Dean V Stealth Bass Test

Die amerikanische Firma Dean Guitars hat eine lange Geschichte und Tradition. Sie reicht bis in das Gründerjahr 1978 zurück, geschaffen vom damaligen Firmengründer Dean Zelinsky. Seine ungewöhnlichen Modelle werden bevorzugt von Gitarristen und Bassisten der Rock- und Metalszene gespielt. In den Almanach der Instrumente, die man nie vergessen wird, sind beispielsweise die zwirbelnden Fellklampfen von ZZ-Top eingegangen. Bei seinen ungewöhnlichen Kreationen hat Dean Guitars den Kauf solcher Instrumente stets auch Denjenigen ermöglicht, deren Budget weniger opulent ausfällt, vorrangig durch günstigere Dean-Modelle aus koreanischer Fertigung.

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Besonders beliebt sind die Metal-Modelle der Viersaiter-Bässe von Dean. Einer der optisch auffälligsten Bässe, der Dean V Stealth Bass, schaffte es zu uns auf den “Testtisch”. In James-Bond-Manier, nahezu unerkannt in schwarzer Stealth-Mattlackierung, entpuppte er sich als gefährliche Waffe!

Details

Der Dean V Stealth Bass (hörend auf den Produktcode VB STH BKS), im klassischen Flying-V-Design, also Korpus und Kopfplatte in V-Form, rangiert preislich knapp unter der 1.000-Euro-Grenze. Damit ist er eher in der Oberliga der preiswerten Dean-Bässe aus Korea angesiedelt. Das hat natürlich seinen Grund, dem wir umgehend auf den Zahn fühlen wollen.
Da wäre zunächst die Holzwahl: der ganze Bass, also Korpus, Decke und Hals, besteht laut Spezifikationen komplett aus Mahagoni. Das Griffbrett wurde aus Ebenholz gefertigt. Die beiden Humbucker-Tonabnehmer stammen von EMG. Zusätzlich ist eine aktive Elektronik mit 3-Band-EQ und Tonabnehmer-Panoramablende installiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Da liegt er nun – der pechschwarze V-Bass aus dem Hause Dean Guitars!

Der Hals mit C-Profil und 22 Bünden ist mit dem Korpus verleimt, das Griffbrett mit großen Perlmutt-Rechteckeinlagen verziert. Der komplette Bass inklusive des Halses ist mit einer mattschwarzen “Black Satin”-Lackierung überzogen – mit Ausnahme der hochglanzlackierten Vorderseite der angewinkelten Kopfplatte. Der V-förmige Korpus und die überdimensional große Kopfplatte sind von einem perfekt ausgeführten cremefarbenen Body-Binding umspannt.
Vier schwarze verkapselte Mechaniken mit kleinen Achsen sitzen symmetrisch in 2:2-Aufteilung auf der Kopfplatte, wobei sie ungewöhnlicherweise aufgrund der V-förmigen Kopfplattenform nach oben hin nach außen verlaufen. Das hat zur Folge, dass die inneren Saiten (A und D) die Mechanikachsen der äußeren Saiten (E und G) berühren. Ich konnte allerdings weder von der Stimmstabilität noch vom Stimmvorgang selbst irgendwelche negativen Einflüsse durch diese Eigenart feststellen. Durch die angewinkelte Kopfplatte kommt der Dean ohne Saitenniederhalter aus; der Auflagedruck auf den schwarzen Kunststoffsattel ist ausreichend hoch.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Griffbrett des Dean-Basses zieren schicke Block Inlays.

Am anderen Ende der Saiten werden die Ballends einfach in eine ebenfalls V-förmige schwarze Quickchange-Aufhängung eingehängt und über eine separate 2D-Brücke geführt. Die Bridge ist insgesamt höhenverstellbar, die einzelnen Reiterchen allerdings nicht. Die Abrundung des Stegs ist jedoch absolut passend auf die geringe Wölbung des Griffbretts abgestimmt, so dass die E- und G-Saite nur geringfügig tiefer sitzen als die innen liegende A- und D-Saite.

Fotostrecke: 3 Bilder Selbst die zweiteilige Brücke reiht sich nahtlos in die Optik des Instrumentes ein.

Fünf schwarze Metall-Potiknöpfe bilden die Bedieneinheit. Die beiden etwas größeren Knöpfe sind parallel zur Saitenachse ausgerichtet. Sie sind für Lautstärke und Tonabnehmerselektion bzw. Panorama verantwortlich. Die drei anderen etwas kleineren Potis verlaufen nach hinten abtauchend in den Verlauf des unteren Korpus V-Schenkels, an dessen Ende die Klinkenbuchse sitzt. Diese drei Potis bedienen den 3-Band-EQ in der Reihenfolge Höhen, Bässe und Mitten. Warum diese Anordnung so gewählt wurde, gibt ein wenig Rätsel auf. Logisch wäre eigentlich eine Anordnung mit Höhen, Mitten, Bässe oder umgekehrt Bässe, Mitten und Höhen – in jedem Fall hätten die Mitten entsprechend ihrem Namen und der Funktion meines Erachtens nach eher in der Mitte platziert werden sollen. Aber vielleicht war ja auch lediglich ein versehentliches Vertauschen der Komponenten des Mitarbeiters an der Lötstation verantwortlich – wer weiß? Alle Potis mit Ausnahme des Lautstärkereglers besitzen eine Mittelraste. Die drei EQ-Regler können Frequenzen sowohl anheben (boost), als auch absenken (cut).

Fotostrecke: 4 Bilder Die Potis der Schaltzentrale. Merkwürdig ist lediglich die Belegungsreihenfolge der drei EQ-Potis.

Der Testbass ist absolut makellos verarbeitet! Alle Bünde wurden perfekt abgerichtet und am Griffbrettrand perfekt abgerundet. Die Mattlackierung fühlt sich zudem sehr seidig und edel an und ist vor allem am Hals entsprechend griffig.
Die Gurtpins sind zum einen an der Korpusrückseite und zum anderen am Hals-/Korpusübergang sowie an der Innenseite des oberen Korpus V-Schenkels angebracht. Der V-Korpus sorgt am Körper hängend dafür, dass der gesamte Bass angewinkelt nach oben zeigt, was sich natürlich in erster Linie am Hals bemerkbar macht. Der Winkel ist sogar relativ steil. Obwohl der Dean V Stealth Bass eine verlängerte 35″-Mensur besitzt, existiert dennoch keinerlei Kopflastigkeit. Zwar kann man den Bass nur schwer im Sitzen spielen, aber im Stehen ist er dennoch sehr gut ausbalanciert, wenngleich der Hals ein gutes Stück weiter nach links ragt, als man dies von anderen Bässen gewohnt ist.

Ein kleines Manko entdecke ich dann doch noch am rückseitig sitzenden separaten Batteriefach: Dieses ist durch eine mittels Spannfeder selbstöffnende Klappe verriegelt. Die Batterie sitzt jedoch nicht (wie erhofft) in einem Schnellwechselfach, sondern an einer herkömmlichen Batterieklemme, dessen Kabel so kurz gehalten sind, dass man Gefahr läuft, beim Batteriewechsel Kabel oder Klemme zu beschädigen. Ein paar Millimeter mehr Kabel hätten hier definitiv nicht geschadet, denn der Austausch wird dadurch vollkommen unnötig zu einer riskanten Fummelarbeit. Der Bass kann zudem nur aktiv betrieben werden. Bei Batterieausfall kann also nicht weitergespielt werden – hier droht also durchaus Gefahr!

Fotostrecke: 2 Bilder Ein Blick auf das Batteriefach: Leider muss man den Saftspender …
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Profilbild von Manoj Galle

Manoj Galle sagt:

#1 - 12.11.2015 um 13:07 Uhr

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Also ich find Flying-V Shapes sehr bequem im Sitzen zu spielen.
Einfach die das rechte Bein zwischen die Flügel klemmen und ab gehts!
Ist halt halt an die klassische Haltung angelehnt.
Ich spiele aber z.B. jeden Bass oder jede Gitarre so. ^^

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