Deep House Top Producer und Remixer 2017: eine spekulative Prognose

Jedes Jahr im Dezember erscheinen zahlreiche Leser-Polls und Jahres-Charts, gekrönt werden unter anderem die besten Tracks und Remixes. Mit schnellen Schritten schreiten wir auf das Jahresende zu, in den nächsten Monaten wird noch viel Musik das Licht der Welt erblicken, doch wir wagen mal eine spekulative Prognose. Welche Stücke, die bereits erschienen sind, haben sehr gute Karten, in den gängigen Charts und Polls 2017 aufzutauchen?

Deep_House_Charts

Rampa

Der Keinemusik-Mitbegründer veröffentlicht bereits in diesem Jahr seine sehr erfolgreiche „Touch EP“ auf seinem Imprint. „Bimma“ heißt sein neustes Erfolgsrezept, welches wie sein Remix für „Pastaboys“ mit Überschallgeschwindigkeit sämtliche Tanzflächen der Welt erobert hat. Kein Wunder also, dass sich gleich beide Werke bei sämtlichen DJs, Fans und Magazinen in den Charts festgesetzt haben.
Ein echt heißes Eisen also, dieser Rampa. Der Wahlberliner ist neben Frankey & Sandrino und Patrice Baumel sicher ein Kandidat für den Titel „Best Producer 2017“. Neben auflegen, produzieren und dem Betreiben des eigenen Labels, beschäftigt sich der technikaffine Klangkünstler auch noch mit dem Bau von eigenen Effektgeräten.

Rampa – Bimma (Innervisions)

„Hall Of Violence“ ist der Titel der Zusammenstellung und umfasst drei Originalwerke, die im Mai auf dem Label „Innervisions“ erschien. Mit dem Track „Bimma“ hat der gebürtige Freiburger ein vielschichtigen, spannungsvollen und rhythmischen Deep House Track erschaffen, welcher irgendwo zwischen Aufbautool, Peaktime-Brett und After Hour anzusiedeln ist. Rampa glänzt mit einem klubtauglichen Klangteppich, der sich geschickt unter den perkussiven Groove legt. Erwähnenswert auch die leicht orientalische Note die sich wie ein roter Faden durch das Stück schlängelt.

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Pastaboys Feat. Osunlade – Deep Musique (Rampa Remix) (Rebirth)

Das Label Rebirth nahm sein zehnjähriges Jubiläum zum Anlass, alte Tracks im neuen Gewand zu veröffentlichten. So remixt Rampa den ursprünglich 2014 erschienen Track „Pastaboys Feat. Osunlade – Deep Musique“. Heraus kam eine hypnotisierende und Tribal-lastige Re-Interpretation des Originals, die sich sukzessive steigert. Osunlades Vocals sind geschickt platziert und funktionieren wie eine Ansage. 

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Patrice Bäumel

Patrice Bäumel ist kein unbeschriebenes Blatt. In den letzten Jahren veröffentlichte Bäumel unter anderem auf Kompakt, Correspondant und Systematic. 2017 scheint aber das Jahr des in Amsterdam lebenden DJs und Producers zu sein. Bäumel ist kaum zu bremsen, mit etwa zehn Veröffentlichungen in der ersten Jahreshälfte und mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Hits ist er derzeit in aller Munde.
Wie sicherlich viele andere habe ich „Glutes“ und Baumels Remix für „Cubicolor“ erstmals im „Afterlife Podcast“ von „Tale Of Us“ gehört, wusste aber nicht von wem die Tracks sind, weil es anfänglich keine Playlist oder der gleichen gab, zumal beide Titel zu dem Zeitpunkt auch noch unveröffentlicht waren. Schon gar nicht war mir bewusst, dass beide Stücke aus einer Feder stammen. Aber mir war schon beim ersten Hören klar, dass diese beiden Clubtracks für die Peaktime einen Nerv treffen werden. Wenige Wochen später stand fest, von wem der Output ist und ich war umso mehr davon begeistert, welche Bandbreite der Künstler abdeckt. Er ist auf jeden Fall einer der größten Gewinner in diesem Jahr.

Patrice Bäumel – Glutes (Afterlife)

Ich muss zugeben, dass mich „Glutes“, insbesondere durch den modulierten Moog-artigen Basslauf mit seiner Pitch-Hüllkurve, etwas an den typischen Stephan Bodzin Sound erinnert. Verfolgt wird der Basslauf in „Glutes“ durch einen Arpeggio, der durch seine Spielweise, Oktavierung und Klangcharakteristik einen perfekten Gegenpol zum Bass darstellt. Das Element, was dieses Stück jedoch ausmacht, ist unbestritten der langgezogene und modulierte Basslauf. Es gibt keinen Schnick-Schnack und die wenigen Elemente, die zu hören sind, sind sehr geschickt arrangiert.

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Cubicolor – Dead End Thrills (Patrice Bäumel Remix) (Anjunadeep)

On-point ist auch Baumels Remix für „Cubicolor“. Seine Interpretation ist „cluborientiert“, das wird gleich durch den sirenenartigen Synthesizer-Sound deutlich, der sich konstant durch den gesamten Track schiebt. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ bekommen die wenigen Elemente, wie auch der Bass mit dem subtilen Steel-Pan-artigen Layer, sowie die Noise-artigen und LFO-modulierten Effektsounds viel Raum zum Atmen. Geschickt, denn so wirken die Höhepunkte noch größer. Die Vocals lockern und runden die technoide Stimmung emotional auf.

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Frankey & Sandrino

Richtig aufmerksam auf Frankey & Sandrino wurde ich erstmals 2014 durch „We Are All Dust“ auf Mood Music. Seitdem liefert das Duo mehr als beständig ab. Die eigene Vita ist gespickt mit Hits wie „Acamer“, „Save“ oder dem aus dem letzten Jahr sehr erfolgreichen Remix für „Hyenah“.

Frankey & Sandrino – Wega (Innervisions)

Anfang 2017 erschien „Wega“ auf Innervisions, dem Label von Dixon und Âme. In typischer „Frankey & Sandrino Manier“ beschert uns das Zweigespann mal wieder ein durchdesigntes Meisterstück. Überrascht jedoch mit einer – wie ich finde – Weiterentwicklung des Trademark-Sounds. So fällt besonders der signifikante „Stutter Effekt“ auf den Vocals ins Auge bzw. Ohr, der einen interessanten Kontrast zum restlichen eher cleanen Sounddesign liefert. Reibung ist hier das Zauberwort, die scheinbar perfekte Symbiose zweier Individuen lotet Grenzen aus. So ist auch die triolische Bass-Sequenz sehr charakterstark und einprägend. Abgerundet wird das Stück durch das leichte Rhodes und ein sehr detailreiches Rhythmuskonstrukt.
2016 gründeten Frankey & Sandrino ihr eigenes Label „Sum Over Histories“, dort erschien kürzlich frisches Material der beiden Künstler. Ein Blick in die audiovisuelle Glaskugel und es wird klar, auch diese beiden Tracks der „Virgo EP“ sind Kandidaten für den besten Track des Jahres 2017.

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Toto Chiavetta

Auf Toto Chiavetta wurde ich aufmerksam, als ich über sein Album „Impermanence“ stolperte, welches 2016 auf Osunlades Label „Yoruba“ erschien. Allzu viel weiß ich über den smarten Italiener mit dem klangvollen Vor- und Zunamen noch nicht, aber seine Musik spricht für ihn. Mit sehr ausdrucksstarken Veröffentlichungen auf Innervisions, Siamese und Yoruba mausert sich Chiavetta zu einem absoluten Geheimtipp und ist somit einer der Newcomer 2017.

Howling – Phases (Toto Chiavetta Colour Two) (Innervisions)

Chiavetta transformiert einen typischen Howling Song, in einen Clubtrack der mich an die New York House Ara erinnert. Was für mich dabei besonders beeindruckend ist: seine Re-Interpretation klingt nicht nostalgisch, sondern sehr modern und frisch. Das rhythmische Drum-Bass-Konstrukt drückt gleich ab der ersten Sekunde. Anders als in seiner Remix-Version „Colour Zero“ wird diese hier beschriebene Remix-Variante nach und nach überraschenderweise immer emotionaler. Nicht nur die Vocals von Howlings Sänger „RY X“ tragen dazu bei, sondern auch Flöte, Strings und Klavier. Abgerundet wird das emotionale und harmonische Stück mit typischen Chiavetta FX-Sounds, die für die nötige Prise „crazyness“ sorgen.
Chiavetta ist in aller Munde, man darf also gespannt sein, was wir dieses Jahr noch erwarten können. So finden sich derzeit einige unveröffentlichte Nummern in Dixons Tracklist wieder, die angeblich aus der Hand des Talents stammen.

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Dixon

Wer kennt den Berliner Dixon nicht, der permanent die Welt bereist und für unvergessliche Partymomente sorgt. Ich habe extra nochmal nachgeschaut, seit 2013, also viermal hintereinander wurde Steffen Berkhahn, durch die Leser des „Resident Advisor“ an die Spitze gekürt und gilt seitdem als „Bester DJ der Welt“. Sein Label „Innervisions“, was er mit Âme 2005 ins Leben gerufen hat, zählt mittlerweile zu einem der führenden House-Labels in der internationalen Musikszene.

Auntie Flo – Waiting For A (Woman) Feat. Anbuley (The Revenge Rework / Dixon Beat Edit)

Des Weiteren hat sich der Globetrotter einen Namen als Remixer gemacht. Insbesondere für Edits scheint Berkhahn ein ganz besonders Händchen zu haben. Durch sein Talent die Essenz eines Tracks zu erkennen und diese auf den Punkt zu bringen, schafft er es immer wieder, Hits zu landen. Manchmal sind es nur Nuancen, die er verändert, die aber dann für den richtigen Vibe sorgen.

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André Hommen

Bekanntheit erlangte André Hommen durch seine langjährige Zusammenarbeit mit der New Yorker House-Legende „Dennis Ferrer“. Ebenso durch seine Remixes für Fritz Kalkbrenner, Ane Brun und Tensnake, um nur einige zu nennen. Sein bisher größter Erfolg, „Battery Park“ schaffte es bei Beatport unter die Top 3 und wurde bei Resident Advisor als einer der stärksten Tracks des Jahres 2015 ausgezeichnet. Mit der langjährigen Erfahrung als Label Manager für Ferrers Label „Objektivity” gründet Hommen Anfang des Jahres sein eigenes Imprint „These Eyes“.

André Hommen – These Eyes (These Eyes)

Erwartungsgemäß kam die erste Katalognummer vom Label Gründer himself und trägt denselben Namen wie der Imprint. Mit der ersten Veröffentlichung legte Hommen nicht nur die Marschrichtung des Labels fest, sondern erschuf eine Hymne mit eigener Note. Auf „These Eyes“ finden sich nämlich nicht nur die gleichnamigen emotionalen Vocals wieder, sondern auch eine stilvolle sampleartige Organ-House-Stimmung und eine emotionalen Gitarren-artige Melodie mit 80er-Vibe. Abgerundet wird die Charakteristik mit einer tiefen stehenden Bassline, die den Harmonien folgt und interessant modulierten Toms.

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Eagles & Butterflies

Der gebürtige Brite mit Wohnsitz in Kalifornien zählt wie Toto Chiavetta zu den interessantesten Newcomern der letzten 24 Monate. Mit Veröffentlichungen auf Exit Strategie, Bedrock und Innervisions macht er rund um den Planeten auf sich aufmerksam.

Eagles & Butterflies – Experiment E (Art Imitating Life)

Eagles & Butterflies, der mit bürgerlichem Namen Chris Barrett heißt, kehrte im März mit einer neuen Veröffentlichung auf sein eigenes Label „Art Imitating Life“ zurück. Bereits im letzten Jahr erschien dort der erste Teil seiner „Experiment Serie“. Die erschienene EP umfasst vier Werke, besondere Aufmerksamkeit genoss das Stück „Experiment E“. Die wahre Größe dieses Dancefloor-Monsters liegt in seiner Einfachheit. Die Bassline übernimmt die Funktion der Melodie, der rotzige, leicht primitive Pad-Sound sorgt für die richtige Stimmung und die Hi-Hats werden nach und nach geschichtet. Aufgebrochen und geschickt kombiniert wird „Experiment E“ durch die Tribal-artigen Percussions, die die repetitive und simple Struktur energetisch auflockert.

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Adam Port

Besonders in den ersten Jahren prägte Adam Port neben Rampa und &Me das Label „Keinemusik“. Mittweile hat man das Gefühl, die Jungs pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen und so wächst der Hype um die Keinemusik-Künstler von Jahr zu Jahr.

Adam Port & Stereo MCs – Changes (Adam Port Remix) (Freerange)

Adam re-interpretiert seine Zusammenarbeit mit den Stereo MCs und macht aus dem Leftfield-Stück eine begnadete Dancefloor-Antwort. Mit seinem Remix verzichtet Adam Port auf jede Form von Überfluss. Vielmehr konzentriert er sich auf die Essenz des Originals. Das perfekt abgestimmte Zusammenspiel und die meditativen Sounds schrauben sich nach und nach vom Kopf bis ins Tanzbein. Sein Remix baut sich über mehrere Minuten stetig und spannungsvoll auf, bis dann zusammen mit der Bassline die Auflösung erreicht wird.

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