Praxis
Aufgestellt und Antenne installiert
Damit es mit dem Test losgehen kann, muss zunächst eine der beiden Antennen für die Bluetooth-Verbindung auf der Rückseite eingestöpselt sein. Wenn sich das gekoppelte Smart-Device in unmittelbarer Nähe zu dem Player befindet, kann auf die Antenne verzichtet werden, die Reichweite ist dann allerdings sehr gering. Schon nach ein bis zwei Metern habe ich hier erste Störungen vernommen. Mit Antenne ist die Reichweite größer, aber auch nicht spektakulär.
Eine der zwei Antennen besteht aus 14 cm langem Kunststoff und kann nach den ersten drei Zentimetern bis zu 90 Grad abgewinkelt werden.Im Rack führt das in vielen Situationen zu einem Platzproblem. Hier kommt die zweite Variante ins Spiel. Diese hat zwischen Stecker und Antenne ein circa 145 cm langes Kabel. Der Sockel der Antenne ist hier mit einem Magneten versehen und kann so an diversen Oberflächen befestigt werden. Fummelig ist das Einstecken in den BNC-Stecker. Mit einer Drehung muss hier nämlich der Vorgang abgeschlossen werden, was ich bei dem kurzen Empfänger ohne Kabel besonders nervtötend empfand, denn irgendwie wollte sich der Stecker nur widerwillig in die Buchse drehen lassen.
Bluetooth
Wenn der oben beschriebene Schritt erledigt ist, darf gekoppelt werden. Das funktionierte beim ersten Versuch völlig anstandslos. Beim zweiten Durchgang kam ich mir vor wie bei einem Geduldsspiel. Am Ende hat es dann aber geklappt, indem ich auf dem (für den Test verwendeten) iPod den Player aus der Bluetooth-Liste entfernt und noch mal neu hinzugefügt habe. Wichtig ist auch, vor dem Koppeln auf Bluetooth-Input am Player zu schalten, entweder am Gerät selbst oder mit der Fernbedienung. Mit dieser kann man dann im Betrieb sogar die Songs anhalten, wieder weiterspielen lassen und sogar vor- und zurückspulen. Sehr schön! Es ist möglich, mehrere Devices anzumelden und diese dann für die Verbindung über eine Liste im Menü direkt anzuwählen. Gefallen hat mir auch, dass der Mediaplayer auf meinem iPod mit korrektem Namen angezeigt wird.
USB
Der Einsatz von USB-Medien im FAT16 oder FAT32 Format funktioniert tadellos. Mein USB-Stick wurde blitzschnell „gefressen“ – die Festplatte hat wegen des Volumens etwas länger gebraucht. Die unterstützten File-Formate sind WAV (bis zu 48 kHz und 16 Bit), MP3 (bis zu 44 kHz und 320 kbps), AIFF, M4A und WMA (44,1 bis 48 kHz bei bis zu 192 kbps). Dank des Displays geht der Überblick nicht verloren. Verschiedene Spielmodi wähle ich über das Menü aus. „Repeat One“, „Repeat All“, „Repeat Off“, „Single Play“, „Normal Play“ und „Random“ sind hier die Optionen. Außerdem stelle ich über das Menü die Zeitanzeige um. Entweder zeigt das Display die verbleibende Zeit an oder wie lange der aktuelle Track gerade läuft. Wenn auf dem USB-Medium Ordner existieren, kann man natürlich auch durch diese navigieren und Musikstücke starten. Die Bedienung geschieht entweder über die Fernbedienung oder am Denon DN-350MP selbst. Dank Push-Encoder und Display klappt das sehr gut. Wenn eine Festplatte im Einsatz ist, kommt die Ablage zum Zuge. Die meisten Hard-Drives sind ja mittlerweile sehr kompakt und dürften hier ausreichend Platz finden.
Aux-Eingang
Die dritte Quelle für Musik ist der an der Front untergebrachte Aux-Eingang. Je nachdem, welches Gerät hier benutzt wird, ist ein entsprechendes Kabel notwendig, das auf der einen Seite mit einem 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker bestückt ist. Ein solches Kabel ist hier nicht im Lieferumfang enthalten, die meisten haben aber mit Sicherheit so etwas zu Hause rumliegen. Wenn ein CD-Spieler, Handy oder was auch immer damit verbunden ist, muss lediglich der Sound gestartet und am Player auf „AUX“ geschaltet werden. Und wieder einmal ist die vom Hersteller so genannte „Smartphone-Halterung“ nützlich. Wenn der benutzte Abspieler nämlich klein genug ist, findet der einen sicheren Platz in dieser Bucht. In den meisten Fällen wird das wahrscheinlich ein Smartphone sein. Das könnte dann sogar nebenbei aufgeladen werden, denn wie gesagt existiert vorne ja genau für diesen Zweck ein zweiter USB-Anschluss.
Die Fernbedienung in der Praxis
Jetzt noch mal ein paar Worte zu der Fernbedienung. Mit der bin ich nämlich nur bedingt zufrieden. Die reagiert nach meinem Empfinden nicht immer besonders gut. Manchmal musste ich zweimal dieselbe Taste drücken, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Ich bin per se kein großer Fan von Folientastaturen, vielleicht bin ich deshalb auch sehr kritisch. Unterm Strich kommt man mit etwas Gewöhnung aber trotzdem damit zurecht, deshalb ist dieser Aspekt für die abschließende Bewertung auch nicht so schwerwiegend – auch wenn es als Contra aufgeführt wird.
Klangliche Eigenschaften
Der Denon Professional DN-350MP ist nicht unbedingt ein lauter Kandidat. Zumindest wenn ein Cinch-Kabel verwendet wird, ist der Player im Vergleich leiser als andere Gerätschaften. Ist der XLR-Ausgang im Einsatz, gibt es in dieser Beziehung nichts zu meckern. Beim Blick auf die technischen Daten wird es deutlich: Cinch hat hier -10 dBV, während XLR +4 dBu leistet. Es gibt aber noch einen Unterschied in der Lautstärke, denn der Aux-Eingang liefert bei der gleichen Datei ein leiseres Signal als wenn diese über USB/Bluetooth abgespielt wird. Ich habe insgesamt vier Aufnahmen desselben Tracks gemacht. Einmal jeweils über XLR und Cinch. Und dann noch mal von USB und über den Aux. Die Aufnahmen wurden mit dem gleichen Wert normalisiert, damit ihr die Unterschiede in den Audiodemonstrationen hören könnt. Abgesehen von der so unterschiedlich ausfallenden Lautstärke ist der Klang sehr zufriedenstellend und die Wandler verrichten gute Arbeit.
Verstärker
Ein interner Class-D Mono-Verstärker mit 60 Watt wird mit einem kleinen Schalter auf der Rückseite ein- oder ausgeschaltet. Wenn dieser aktiv ist, können über den 6-Pin Euroblock-Ausgang Lautsprecher mit 4 Ohm oder 70 V beziehungsweise 100 V-ELA angeschlossen werden. Das ist zu Hause nicht besonders interessant, weil da mit Sicherheit eher Cinch oder auch XLR und ein externer Mischer oder Verstärker benutzt wird und man außerdem Stereo-Sound hören will. In öffentlichen Einrichtungen, wo oftmals weite Wege zu den Lautsprechern notwendig sind und Mono-Beschallung mehr Sinn ergibt, ist das aber sehr praktisch. Wenn der Denon Professional DN-350MP so eingesetzt wird, muss nicht permanent an der Lautstärke rumgedreht werden. In der Regel wird dann die Lautstärke genau eingestellt und danach muss da keiner mehr ran. Darum befindet sich der Regler dafür auch ausschließlich auf der Rückseite. Über die Fernbedienung lässt sich das in den Verstärker gehende Signal leider nicht mehr regeln, lediglich stummschalten (Mute) ist möglich. Verschiedene Zonen kann der Player im Übrigen nicht anspielen.
Muss es mit CD-Spieler sein?
Wer sich für diesen Player entscheidet, hat das CD-Zeitalter entweder hinter sich gelassen oder es ist bereits eine entsprechende Gerätschaft im Rack vorhanden. Wer noch CDs benutzt und nicht darauf verzichten will, sollte sich mal den Denon Professional DN-300Z ansehen, der mit Features wie CD, USB, SD, Bluetooth und AM/FM-Radio sehr umfangreich ausgestattet ist. Allerdings gibt es da aber auch keinen internen Mono-Verstärker – der fehlenden Handy-Ablage möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel Bedeutung beimessen. Ob der Denon Professional DN-350MP eine lohnenswerte Anschaffung ist, darüber entscheidet am Ende die Antwort auf die Frage, worauf man verzichten kann und wie das Gerät eingesetzt werden soll. Das Weglassen des CD-Laufwerks wird in diesem Test als Contra genannt, spielt aber aus den eingangs genannten Gründen keine große Bedeutung für das jetzt folgende Fazit.