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Denon DN-X1700 Test

Sound FX
Wo wir doch gerade bei den Effekten waren … ich habe alle Effektarten mit ein und demselben Loop ausprobiert und aufgezeichnet.

Audio Samples
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Autofilter Beatbreaker Bipolar Filter Delay Echo Flanger

Insgesamt lässt sich sagen, dass die elf Effekte allesamt DJ-tauglich sind und darüberhinaus ziemlich gut klingen. Leider gibt es für den bipolaren Filter keine Regelung der Resonanz, was diesen im Vergleich zu den Filtern von Allen & Heath manchmal etwas zahm klingen lässt.
Dennoch hinterlässt diese Sektion einen guten Eindruck, nur der Pitch-Shifter fällt hier leider etwas negativ auf. Insbesondere Extremeinstellungen sind gar nicht gut. Ähnlich ergeht das Urteil über den Reverb. Dieser ist auch nur niedrig dosiert gut zu ertragen.

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Looper Phaser Pitchshifter Reverb Reverse Loop Transition

Alle anderen Effekte allerdings machen eine sehr gute Figur. Insbesondere die Loop-Tools und der Beatbreaker, ein beatbasiertes Gate-Tool machen enorm Laune. Letztgenannter bietet sogar fünf Custom Settings, die mit einem Utility-Preset exportiert und wieder importiert werden können. Aber hört doch mal selbst hinein …
Sound 
So also klingen die Effekte. Zum Rest kann ich einfach nur sagen, dass es sich hier um allererste Sahne handelt. Sowohl Vorverstärker als auch Busse (Master & Monitor) klingen transparent und druckvoll. Mancher könnte auf die Idee kommen, der Mixer klänge kühl, weil man ja weiß, dass die Signalverarbeitung komplett digital arbeitet. Hierzu kann ich nur eines sagen: Die Wandler verrichten hervorragende Arbeit und die DSPs arbeiten intern sehr akkurat mit 32 Bit und 96 kHz. Das merkt man insbesondere bei den Mischvorgängen. Die Summe bleibt immer transparent und klingt selten dicht. Selbst feinste Lautstärkeänderungen im Mix sind außerordentlich gut wahrzunehmen. Selbst der integrierte Limiter des Masters für den digitalen Ausgang arbeitet weitestgehend unauffällig und angenehm. Klar, wenn er richtig zupacken muss, pumpt auch dieser irgendwann. Aber es hält sich im Rahmen. Normalerweise zeichne ich immer die EQs auf und führe diese als Audiobeispiele an, was bei diesem Mixer aber leider keinen richtigen Sinn ergibt, da die Grenzfrequenzen ja nicht fest, sondern vielfältig editierbar sind.
Insbesondere der Kopfhörerverstärker ist Anlass größter Freude. Alles richtig gemacht! Selbst bei Rechtsanschlag kann ich keine Verzerrungen ausmachen. Hinsichtlich des Sounds mischt unser Proband auf jeden Fall ganz oben mit. Daumen hoch an dieser Stelle!
Firmware, Updates und so was …
Ausgeliefert wurde der Denonsche Mixer mit der Fimware-Version 1.100. Im Support-Bereich auf der Website des japanischen Herstellers konnte ich nach erfolgreicher Registrierung meiner Person und der Seriennummer des Gerätes die aktuellste Firmware (Version 1.220) herunterladen. Das Preset aufzuspielen ist tatsächlich ziemlich einfach. Hierzu formatiert man einen Daten-Stick mit FAT 32 und kopiert das File in das Root-Verzeichnis. Leider funktionierte mein vorher erstelltes Utility-Preset danach nicht mehr und brachte den Mixer dazu, in einen vorweihnachtlichen Schlaf zu verfallen. Hier half nur noch Mr. Powerbutton. Nachvollziehbar, aber dennoch ärgerlich, weil ich danach nämlich alle Einstellungen wie Grenzfrequenzen der EQs, Beatbreaker-Presets und Audio-Routings erneut vornehmen musste. Aber nach erneutem Export und Import funktionierten diese Einstellungen wieder, also alles halb so wild.

MIDI und Co.
Alle Bedienelemente des Mischers können MIDI-Befehle senden. Die Controller der Kanalzüge schicken allerdings nur dann Steuerdaten, wenn der jeweilige Kanal mit dem MIDI-Button, der bei Aktivierung blau leuchtet, in den MIDI-Modus versetzt wurde. Dies betrifft die EQ-Controller, Gain, Cue, EFX Send 1 und 2 sowie den Channelfader. Nach Deaktivierung des MIDI-Modus blinken die Kränze der EQ-Controller. Sie befinden sich im „Abholmodus“, was bedeutet, dass man zuerst einmal den aktuellen Wert mit dem Regler „überfahren“ muss, damit er wirklich aktiv wird. Das 3,5“ große TFT visualisiert den Lock-Modus ebenfalls und zeigt virtuelle Regler und den gerade aktiven Wert an, sodass man vor Pegelsprüngen gefeit ist.

Alle anderen Bedienelemente senden stets Befehle, sodass die Bedienoberfläche des 1700ers komplett als MIDI-Controller dienen kann. Ein entsprechendes Mapping für Traktor kann auf der Website von Denon heruntergeladen und im Setup von Traktor gemappt werden.

Im Utility-Modus des Denon kann ferner separat bestimmt werden, auf welchem Kanal der Mischer Steuerbefehle sendet und empfängt. Genauso wird über den Ausgang entschieden. In Frage kommen der Standard MIDI-Out oder der USB-MIDI-Ausgang oder beide gleichzeitig. In Sachen MIDI-Clock zeigt sich der Hybrid ebenfalls als flexibler Zeitgenosse. Er ist in der Lage, sowohl die Clock zu empfangen, als auch eigenständig einen Takt zu generieren und wahlweise über beide oder einen der beiden Ausgänge auszugeben.

USB-MIDI und -Audio
Der DN-X1700 ist in der Lage, MIDI- und Audio-Daten über die USB-Verbindung zu senden. Hierzu muss allerdings der richtige MIDI-Modus aktiviert sein. Der Modus Typ A ist der sogenannte Host-Modus, bei dem die schmale rückseitige USB-Buchse aktiv ist. So können Presets mit sämtlichen Einstellungen auf/von Datensticks exportiert bzw. importiert werden. Der Modus wird über die Utility-Taste geändert. Im B-Modus dient der Hybrid als Device und kann mit einem Mac oder PC kommunizieren, wenn die jeweiligen Treiber installiert sind. MIDI- und Audiodaten können nur in diesem Modus gesendet bzw. empfangen werden. Ein möglicher Fehler, den ich am Anfang erst mal machen musste, um mir dieser Problematik richtig bewusst zu werden.

Als Testprogramm diente mir bei diesem Test Traktor Scratch Pro. Als Testrechner nutzte ich einen Dell Latitude 630, Intel Core 2 Duo mit 2,2 GHz und 2 GB RAM mit Windows XP SP3. Den Denon in den richtigen Modus versetzt, also Typ B (Device-Modus), erkennt ihn Traktor als ASIO-Audiogerät, sodass er in Traktors Setup ausgewählt werden kann. Nur leider ging es nicht so problemlos vonstatten, wie ich gehofft hatte, was an einem Traktor-Bug lag. Und zwar muss nach der Geräteauswahl die Samplingfrequenz eingestellt werden und die muss natürlich mit der des Mixers (96 kHz) übereinstimmen. Traktor zeigt auch 96000 Hz an, doch reicht das allein nicht aus. Man muss dieses Feld noch einmal aktiv auswählen, damit der Treiber richtig geladen wird. Dieses Problem stellt sich nur mit Hardware, die nicht von NI ist, wurde mir berichtet. Tatsächlich hatte ich mit Audio2 DJ und Audio8 DJ niemals derartige Probleme. Wenn der Treiber korrekt geladen ist, funktionieren auch das Routing sowie der Link auf das Software-Panel von Denon, mit dem ich bei mir die Latenz problemlos bis auf 3 ms herunterregeln konnte.

Traktor Scratch
Leider verfügt der Denon DN-X1700 über keine Traktor Scratch Zertifizierung. Dies ist ein Feature, das der kleinere und deutlich günstigere Mixer DN-X1600 aber mit auf den Weg bekommen hat. Das Teil kostet derzeit € 999,- und ermöglicht den Betrieb des DVS Traktor Scratch Pro. Warum der 1700er aber darauf verzichten muss, ist mir ein Rätsel.
Natürlich hat der große Bruder einen Phonovorverstärker mehr (vier statt drei) und er verfügt über zwei Effektslots, während der „Kleene“ mit nur einem FX-DSP „haushalten“ muss. Zuguterletzt stellt er eine komplette S/PDIF-I/O-Sektion bereit, die aber – Hand aufs Herz – nicht wirklich kostenintensiv ist, da die Signalverarbeitung bei beiden Mixern eh komplett digital ist. Für diese Features 700 Euro mehr zu bezahlen und dafür auf eine Scratch Zertifizierung und eine dedizierte MIDI-Sektion mit vier Layern zu verzichten, scheint mir ein wenig illusorisch. Aber vielleicht erhält ja der 1700er mit einem der nächsten Firmware-Updates nachträglich eine Scratch-Zertifizierung. Das würde ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

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Profilbild von kfmike

kfmike sagt:

#1 - 23.10.2012 um 15:24 Uhr

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Der DN-X1700 ist Traktor scratch certified

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