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Denon HC 1000S Test

Details

Serato Scratch Live
Serato Scratch live ist ein digitales Vinyl-System (DVS), das sich nicht nur in Hip Hop-Kreisen aufgrund seiner Stabilität und Scratch-Performance großer Beliebtheit erfreut. Gesteuert wird die Mix-Software über echtes Vinyl, in das ein zeitcodiertes Signal geschnitten ist. Es übermittelt die Laufrichtung des Plattenspielers und die Nadelposition auf dem Vinyl an die virtuellen Player. Positions-, Richtungs- oder Tempoänderungen werden unmittelbar auf das Audiomaterial übertragen und nahezu gefühlt latenzlos wiedergegeben. Alternativ lässt sich das Programm auch mit zeitcodierten CDs und MIDI-Controllern steuern. Einen ausführlichen Test findet ihr hier.

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Ausgepackt
Alle Achtung. Was da aus der schlichten grauen Umverpackung kommt, ist nicht nur deutlich kleiner als erwartet, sondern auch vieeeel schwerer. HC1000s ist nämlich nur 25 cm breit, 9 cm tief und 2,5 cm hoch, wiegt dabei aber satte 1500 Gramm. Das überrascht. Ich glaube zwar nicht, dass die leichteren Kontrahenten aus den Häusern Fuchs oder NI beim nächtlichen Standard-Einsatz sonderlich bruchgefährdet sind, aber hier schafft der Vollmetall-Körper direkt eine Art Vertrauen in die Belastbarkeit der schlanken Schaltzentrale. Polstermaterial, ein USB-Kabel und ein Faltblatt sind alles, was ich noch im Karton finde. Ist der seitlich angebrachte Mini USB-Port mit dem Computer verbunden, blinkt die Konsole dreimal und wartet bereitwillig auf ihren ersten Arbeitseinsatz mit Serato Scratch Live.

Denon_HC1000S__MINI-USB

Aufbau
HC wirkt nicht wirklich überladen, ist logisch und hauptsächlich spiegelsymmetrisch aufgebaut. Rechtes Deck, Browser, linkes Deck, die Software-Funktionen sind beschriftet und die Bedienung erschließt sich auf Anhieb. Insgesamt warten 43 Schaltflächen und drei Encoder auf ihren Auftritt am Tanzflur. Da die Entwickler zusätzlich eine Shift-Funktion implementieren, ist eine stattliche Anzahl an Zweitfunktionen vorhanden. So kommt der Consollero, falls ich mich nicht verzählt habe, auf über 70 Befehle. Qualitativ entsprechen die Bedienelemente meinen Erwartungen. Ähnliche hatte ich noch vom DN S-1200 Test in Erinnerung. Die Knöpfe liefern ein deutliches Klickgeräusch, dass man in lauten Umgebungen eher fühlen als hören muss und lösen vollflächig aus.

Jedes Deck hat die gleichen Bedienelemente bekommen, da freut sich der ordnungsliebende Seratorist.
Jedes Deck hat die gleichen Bedienelemente bekommen, da freut sich der ordnungsliebende Seratorist.

Die Browswersektion
Vier Mini-Taster bieten Zugriff auf Files, Browse, Prepare und History, die sich alle sehr effizient mit dem Jog-Encoder durchstöbern lassen. Drückt man den Drehregler nieder, wechselt er zwischen Crates und Playlist. Befindet man sich gerade im File-View, dringt man mit den Tasten FWD und BACK tiefer in die Ordner-Hierarchie ein oder hangelt sich im „Browserview“ durch die ID3-Tags der Musiksammlung. Hat der DJ einen Titel ausgewählt, befördert er diesen per A LOAD oder B LOAD in den entsprechenden Player. Diese Taster haben auch noch eine praktische Zweitfunktion. In Kombination mit SHIFT duplizieren sie das ausgewählte Deck auf den entsprechenden Kanal. Beide Einheiten laufen dann mit dem gleichen Song an der gleichen Position synchron. Man nennt dies Instant-Double. Die Funktion wird besonders gern zum „Loopen“ und Scratchen verwendet. Falls der DJ gerade so richtig heiß gelaufen ist, zeichnet er auf Knopfdruck seinen Mix mit dem Session-Rekorder auf. Der nachfolgende Praxisteil beschäftigt sich mit den Kreativ-Features unseres Prüflings.

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