Es ist der Stoff aus dem Legenden sind: Gebrauchtpreise in Höhe von bis zu mehreren hundert tausend US-Dollar, seit Jahrzehnten nur wenige Einzelanfertigungen pro Jahr und die Nutzer gehören zu den bekanntesten Gitarristen der Welt. Der Dumble-Sound ist in aller Munde, aber was macht ihn so besonders und wie können wir Normalos ihn einfangen?
So entstehen Legenden
In den 1960er Jahren begann Alexander Dumble Fender-Verstärker zu modifizieren. Die Inspiration für das gesuchte Klangideal entstand während eines Konzerts, bei dem Robben Ford einen Fender Blackface Bassman mit vorgeschaltetem Tube Screamer spielte. Die resultierenden Verstärker entwickelten sich schnell zum Geheimtipp, die Nachfrage stieg stetig.
Allerdings baute Mr. Dumble nur wenige Exemplare pro Jahr und hatte nie Interesse an einer Serienfertigung, ganz zu schweigen zu expandieren. Tatsächlich mussten interessierte Käufer sogar ein Bewerbungsverfahren über sich ergehen lassen und im Falle der positiven Übereinkunft einen 5-10 Mal höheren Preis als für die aktuell teuersten Amps bezahlen. Autsch!
Niemals gleich
Da der Meister den Klang seiner Werke immer auf deren Spieler abstimmt, klingt kein Dumble wie der andere. Bevor ein Käufer nach Monaten, manchmal sogar Jahren der Wartezeit ihr neues Gerät in Empfang nehmen durften, musste er vor der Warenübergabe eine Vereinbarung unterzeichnen, dass er das Produkt niemals öffnen und analysieren lassen würde. Selbstverständlich wurden die sagenumwobenen Verstärker doch irgendwann geöffnet, nur um dann herauszufinden, dass der Alex Dumble alle Bauteile unkenntlich gemacht, später sogar in Epoxidharz gegossen hatte.
Wie klingt der Dumble-Sound?
Dumble-Verstärker wurden von den berühmtesten Gitarristen der Welt gespielt: Larry Carlton, Robben Ford, Stevie Ray Vaughan, John Mayer und viele mehr. Sie gelten als der Heilige Gral für Blues- und Jazz-Rock-Sounds. Böse Zungen würden behaupten, dass es nicht mehr als ein aufgebohrter Fender ist. YouTuber Rhett Shull beschreibt den cleanen Klang als dreidimensional mit herrlich schimmernder Obertonstruktur, die niemals harsch ist. Und dann ist da noch der legendäre Overdrive, der wunderbar aggressiv und cremig zugleich tönt. Kurzum: Ein Dumble klingt „HUGE!“
Joe Bonamassa sagte einmal, dass ein Dumble so sauber und artikuliert klingt, dass er schlechtes Spiel hervorheben würde, weshalb die Verstärker definitiv nicht für jeden geeignet sind. Das mag am sehr ausgeprägten Mittenbereich und der hohen Anschlagsempfindlichkeit liegen.
Klingt gut, ich will das auch!
Wie kommt man denn nun an DEN Klang? Wer es sich leisten kann, sollte eine der vergleichsweise „günstigeren“ Röhrenverstärker-Kopien anspielen, z.B. den hoch gelobten Overdrive Supreme 30 von FUCHS. (Den Overdrive Supreme 50 gibt es inzwischen sogar als Plug-in für den Computer.) Noch preiswerter wäre ein VHT D-Fifty.
Günstiger kommt ihr mit Bodentretern davon. Haiko Heinz hat sich der Sache angenommen und sieben Dumble-Style-Pedale miteinander verglichen. Im folgenden Video könnt ihr euch selbst ein Bild machen und entscheiden, ob sie eine Bereicherung für eure bereits vorhandene Klangpalette sein könnten. Den umfangreichen Audiovergleich findet ihr auf Bonedo.de.
Neben weiteren Pedalen der Marke Vertex empfahl Rhett Shull auch die Verwendung eines EQ-Pedals. Mit diesem können die Mittenfrequenzen speziell auf das eigene Setup abgestimmt werden. Gute Idee!
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Habt ihr Tipps?
Für Sammler ist ein Dumble das absolute Highlight, die wertvollste Trophäe ihrer Kollektion. Ein Original ist nicht nur unfassbar selten, es ist darüber hinaus auch nicht unwahrscheinlich, dass der aufgerufene Preis sechsstellig ist. Mit anderen Worten: Unbezahlbar für Normalsterbliche. Seid ihr schonmal in den Genuss gekommen und durftet einen der Verstärker hören oder gar selbst spielen? Oder habt ihr Geheimtipps, wie ihr diesen Klang authentisch reproduziert?
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