die Hardwarebestückung besteht aus einer Tune-O-Matic Bridge mit Stoptail Piece. Alle Metallteile an der Gitarre, also Bridge, Stimm-Mechaniken und Pickup-Kappen sind matt verchromt, was optisch sehr gut zur weißen Lackierung passt.

Die einzigen Farbkleckse auf dem Korpus stellen die gelben Knöpfe der zwei Volume- und zwei Tone-Potis dar. Standesgemäß kommt die Les Paul Form mit zwei Humbuckern, die über einen Dreiweg Toggle-Switch geschaltet werden. Als kleines Extra gibt es noch zwei Strap-Lock-Pins, damit die Gitarre auf gar keinen Fall aus dem Gurt rutschen kann. Verarbeitung und Lackierung sind ausgezeichnet.

Bringen Farbe ins Spiel: die vier güldenen Potiknöpfe
Bringen Farbe ins Spiel: die vier güldenen Potiknöpfe

PICKUPS
Die beiden Dean Vintage-Style Humbucker sind mit matten Chromkappen geschützt und stabil in einer schwarzen Kunststoffhalterung befestigt. Mit dem Toggle-Switch kann man die üblichen drei Kombinationen Hals, Hals&Steg und Stegtonabnehmer abrufen. Die Tonabnehmer bieten hohen Output und lassen das Pegelmessgerät sehr weit nach oben schlagen. Hier wird schon mal klar, wohin die Reise geht: ein guter Ausgangspegel, der den Amp schon sehr früh in die Zerrung fahren kann.

HALS
Das C-Profil des Halses ist recht dick, liegt aber immer noch gut in der Hand und lässt sich, dank der guten Voreinstellung, sehr gut bespielen. Das Palisandergriffbrett ist sauber auf den Mahagonihals geleimt, der wie der Body rückseitig weiß lackiert ist. Die 22 sauber verarbeiteten und abgerichteten Bünde garantieren eine gute Intonation und viel Spaß beim Bending. Auch der Bundübergang am Hals ist ohne scharfe Kanten oder abstehenden Bunddraht. Hier wurde wirklich akkurat und sorgfältig gearbeitet.

Wer gerne hoch hinaus möchte, kann dies mit der Soltero tun: Die hohen Lagen sind dank des Cutaways, der erst am 22. Bund beginnt, sehr gut erreichbar. Zur Orientierung auf dem Griffbrett finden wir die obligatorischen schwarzen Punkte am Griffbrettrand. Zusätzlich dazu verleihen kunstvoll geschwungene Soltero Perlmutt-Einlagen dem Ganzen eine edle Ausstrahlung. Der Sattel ist perfekt gefeilt und garantiert so eine optimale Saitenlage am ersten Bund – die Leersaiten schwingen bestens, ohne zu schnarren. Die Kopfplatte ist leicht angewinkelt und auf der Vorderseite schwarz lackiert. Dort finden wir den Dean Schriftzug und den Namen Soltero in Perlmutt und weiter unten die Abdeckplatte für den Halsstellstab. Von der Form her erinnert die Kopfplatte ein wenig an PRS Gitarren, die Seiten sind oval und jeweils mit drei Grover Stimm-Mechaniken bestückt. Die sechs Tuner arbeiten sehr leichtgängig und ohne toten Punkt.

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