Death by Audio Disturbance – Bass-Teil
Logischer Aufbau – oder doch nicht?
Das neue Modulations-Pedal aus der US-amerikanischen Effektschmiede Death by Audio ist im Grunde genommen sehr logisch aufgebaut, sodass man ohne Umwege und Studium einer Bediengsanleitung loslegen kann. Im Karton des Disturbance liegt zudem eine knappe Beschreibung der einzelnen Funktionen, falls doch Fragen auftauchen sollten.
Von der vermeintlichen Einfachheit sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn bereits nach dem ersten Anchecken wird klar, dass man vom Disturbance eine deutlichere größere Klangpalette erwarten darf, als von vielen anderen Modulations-Pedalen, die man derzeit in den Geschäften findet.
Interagierende Regler
Die Regler des Death by Audio Disturbance interagieren miteinander und bieten eine erstaunliche Bandbreite, was jede Menge Kontrolle über den jeweiligen Effekt erlaubt und wirklich zum Austüfteln von Sounds einlädt. Andererseits erfordert dieser Aufbau natürlich etwas Geduld, wenn man eine bestimmte Klangvorstellung umsetzen möchte.
Da schon kleinste Reglerbewegungen zum Teil große Auswirkungen auf den Sound haben, ist es darüber hinaus häufig nicht gerade einfach, eine bestimmte Einstellung wiederzufinden. Irgendeine Art der Preset-Speicherung – beispielsweise per Midi – würde dem Disturbance meiner Meinung nach daher gut zu Gesicht stehen, zugegebenermaßen aber auch das grundlegende Konzept des Pedals etwas auf den Kopf stellen.
Death by Audio Disturbance: Großer Spaßfaktor!
Wie auch immer, der Spaßfaktor beim Erforschen des Pedals überwiegt auf jeden Fall, da man immer wieder mit zum Teil wirklich abgefahrenen Sounds überrascht und belohnt wird. Extreme Klangkreationen mit stark experimentellem und verfremdendem Charakter sind ohne Frage die Stärke des Disturbance.
Für dich ausgesucht
Hart pulsierende Filter-Sounds mit fetten Tiefbässen, die an einen Synth-Bass erinnern, oder heftig eiernde und wässerige Flanger-Klänge lassen sich im Handumdrehen umsetzen und inspirieren wirklich zu musikalischen Experimenten. Die Sounds wirken dabei stets extrem dreidimensional und lassen sich mit dem in zwei Richtungen arbeitenden Tensity-Regler sehr gezielt in der Intensität beeinflussen.
„Freezing“ von Modulationen
Sehr interessant fand ich auch die Möglichkeit, die Modulation an einer bestimmten Stelle des Durchlaufes einzufrieren: Hier erntet man zum Teil wirklich coole und charakterstarke Sounds, die man mit den Reglern im Nachhinein noch bearbeiten kann – ein solches Feature habe ich bisher tatsächlich noch bei keinem Modulations-Pedal gesehen!
Das Death by Audio Disturbance hat also wesentlich mehr auf dem Kasten als klassische „Brot und Butter“-Modulations-Sounds. Diese sind aber natürlich auch möglich, wenn man die verschiedenen Parameter mit Bedacht und viel Feingefühl dosiert. Mit dem achtstufigen Phaser (Fazer) lassen sich beispielsweise wunderbar schwebende und multidimensional klingende Sounds erzeugen, die sehr organisch klingen und Bassgrooves oder Solopassagen mit Akkorden durchaus bereichern können.
Kleiner Wermutstropfen: Leider sind die Sounds in einigen Einstellungen unvermeidbar mit Nebengeräuschen verbunden.
Der Clou wäre ein Blend-Regler gewesen!
Für einige der subtileren Sounds hätte ich mir manchmal einen Blend-Regler gewünscht. Mit einem gewissen Anteil des Clean-Signals könnte man die Natürlichkeit und die Durchsetzungskraft stärken und somit die Praxistauglichkeit der Sounds abermals erhöhen. Aber schon klar: Das entspricht natürlich nicht wirklich dem Konzept des Pedals, welches ja nicht ohne Grund den Namen „Disturbance“ trägt!
Damit ihr euch selbst ein Bild vom Death by Audio Disturbance machen könnt, gibt es hier einige Audiobeispiele, die euch einen kleinen Ausschnitt der mannigfaltigen Möglichkeiten dieses tollen Pedals vermitteln.