Denon DJ SC5000M Prime Test

Denon DJ SC5000M Prime ist die motorisierte Variante des hier getesteten SC5000, seines Zeichens Mediaplayer mit integriertem 7-Zoll-Touchsccreen, zwei Hi-Res-Audiolayern mit separaten Outputs sowie einer multifunktionalen Performance-Pad-Sektion. Das Modell „M“ kommt nun mit einem direkt angetriebenen, hinsichtlich des Drehmoments einstellbaren Plattenteller in den Handel, geschaffen für Turntablisten und DJs, die lieber eine rotierende Vinyl unter den Fingern haben als ein Jogwheel. Wie es sich in dieser Preisklasse gehört, lassen sich USB- und SD-Datenträger verwenden, das Gerät ist netzwerkfähig und obendrein Serato zertifiziert.

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Mediaplayer mit Direktantrieb: Denon DJ SC5000M Prime


Zur Prime-Serie gehören außerdem der Plattenspieler VL12 und der Mixer X1800 sowie die für den SC5000, aber auch für den MCX8000 verwendbare Library-Management-Software Engine Prime, die den Musikdatenbestand fit für externe Datenträger macht. Die beiden Flaggschiff-Mediaplayer können dank integrierter Multicore-CPU eure Musikstücke jedoch auch eigenständig im laufenden Betrieb analysieren und das Ergebnis auf den verwendeten Datenträger schreiben. Viel Komfort, der sich in einem Preis von 1.549 Euro UVP äußert. Richtig gelesen, diese wurde um nun fast 600 Euro gesenkt.

Details

Lieferumfang

Neben dem Player selbst notiere ich zwei hochwertige Cinch-Audiostrippen mit vergoldeten Kontakten, dazu je ein LAN-, USB- und Stromkabel sowie ein USB-Verlängerungskabel. Nützlich bei Verwendung einer SSD oder HDD. Obendrein legt Denon ein gedrucktes Handbuch, Sicherheits-/Garantiehinweise sowie ein Poster ins Paket. Und natürlich den Plattenteller, die zugehörige Slipmat, eine “7-Inch“ mit Puck und den Inbusschlüssel zur Montage des Tellers an die Spindel. Das ist schnell erledigt, jedoch musste der mir anfänglich zugestellte Player wegen eines schleifenden Wheels und Sync zurück in die Werkstatt, das Ersatzmodell dagegen lief rund, wie ich gleich noch berichten werde.
Das Kunststoffgehäuse wirkt edel, die Verarbeitung bietet keinen Anlass zur Kritik und man hat den Bedienkomponenten ausreichend „Raum zum Atmen gelassen“. Schön. Keine Verwunderung kommt auf, dass auch der 5000M ohne CD-Laufwerk auskommen muss. Die Zeit des Silberlings neigt sich mehr und mehr dem Ende, die Hersteller tragen dem Rechnung.

Backpanel

Mensch, waren das noch Zeiten, als neben Cinch-Buchsen nur der Faderstart-Eingang am hinteren Anschlussfeld eines DJ-Players zu finden war und, so man Glück hatte, noch ein digitaler Ausgang. Der SC5000M hingegen offeriert an seiner Rückseite deutlich mehr. Denn er ist ja auch ein netzwerkfähiger Dual-Layer-Player, kann also zwei Tracks pro Gerät ausspielen, wozu er folglich zwei paar Cinch-Ausgänge und in diesem Fall auch zwei digitale Outputs stellt. Außerdem finden sich hier zwei USB-Einschübe für Wechseldatenträger und eine USB-3.0-Buchse ein, dazu besagte Netzwerkschnittstelle zur Verbindung kompatibler Player und das Dreigestirn aus Netzteilbuchse, Power-Button und Kensington-Lock-Vorrichtung. Ein Spannungspuffer versorgt den Probanden bei Stromausfällen 10 Sekunden lang mit Saft – hier hätte man – falls die Strippe mal unbeabsichtigt entfernt wird oder ein Scherzkeks den Power-Button triggert – ruhig großzügiger planen können. Schade nur, dass das Gerät nicht als USB-Audiointerface für eine DJ-Software fungieren kann. Allerdings lässt sich der SC5000M wie der SC5000 bald auch noch als Befehlsgeber für Serato verwenden, denn er wird offizielles Serato DJ Pro Accessoire, für das somit ein kompatibler Mixer oder ein passendes Audiointerface Grundvoraussetzung ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Lieferumfang Denon SC5000M

Bedienoberfläche

Ein Eyecatcher neben dem Touchscreen ist bei diesem Modell selbstredend der Plattenteller, darauf gehe ich im späteren Verlauf dieses Artikels noch näher ein. Daneben, darüber und darunter finden sich viele Bedienelemente ein, die man von einem Mediaplayer der Luxusklasse erwarten darf, beispielsweise ein hochauflösender, sehr angenehm gleitender 100-Millimeter-Pitchfader mit Pick-Up-LEDs (falls zwischen den Arbeitsebenen umgeschaltet wird) und einstellbarem Arbeitsbereich von 4, 8, 10, 20 oder 50 Prozent, eine gut ausgerüstete Transportsektion mit Track-Skip, Search und Beat Jump, Censor und Reverse-Funktion, eine separate Loop-Sektion mit Tasten und Push-Encoder, Pitch-Bends, Sync- und Master-Tasten, Keylock sowie Slip für Scratching und Hotcues.
Besonders hervorzuheben sind auch die Performance-Pad-Sektion und selbstverständlich das hochauflösende, toll reagierende Touch-Display mit seinen ausgezeichneten Zugriffs- und Such/Sortiermöglichkeiten, zoombaren Wellenformen, Dual-Layer-Überblick und einstellbaren Preferences sowie den Shortcuts. Die unterschiedlichen Ansichten (Performance- und Browser-View), Waveforms, Track-Übersichten und Mixhilfen wie dem Master und Slave „Beatkeeper“ und die Track- und Statusinfos sind nützlich und nebenbei schön anzusehen.
Meine Aussage aus dem 5000er-Test, das Display sei extrem detailreich, erlaube Gestensteuerung wie Fingerspreizen zum Zoomen, sei höchst responsiv und verkrafte auch impulsiveres Fingertippen, hat nach wie vor Bestand. In der nachfolgenden Bildergalerie sind diverse Modi und Ansichten zu begutachten.

Fotostrecke: 5 Bilder SC5000M Touch-Display Ansichten

Beim Umschalten auf die zweite Arbeitsebene verändert sich die (festlegbare) Farbe des Leuchtkranzes um den Plattenteller. Zur Auswahl stehen acht Farbtöne. Neigt sich ein Titel dem Ende entgegen, beginnt der Ring zu blinken. Beim motorbetriebenen Modell dirigiert der zweistufige Torque-Regler den via „MOTOR“-Taste abschaltbaren Drehstrommotor, wo beim Jogwheel der fünfschrittige Friction-Regler für den entgegengebrachten Widerstand zu finden war.

Fotostrecke: 2 Bilder Vinyl-Feeling, digital Workflow: der Plattenteller am SC5000M hat Vinyl statt Display (nebenan der SC5000)

Plattenteller und Antrieb

SC5000M misst 32 x 42 x 13,5 Zentimeter. Der Aluminiumdruckguss-Plattenteller legt einen Durchmesser von 203,5 Millimetern an den Tag und wiegt stattliche 900 Gramm. Kein Wunder also, dass der Testkandidat auf ein Gewicht von 6,4 Kilo kommt. Angetrieben wird der Plattenteller von einem bürstenlosen Gleichstrommotor, der ein Startdrehmoment von 3,3 kgf/cm (sofort), 2,8 kgf/cm (stabil) auf hoher Stufe notiert und bei niedrigem Drehmoment auf 1,6 kgf/cm (sofort) respektive 1,1 kgf/cm (stabil) kommt.

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