Streaming Music, USB-Decks, Serato-Kompatibilität, Licht-Sync, Zone-Play: Mit der DJ-Mixstation Prime 4 möchte Denon DJ die bis dato umfangreichste und professionellste Standalone-Lösung für DJs aller Spielrichtungen an den Start bringen. Ob mobiler Wedding- und Working-DJ, ob Techno-, House- oder Live-Remixing-DJ, ob alternative zur großen SC5000/X1800 Prime-Range: Der Neuzugang im Kosmos der DJ-Workstations ist ein echtes Flaggschiff-System mit integrierter Track-Analyse, 10-Zoll Multitouch-Display, vier Hauptkanälen, zwei Mikrofonkanälen und Zonenausgang zur Beschallung unterschiedlicher Räume. Weiterhin wurden dem System 14 integrierte BPM-Soundeffekte nebst OLED-Displays und vier Sweep-FX spendiert. Die Player-Einheiten sind mit Display-Jogwheels ausgestattet und für kreative Naturen wurden außerdem noch acht Performance-Pads verbaut.
Laut Denon handelt es sich hierbei um das derzeit fortschrittlichste und interaktivste DJ-Erlebnis, mit dem sich Mainstage-Feeling an jedem Ort und bei jedem Auftritt einstellt und sie könnten damit Recht behalten …
Details
Da ist es also, das Testmuster der gerade wohl gehyptesten DJ-Mixstation Denon Prime 4. Selten war ich so gespannt auf eine DJ-Lösung wie die hier, denn im Gegensatz zu Geräten wie dem XDJ-RX2 und dem MCX8000, um zwei aktuelle Modelle zu nennen, kann der Prime nicht nur zwei sondern ganze vier Standalone-Decks nutzen. Dazu hat der Hersteller ihm noch ein richtig großes Display und zahlreiche andere Sahnehäubchen spendiert.
Denon DJ konnten ja bereits mit ihren Laufwerken SC5000 und SC5000M sowie dem Mixer X1800 beeindrucken und nun packen sie quasi das Beste der Serie in eine all-in-one DJ-Lösung. Klar passt nicht alles hinein, aber einiges …
Lieferumfang
Das Gerät kommt sicher in Styropor-Formteilen und einem bunt bedruckten Karton nebst Umverpackung ins Haus und hat folgenden Lieferumfang dabei:
- Controller
- USB-Kabel
- Stromkabel
- Handbuch
- Display-Transportschutz
- Poliertuch
- Faltblatt mit Sicherheitshinweisen
- Prime Card
Das Denon-Flaggschiff misst 728 x 496 x 103 mm und wiegt 9,7 kg. Das Gerät ist solide verarbeitet. Die überwiegend alugebürstete Oberfläche wirkt stylisch und kratzresistent, alles ist ordentlich verschraubt und die Stoßkanten sind abgerundet, dicke Standfüße und Gummiringe sorgen für den nötigen Halt auf glatteren Tischen. Ein Hardcase ist meiner Meinung nach allerdings Pflicht für den Boliden, wenn man ihn transportieren will.
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Anschlüsse, Front- und Backpanel
Nach einer 180-Grad-Drehung entdeckt man am rückseitige Anschlussfeld:
- 6x Neutrik XLR-Ausgänge für Master (mono schaltbar), Booth und Zone
- 2x Neutrik XLR/Klinke-Combobuchsen für Mikrofone
- 2x Cinch-Ausgang Master (L/R)
- 8x Cinch-Eingang für 4 Stereokanäle Line und Phono (nur Kanäle 3 und 4)
- 1x USB-Port, Typ B, female
- 2x USB-Port, Typ A, female
- 1x Ethernet-Link-Buchse
- 1x Strombuchse
Dazu kommt noch ein SATA-Anschluss im schraubgesicherten Fach unter dem Gerät mit Stromversorgung für eine interne 2,5-Zoll-Festplatte. Klasse! Mit der StagelinQ-Netzwerk-Verbindung können Apps wie SoundSwitch, Timecode oder Resolume mit einem BPM-Signal angesteuert werden. Dies dient zur Synchronisation von Sound und Visual-FX, wenn nötig.
Kopfhörersektion
Vorn sind ein 3,5-mm-Kopfhörerausgang und ein 6,35-mm-Kopfhörerausgang auszumachen. Schade eigentlich, dass die Buchsen nicht an einer leicht ins Innere versetzten Platte angebracht sind und dass der frontale Fader-Contour-Knob (Stichwort Bruchgefahr) etwas weit aus dem Gehäuse heraussteht. Hier hätte man mit einem versenkbaren Poti vielleicht etwas entgegenwirken können.
USB-Anschlüsse, Festplatte und SD
Doch das ist noch nicht alles an Anschlüssen, denn auf der Bedienoberfläche des Gerätes finden sich noch zwei USB-Media-Ports Typ A für Sticks und Festplatten sowie ein SD-Karteneinschub nebst Eject-Taste. Nur eine Auswurftaste für Sticks, SD und Festplatte? Korrekt, denn man kann auf dem Bildschirm auswählen, welcher Datenträger ausgeworfen werden soll.
Beim Blick auf die frontalen Datenträgeraufnahmen fällt auch noch auf, dass man sich beim SD-Card-Einschub für eine praktische Verschlusskappe entschieden hat, bei den USB-Sticks indes nur für eine Gummilippe. Nutzt man jedenfalls eine integrierte SSD für die große Musikbibliothek und eine SD für „brandaktuelle“ Neuheiten im Set oder fürs Recording, ist quasi ausgeschlossen, dass jemand im Vorbeigehen den Datenträger mopsen kann. Cool.
Der Stromverbrauch des Prime 4 liegt übrigens zwischen 38 und 45 Watt, je nachdem, ob an USB-Port 4 ein mobiles Endgerät aufgeladen wird. Richtig gelesen, das geht auch. Das integrierte 24-Bit / 44,1 kHz USB-Audiointerface weist sich am Mac übrigens mit je 8 Ein- und Ausgängen aus.
Denon DJ verbaut beim Prime 4 also gleich vier USB-Eingänge, dazu einen SD-Slot und einen SATA-Festplattenanschluss unter dem Gehäuse zum Einschrauben einer Harddisk, den ich mir schon mehrfach in unterschiedlichen Testberichten gewünscht habe. Das wird nicht nur den mobilen Dienstleister, der Angst um seinen USB-Stick auf der Messe, der Party oder dem Firmenevent haben könnte, sondern auch den Verleiher, der mehrere Stationen identisch ausstatten könnte, freuen. Und man darf auch nicht vergessen, dass DJs ihr komplettes Set „live“ auf jedes angeschlossene Medium aufnehmen können, also beispielsweise einen Mix von HDD auf USB-Stick oder SD-Card recorden können. Alles nett in Szene gesetzt am großen Touchscreen. Aufnahmen werden in 24 Bit mit 44,1 kHz im Wave-Format gespeichert und können via Bildschirmtastatur benannt werden .Womit wir beim nächsten Punkt angelangt wären.
11 Displays
Insgesamt gibt es 11 Displays am Gerät. Da wären zunächst einmal acht kleine, gut ablesbare, 128 Pixel breite und 32 Pixel hohe, schwarzweiße OLED-Displays in den FX-Sektionen, die sich den Effekten und ihrer Parameter widmen.
Dann kommen die hintergrundbeleuchteten Vollfarb-Anzeigen in den Jogwheels. Sie messen 56 mm im Durchmesser und visualisieren Cover-Art oder Software-spezifische Dinge, jedoch ist noch auf Serato-Kompatibilität zu warten. Um ein eigenes Logo auf die Screens zu beamen, legt man eine 600 x 600 Pixel große Datei namens logo.png in das Engine Library Directory, so wie auf dem nachstehenden Bild zu sehen.
Und schließlich wäre da noch der multitouch-fähige 216 x 139 mm messende 10,1-Zoll-Touchscreen, der mittels Klappständer in sieben unterschiedlichen Neigungswinkeln angepasst werden kann. Das Display mag ein wenig spiegeln, doch der Kontrast und die Helligkeit sind Indoor definitiv ausreichend. Die „Bruchgefahr“ ist bei einem flexiblen Bildschirm natürlich etwas höher als bei einer festen Lösung, aber Denon liefert einen Displayschutz für den Transport mit und sorgsamen Umgang ist man ja auch schon vom Laptop-Screen irgendwie gewohnt.
Mixer und Decks
Jeder Channel-Strip beginnt mit einem Gain-Regler zum Anpassen der Aufholverstärkung, dem ein auf Isolator-Mode umschaltbarer Dreibänder folgt. Der Boost für die tiefen Frequenzen liegt bei 6 dB, für die Höhen und Mitten bei 10 dB. Die Eckfrequenzen im Isolator-Modus sind wie folgt einstellbar: Low: 100 bis 800 Hz, Hi: 1000 bis 8000 Hz.
Ein ausreichend langes, zehnschrittiges LED-Meter gibt Auskunft über Pegelstände. Dazu muss ich sagen, dass mir das klassische, ampelfarbcodierte System besser gefällt, aber optisch passt das Grün-Weiß-Blau natürlich ganz gut zum Prime.
Es folgt der Sweep-FX-Regler für Filter Echo, Wash und Noise, teilweise via Preferences einstellbar (Noise-Lautstärke, Filter-Resonanz). Ich fand es beim X1800 Test im Sommer 2017 noch etwas befremdlich, dass das Filter bei Rechts- oder Linksanschlag den abgespielten Sound auf dem betreffenden Kanal auslöscht. Nun kann man via Optionsmenü entscheiden, ob ein Cut oder Bleed erfolgen soll. Schade, dass man nicht wie beim 1800er Sweep-FX und Filter separat hat.
Bleiben wir noch kurz beim Mischer und freuen uns über vier, den Deck-Farben entsprechend illuminierende Cue-Tasten, vier angenehm gleitende Linefader mit der obligatorischen Crossfader-Zuweisung und den auswechselbaren, leichtgängigen Überblendregler mit Faderstart-Option und Contour-Regler, der in Scratch-Stellung bereits nach 2 mm da ist.
Anders als beim X1800 DVS-Mischpult kommt hier anscheinend nicht der Denon DJ „Flex-Fader“ Crossfader zum Einsatz, der neben der Curve auch beim Cut (jede Seite von -2 bis 2 in 0,2-Millimeter-Schritten) getrimmt werden kann. Zumindest gibt es im Setup-Menü keine Option dafür.
Dass in den Decks so ziemlich alles verbaut wurde, was dem Status quo für diese Geräteklasse entspricht, darf sicher mit Fug und Recht behauptet werden. Transport- und Navigationselemente inklusive Skip und Search, dazu Censor-, Reverse-, Slip- und Vinyl-Tasten, ein Loop-Encoder mit In/Out-Tastenbegleitung, Key-Lock-, -Sync und -Reset-Taste und ein 100-mm-Pitchfader mit Range-Umschaltung und Pitch-Bends. Dazu acht Performance-Pads pro Deck mit aktuell sechs Modi und nicht zu vergessen: eine dedizierte Beatgrid-Sektion und die Display-Jogwheels. Darüber thronen die FX-Sektionen. Alle Achtung, der Prime hat allerhand Stellschrauben für den DJ an Bord und das Zusammenspiel gilt es nun, in der Praxis zu testen.
Heribert sagt:
#1 - 08.07.2019 um 11:02 Uhr
Ich (dj) habs hier bestellt und da es dort auf Platz 1 rankt bin ich wohl nicht der einzige
DJ commander_loop sagt:
#1.1 - 08.07.2019 um 12:10 Uhr
verstehe, es geht um statistik. damit passt es ja.
Antwort auf #1 von Heribert
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHeribert sagt:
#2 - 08.07.2019 um 11:02 Uhr
https://www.thomann.de/de/c...
Analaffe666 sagt:
#3 - 22.08.2020 um 17:33 Uhr
Lukaschenko du korrupte Muschi von Putin. Macht daraus mal nen mix
Jason Parker sagt:
#4 - 31.12.2020 um 01:40 Uhr
Also wenn es ein DJ Tool in den letzten Jahren verdient hat 5 Sterne zu bekommen dann wohl der Prime4....
NRN-99 sagt:
#4.1 - 17.02.2021 um 18:29 Uhr
Wenn hier schon der überteuerte CDJ3000 genauso 4,5 Sterne bekommt hat wie der wesentlich innovativere SC6000, ist leider alles gesagt...
Antwort auf #4 von Jason Parker
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