Denon MCX8000 Test

Vollausstattung statt Sparflamme: Mit dem MCX8000 schickt das Traditionsunternehmen Denon eine DJ-Workstation mit Standalone-Mixer und Audioplayer sowie integrierten Bildschirmen und Schnittstellen für externes Equipment ins Rennen, die sowohl mit Engine kooperieren als auch als Serato-Controller fungieren kann. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr beim Auflegen einen Laptop einsetzt oder nicht, denn die Mediaplayer laufen aus dem Stand und ermöglichen obendrein, über Denons Musikverwaltungssoftware im Vorfeld analysiertes und auf einen Stick oder eine Festplatte exportiertes Audiomaterial zu verarbeiten, als wäre ein Rechner beteiligt. Wer möchte, darf auch Plattenspieler anschließen und obendrein via Serato DJ mit Timecode auflegen.

Denon_MCX8000_teaser Bild


Auf dem Papier also ein ziemlich flexibles Arbeitswerkzeug für professionelle und semiprofessionelle Anwender, ganz gleich ob performance-orientierter Electro-, Funk- oder Crossgenre-DJ oder rollende Diskothek. Das hat natürlich seinen Preis und der liegt bei einer UVP von 1299 Euro. In Denons Controller-Portfolio leuchtet das MCX8000-Mutterschiff am hellsten, doch kann die Kombination in der Praxis auch derart überzeugen?

Details

Bereits beim Auspacken macht der MCX8000 eine imposante Figur und versprüht eine ziemlich professionelle Duftnote: Feinstes Denon-Design, vier voll ausgestattete Kanäle, schicke Jogwheels, gut dimensionierter Arbeitsraum und eine solide Fertigungsqualität. Das Innenleben sitzt gut geschützt in einem metallenen Gehäuse, dessen Faceplates sicher mit Inbusschrauben arretiert sind. Die Kanten der schlanken Workstation sind abgerundet, die Bildschirme stehen praktischerweise angewinkelt zum Betrachter, es gibt insgesamt vier USB-Anschlüsse, Funktionsbeschriftungen und Markierungen sind gut abzulesen, man merkt, dass sich Denon DJ in den Details und im Finish wirklich Mühe gegeben hat.
Etwas überraschend mag im ersten Moment das Gewicht sein, das Denon DJs Schützling an den Tag legt, denn mit rund 8,5 Kilo bei Maßen von 73 x 34 x 7 Zentimetern ist die Konsole wahrlich nicht als kompakt einzustufen, zumindest im Controller-Universum, aber das muss sie auch nicht.  Den „rock solid“ Anspruch untermauert dies in jedem Fall, aber “Platz ist in der engsten Hütte” trifft für diesen Controller nicht zu.
Ein kurzer Blick auf die Unterseite zeigt sechs, im Durchmesser großzügig dimensionierte Antirutsch-Gummiplättchen, die genügend hoch sind, um Kratzer auf dem Tisch durch die hervorlugenden Schrauben zu vermeiden.

Fotostrecke: 2 Bilder Denon DJ MCX8000: Schon der Karton deutet auf eine imposante Erscheinung…

Front und Backpanel

An der Vorderseite finden sich lediglich die beiden Kopfhörerbuchsen (Standard- und Miniklinke) sowie das CF-Contour-Poti ein, das ich lieber versenkbar gesehen hätte, damit es beim Transport nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Dass der MCX8000 nicht nur DJ-Controller ist, sondern auch Mischpult, wird spätestens beim Blick auf die Rückseite unmissverständlich klar, denn er verfügt über Anschlussbuchsen für externe Zuspieler und soll sogar Licht-Equipment via „Stage LinQ“ steuern. Dementsprechend tummeln sich hier, neben den üblichen Verdächtigen, bestehend aus Kensington-kompatibler Aussparung, USB-Buchse und Netzteilbuchse mit Einschaltknopf, zwei Mikrofonanschlüsse in XLR/Klinke und Klinke, eine Netzwerkschnittstelle, einmal Master-Cinch- und Master-XLR-Pärchen und dazu auch noch ein Kabinenausgang in XLR. Das hat nicht jeder. Hut ab. Bemerkenswert auch, dass sich der Master auf Mono schalten lässt.
Externes Equipment findet Anschluss über ein Quartett nicht vergoldeter Cinch-Buchsenpaare. Für Kanal 1 und 2 nur Line, für Kanal 3 und 4 mit Phono/DVS-Option via Dip-Schalter. Kann man so machen und findet seine Entsprechung auf der Bedienoberfläche in der Form, dass für den Mixer-Kanalzug 3 und 4 die Stellung des Eingangsquellen-Wahlschalters Line oder PC erlaubt. Bei den Kanälen 1 und 2 ist noch Engine für die Mediaplayer dabei, auf welche die Deck-Switches (3, 4) neben dem Jogwheel keinen Einfluss haben. Hier traten beim fliegenden Wechsel zwischen den „Musiklieferanten“ keine Probleme oder Parametersprünge auf. LEDs am Pitchfader weisen nach Verschieben bei einem Layer-Wechsel auf die Richtung des abzuholenden Werts hin.

Fotostrecke: 3 Bilder Reichlich Konnektivität an der Rückseite.

Bedienoberfläche

Im Zentrum findet man eine ausgewachsene Mixersektion, der es nicht an Platz mangelt, um damit standesgemäß arbeiten zu können. Die Ausrüstung ist Standard: Quellwahlschalter, Gain und eine dreibandige Klangregelung, die in den Höhen und Mitten mit maximal +10 dB arbeitet, in den Tiefen hingegen mit maximal +6 dB zu Werke geht und in die entgegengesetzte Richtung gedreht das Signal vollständig auslöscht.
Dazu gesellen sich ein DJ-typisches Kombi-Hoch/Tiefpassfilter, Cue-Buttons und ein 45er-Linefader, fußend in einen Überblendregler mit Zuweisungsschaltern. Der Crossfader ist hinsichtlich seiner Flankencharakteristik einstellbar, der Cut-In liegt bei knapp einem Millimeter und er flutscht angenehm über die Leiterbahn.
Die 60-Millimeter-Linefader können an der Hardware nicht eingestellt werden, doch gibt es für Serato-Anwender die Option, sie in der Software anzupassen. Dann ist im direkten Zusammenspiel von Serato und externem Equipment oder Engine natürlich Obacht geboten, da „kurvenbedingt“ mitunter anders geblendet wird. Ähnliches gilt für den softwareseitig einstellbaren EQ-Boost.
Die Vorhörsektion, die sich zum Beispiel beim Denon DN-1600 Mixer und vielen Konkurrenzmodellen links unten befindet, beim DJ-Controller aber gern auch mal an zentraler Position, sitzt hier rechts unten, woran man sich natürlich ebenso gewöhnen kann. Hier zugegen: Volume, ein stufenloser Cuemix-Regler und die Option, Master und Preview auf die beiden Kopfhörermuscheln zu splitten.

Fotostrecke: 3 Bilder Denon DJ MCX8000 Mischfeld: Quellwahl (Engine, PC, Line/Phono) Gain, EQs, Doppel-Mike, Master-Booth,…

Über der Cue-Sektion logieren der X-Fader Link-Button, der den Crossfader mit Serato Video Blends verlinkt, gefolgt vom ebenfalls für den Software-Betrieb vorgesehenen Sampler-Volume sowie Lautstärkeregler für Master und Booth (letztgenannter mit Equalizer, damit man den Bumms in der Loge oder dem zweiten Saal rausnehmen oder die Monitor-PA entsprechend der Soundkulisse anpassen kann). Die ampelfarbcodierte, siebenschrittige LED-Kette fällt hier kürzer aus als die zehngliedrigen Pendants in den Channels.
Linker Hand ist die ab/zuschaltbare Mikrofonsektion beheimatet, wo sich gleich zwei separate, mit Hi- und Low-Equalizern von -15 bis +15 dB pro Einheit agierende Regelmöglichkeiten für die angeschlossenen Handgurken befinden. Ferner ist jedem Anschluss ein Echo mit Intensitätspoti zugeordnet. Eine Clip-LED signalisiert Übersteuerungen – ein gängiges Prozedere. Ebenso zu finden: eine Talkover-Funktion, die weder im Schwellwert, noch in der Absenkung eingestellt werden kann, aber unterm Strich recht zügig und praxistauglich anspringt. Für den Kabinenausgang lässt sich die Mikrofonausgabe übrigens dauerhaft deaktivieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Talkover, EQ und Echo für das Mike …
Audio Samples
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MCX8000: Mikrofon mit Echo MCX8000: Kill, Lo-Mid-HiQ MCX8000: Phonosignal

Nicht minder imposant sind die Decksektionen, die locker die Größe eines externen DJ- CD-Player-Laufwerks erreichen. Der Eyecatcher ist hier natürlich das Display mit den Funktions- und Effektreglern, gefolgt vom LED-Kranz (invertierbar) umgebenen, recht üppig dimensionierten und handlichen Jogwheel, mit dem manuelles Beatmatching, Kickdrum-Abwürfe und einfache Scratch-Techniken kein Problem darstellen. Die Oberfläche ist glatt, die Seiten mit Fingermulden besetzt, der Rundlauf nahezu exakt und das Drehverhalten angenehm. Damit lässt sich arbeiten, was uns in den Praxisteil führt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Jogwheel mit seinem invertierbarem LED-Kranz und der 130 Millimeter im Durchmesser betragenden sensitiven Oberfläche.
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Profilbild von Gordon

Gordon sagt:

#1 - 05.07.2016 um 11:20 Uhr

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Interessante Kiste und preislich ein Anreiz für mich als Dienstleister. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der neue Pioneer fast dreimal so teuer ist.

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Soeren Seioks sagt:

#2 - 07.07.2016 um 15:37 Uhr

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Den kann man aber auch damit nich vergleichen... Eher mit dem xdj-rx von den Funktionen her das haut eher hin ;)

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Bill Carson sagt:

#3 - 17.11.2017 um 12:59 Uhr

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Kein Quantize und kein Beatgrid sind leider echte Nicht-Kauf-Gründe. Ansonsten ein sehr geiles Gerät.

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Sascha sagt:

#4 - 08.09.2018 um 15:41 Uhr

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Habe ein Problem mit den Mikrofoneingängen. Wird total übersteuert, weis jemand woran das liegt?Danke

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