Details
Erster Eindruck
Die erste Überraschung erlebe ich bereits, als ich die fernöstliche Kommandozentrale aus dem Karton hieve. Denn trotz kompakter Abmaße von 22 x 17 x 3 Zentimetern wiegt die DJ-Flunder stattliche 1,3 Kilo. Dafür sitzen die Bauteile aber auch in einem robusten Stahlblech-Gehäuse, das dem Testkandidaten ein sehr markantes Äußeres verleiht und ihn nebenbei auch rutschsicher auf seine vier Gummifüße drückt. Diese massive Art der Konstruktion konnte bereits beim HC-1000S punkten. Obendrein schützt ein Kensington-Lock vor Langfingern.
Zum Lieferumfang gehören neben einer gut verpackten SC-2000 Einheit, ein Quickstart-Guide zum schnellen Einstieg in Traktor oder Virtual-DJ sowie ein USB-Kabel. Des weiteren finde ich eine Danksagung an alle Käufer anlässlich des heuer 100. Firmenjubiläums von Denon. Da gratuliert auch die bonedo.de-Redaktion recht herzlich! Eine DJ-Software ist nicht im Karton. Virtual DJ LE steht zum Testzeitpunkt nur für Amerikaner, Kanadier und Südamerikaner zum kostenlosen Download bereit. Schade. Das Handbuch ist zudem eher gewöhnungsbedürftig. Im Falle Traktors sind die Funktionen jedoch an der Hardware klar abzulesen, bei Virtual-DJ erschließen sie sich nicht auf den ersten Blick.
Aufbau
Möchte man den Controller in Funktionsgruppen aufteilen, wären das wohl vier an der Zahl. Und zwar die Effektbrigade, der Browserbereich, eine Loop/ Cue-Abteilung und die Decksektion. Im Praxisteil sehen wir das Zusammenspiel mit den empfohlenen DJ-Sofwares genauer an.
Für dich ausgesucht
Wer kann`s gebrauchen?
Da sich auf dem DJ-Sektor inzwischen Dutzende Deck-Controller tummeln, stellt sich die Frage nach dem anvisierten Käuferkreis. Schließlich gibt es ja schon eine reichhaltige Auswahl mit eigenen Spezialgebieten. Beim Testkandidaten kommt mir da sofort ein drittes Deck zum herkömmlichen Turntable-Setup in den Sinn. Vielleicht als Kommandant für das SL3-AUX-Deck. Obwohl der Bursche eigentlich eher nach einem Singleplayer aussieht, kann er durch geschickte Doppelbelegungen jedoch auch ein zweites Deck steuern – im Falle von Traktor wären es dann die Decks C und D. Das geht natürlich auch mit VDJ oder Mixvibes. Bei Mixvibes kann allerdings nur DVS-Ultimate vier Decks vorweisen. Ein Zustand, der sich für Cross laut Supportanfrage Mitte 2011 ändern soll. Und schon gehört die ganze Palette der DVS-Turntablisten, die ihr Set um ein kompaktes Gerät erweitern wollen zur engeren Zielgruppe – vom Profi bis zum heimischen Hobby-DJ. Tatsächlich ist der kleeene Schwarze eine interessante Ergänzung zu den Tellern, denn er kann ja nicht nur auf geringsten Raum weitere Decks abspielen, sondern lenkt ganz nebenbei noch die Kreativabteilungen der Software. Besonders interessant ist das Kistchen auch in Lokalitäten, die über begrenzte Räumlichkeiten verfügen – hinter der Bar oder in der Kellerecke zum Beispiel. Allerdings sollte man sich natürlich darüber im Klaren sein, dass der DJ immer noch einen Mixer benötigt. Aber da gibt es ja auch sehr schmale Konstruktionen. Vielleicht legt Denon ja im Stile von Stantons SCS-Systems selbst bald einen MIDI-Mixer mit oder ohne Interface nach. Ansonsten bestünde auch die Alternative, den Burschen umzuprogrammieren. So ganz auf Auto-Sync und -Gain. Dann noch den Filter-Encoder mit dem Bass kombiniert, wobei der Pitchfader als Linefader zu deklarieren wäre. Aber Spaß beiseite, dann sollte man doch besser zu einem anderen Produkt oder dem externen Mischer greifen. Zum Beispiel einen, der bereits ein internes USB-Interface verbaut hat, wie der TSP befähigte DENON-X1600 oder sein kleiner Bruder DN-X600, der allerdings kein Scratch-Zertifikat im Gepäck hat. Aber er eignet sich für ein Tête-à-tête mit Traktor Pro oder Virtual-DJ. Die Einsatzmöglichkeiten scheinen vielschichtig, das Produkt ziemlich gelungen – bis auf ein paar Kleinigkeiten. Welche das sind, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest.