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Boss Micro BR Test

Das kompakte Gehäuse (13×8 cm) des Micro BR besteht aus einem stabilen, silbergrauen Kunststoff mit  verspiegeltem Mittelteil. Das sieht schon mal richtig stylish aus. Hinter der Verspiegelung verbirgt sich ein zweizeiliges, blaues Display, das erst beim Einschalten sichtbar wird. Alle wichtigen Bedienelemente des Geräts befinden sich auf der Oberseite. Da sie höchstens einen Millimeter aus dem Gehäuse herausragen, sind sie beim Transport optimal geschützt. Die komplette Bedienung des Micro BR erfolgt über Taster. Lediglich an den beiden Seiten sind die Regler für Eingangslautsärke und Ausgangslautstärke angebracht. Auf dem verspiegelten Mittelteil der Oberseite finden wir die Taster zum Editieren (Exit, Utility, Cursor , AB, Input und Value). Des weiteren haben Boss hier noch die Bedienelemente für die vier Spuren, den Power-Schalter und das eingebaute Mono-Mikrofon untergebracht. In der unteren Hälfte tummeln sich die Taster zur Kontrolle des Recorders (Play, Stop, Aufnahme, Vor/Zurückspulen) sowie die Schalter für Effekte, Drumcomputer und MP3-Trainer.

Der Gitarren-Eingang (6,3-mm-Monoklinke) hat auf der rechten Seite einen Platz gefunden, direkt neben einer Stereo-Miniklinken-Buchse, an die wahlweise ein (Stereo-) Mikrofon oder ein Line-Signal (z.B. Keyboard) angeschlossen werden kann. Auf der linken Seite sind noch der USB-Anschluss für den Datenaustausch mit einem Computer, die Stereo-Miniklinken-Buchse für Kopfhörer oder Line Out und der Anschluss für ein Netzteil (Boss PSA) versenkt. Dieses ist allerdings leider nicht im Lieferumfang enthalten, man sollte  es sich aber auf jeden Fall zulegen. Der Micro BR wird mit zwei 1,5 V AA-Batterien befeuert, die im Dauerbetrieb ca. sechs Stunden halten. Das Batteriefach liegt auf der Gehäuse-Unterseite, wo auch die Speicherkarte eingesteckt wird. Sämtliche Daten werden auf einer SDKarte aufgezeichnet, die ebenfalls zum Lieferumfang gehört (128 MB). Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, die Karte auszutauschen und durch eine Variante mit höherer Speicherkapazität zu ersetzen. Es können Karten zwischen 32 MB und 1 GB benutzt werden. Selbstverständlich empfiehlt es sich, die 1 GB-Karte zu wählen. Nichts ist ärgerlicher, als mitten in der Aufnahme die Anzeige „kein Speicher mehr zur Verfügung“ lesen zu müssen. Ebenfalls an der Unterseite ist noch der Hold-Schalter angebracht, der alle Tasten sperrt. Somit kann das Gerät nicht versehentlich beim Transport eingeschaltet werden und unnötig Batterie-Kapazitäten verbrauchen – ein äußerst praktisches Detail, das zeigt, dass die Boss-Designer mitgedacht haben.

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Der Micro BR besteht aus zwei Arbeitsbereichen: Recorder und Player. Fangen wir mit dem Recorder an: Hier stehen uns vier Spuren zur Verfügung, die gleichzeitig abgespielt werden können. Die Aufnahme wird mit einer Sampling Rate von 44,1 kHz bei einem Frequenzgang von 20 Hz – 20 kHz aufgezeichnet. Die AD/DA Wandlung erfolgt mit 24 Bit. Maximal zwei Spuren können gleichzeitig aufgenommen werden. Für jede Spur gibt es außerdem noch acht alternative V-Tracks.
Um das Konzept der V-Tracks zu erklären, hier ein Beispiel aus dem Musiker-Alltag: Man hat auf drei Spuren ein Songgerüst aufgenommen und möchte Spur 4 mit einem Solo veredeln. Doch wie so oft ist man sich nicht sicher ob man es nicht noch besser hinbekommen würde. Und genau jetzt kommen die V-Tracks ins Spiel.  Man aktiviert den zweiten V-Track der vierten Spur, spielt das Solo noch mal ein und kann  sich anschließend für die bessere der beiden Variante entscheiden. Das Ganze ließe sich auf den weiteren V-Tacks der Spur wiederholen, ohne dass die anderen Ergüsse gelöscht würden. Sehr praktisch! Außerdem werden die V-Tracks auch benötigt, wenn man den Song abmischt und Mastering-Effekte benutzten möchte.

Apropos: An Effekten ist übrigens einiges an Bord. In dieser Hinsicht wurde nicht gespart, sondern direkt die Ausstattung der großen BR-Recorder übernommen. So gibt es Insert-Effekte, die sogar schon “to Tape”, also zur Aufnahme benutzt werden können. Darunter befinden sich 13 verschiedene Amp-Simulationen, Modulationseffekte (wie Chorus, Tremolo, Flanger) und Dynamikeffekte (natürlich ein Compressor und selbst ein De-Esser für Vocals!). Ein EQ fehlt natürlich auch nicht. Mittels Send-Abgriff kann das Reverb gespeist werden. Es ist einleuchtend, dass die Effekte nicht bis ins allerkleinste Detail editierbar sind. Als wäre das noch nicht genug: Der kleine Boss verfügt darüber hinaus über das Mastering-Toolkit, das Effekte zum Mastern des Songs beinhaltet (Multiband-Compressor, Master-EQ, Limiter).
Damit auch der Groove bei der Aufnahme stimmt, hat Boss dem kleinen BR  noch einen Drumcomputer gesponsert. Hier können wir aus neun verschiedenen Drumsets auswählen und uns anschließend aus 294 Patterns unterschiedlichster Stilistiken bedienen. Um dem Songlayout mehr Leben einzuhauchen, hat man außerdem die Möglichkeit, verschiedene Pattern zu einem Arrangement zusammenzufügen.

Im Player-Modus kann der Micro BR als WAV/MP3 Player benutzt werden. Dazu wird das Gerät einfach über USB mit einem Computer verbunden und WAV/MP3 Dateien in den entsprechenden Ordner des Micro BR kopiert. Wenn der Player Modus angewählt ist, bleiben die Eingänge und Insert-Effekte weiterhin aktiv. Dadurch kann man mit der Gitarre und entsprechender Ampsimulation zu dem gerade abgespielten Song jammen. Des weiteren besteht die Möglichkeit, bei gleich bleibender Tonhöhe das Tempo des abgespielten Songs zu verändern. Mit der AB-Funktion lassen sich dann zwei Stellen im Song markieren, die anschließend in einer Loop wiederholt werden – perfekt zum Heraushören von Soli oder ähnlichem!

Das klingt ja alles schon mal alles richtig gut. Mal sehen, ob das Gerät in der Praxis hält, was seine Papierform verspricht.

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Profilbild von Markus

Markus sagt:

#1 - 22.08.2012 um 17:08 Uhr

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Ich habe mir den Boss Micro BR zugelegt. Und ich bin geteilter Meinung. Wenn man begriffen hat, wie das Teil funktioniert ist er super und hat eine nahezu brilliante Aufnahmequalität. Allerdings bis man raus hat wie es geht brauchts richtig lange und kostet ein paar Nerven. Er bietet - um Aufnahmen zu machen alles was das Amateurherz braucht.

Profilbild von Guenter

Guenter sagt:

#2 - 05.03.2015 um 02:15 Uhr

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Schönes Gerät, was viel kann ... Vermutlich zu viel, auf Kosten der Übersichtlichkeit. Aber ich gebe nicht auf. Die Bedienungsanleitung muss an Bord sein, sonst könnten Situationen entstehen, die Nicht ohNe Weiteres zu beheben sind.

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