Auch mit dem stinknormalen Browser lässt sich so einiges anstellen. Das beweisen immer wieder originelle Konzepte wie zum Beispiel die 303-Emulation The Endless Banger oder 808303.studio. Es gibt Online-Tools zum Bauen von Beats und sogar ganze Online-DAWs wie Faders.io oder Amped Studio. Der Synthesizer/Sequencer asteroidblock.io läuft ebenfalls im Browser und verfolgt eine interessante Idee. Denn Parameter werden hier von Daten der NASA beeinflusst. Die kommen aus der Asteroid API und verraten uns sogar, wie gefährlich die Himmelskörper für unseren Heimatplaneten werden können.
asteroidblock.io
Wissenschaft und Musik treffen auf dieser Website aufeinander. Der Entwickler Aagentah selbst spricht von einem Pad-Synthesizer, dessen Parameter von den Daten real existierender Asteroiden bestimmt werden. Bevor ihr loslegt, müsst ihr euch deshalb für eine von sieben Objekten entscheiden. Dessen Daten kommen aus einer live aktualisierten Datenbank der NASA und werden über die sogenannte Asteroid API integriert. Was es alles gibt!
So bekommt ihr vorab einige Informationen über den ausgewählten Himmelskörper. Dazu gehören neben dem Namen auch Informationen über dessen Größe, der Relativgeschwindigkeit oder dessen Gefährlichkeit. Diese Asteroiden kommen der Erde nämlich näher und auch über das Approach Date gibt es Infos.
Der Synthesizer selbst nimmt nun einige dieser Daten als Grundlage für die Synthese. Und sogar dafür könnt ihr fünf verschiedene Typen auswählen. Es ist auch möglich, manuell den Sound zu bearbeiten. Neben einer einfachen Hüllkurve stehen Effekte wie Chorus, Reverb, Bitcrusher und ein Ping Pong Delay bereit. Natürlich alles mit eher rudimentären Einstellungen, aber immerhin!
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Der Sequencer ist ebenso relativ einfach gestaltet und verfügt über acht Schritte. Das Tempo lässt sich eingeben. Unterhalb der Start- und Stop-Buttons sitzt ein Disketten-Symbol, damit lassen sich die erstellten Sequenzen sogar als WAV-Datei exportieren. Das ist natürlich ein sehr cooles Feature! Über diesen Weg könnt ihr die Kreationen nämlich problemlos in der DAW weiter bearbeiten und ganze Tracks damit erstellen.
Klanglich reißt asteroidblock.io vielleicht nicht unbedingt vom Hocker, aber alleine die Idee und die Umsetzung verdienen schon Respekt. Vielleicht inspiriert das ja auch andere Entwickler, mehr mit Daten zu arbeiten. Gerade bei experimentellen Synthesizern ist das doch sehr spannend. „Weird Science“ sozusagen.
Aagentah berichtet, dass der Synthesizer in wenigen Wochen mit Javascript programmiert wurde und bisher noch kein vergleichbares Konzept umgesetzt wurde. Die Idee kam jedenfalls zum genau richtigen Zeitpunkt, Asteroiden sind gerade hip wie nie. Die NASA plant sogar aktuell, zu einem Asteroiden zu segeln.