Einschalten und los geht’s? Beim Vivo SX7 ist das leider nicht ganz zutreffend, denn das kleine Soundmodul benötigt stolze 50 Sekunden, bis es spielbereit ist. Offenbar hat die geballte Ladung an Klängen ihren Preis, wenn es um ein schnelles Einschalten geht. Grund dafür ist sicherlich der Ladevorgang des 1,5 Gigabyte großen Sound-Speichers – aus dieser Sicht ist das natürlich nachvollziehbar. Für den Live-Betrieb sollte man dies auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, denn bei einem spontanen Stromausfall können erneute 50 Sekunden sehr störend sein.
Klang
Nach dem Start wartet das Dexibell Vivo SX7 mit 80 Klängen und 72 Presets darauf, gespielt zu werden. Die 80 Klänge sind in acht Untergruppen aufgeteilt und hören auf Namen wie z. B. Pianos, E-Pianos, Percussive, Organ, Strings, … etc.
Hören wir zunächst ein paar interessante Pianoklänge:
Audiobeispiele
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Vivo GrandPop GrandVivo LiveClassic GrandVivo UprightVivo Grand Stimmung
Die Pianos aus dem Vivo SX7 klingen wirklich sehr amtlich und bieten einen sehr realistischen Charakter. Einzelne Velocity-Stufen sind nicht hörbar, was sicherlich an der Kombination aus Modeling- und Sampling-Technologie liegt. Jedenfalls habe ich beim ersten Anspielen das Gefühl gehabt, ich säße nahezu vor einem echten Flügel. Es lohnt übrigens sehr, wenn man die Klänge mit einem guten Kopfhörer anspielt. Denn hier kommt der räumliche Charakter der Pianos sehr gut zur Geltung – schließlich hat Dexibell bei der Herstellung der Sounds mit einer „holophonen“, d. h. räumlichen Aufnahmetechnik gearbeitet, und diese kommt hier wirklich gut zum Vorschein.
Das letzte Audiobeispiel zeigt übrigens, dass sogar die Stimmung nicht ganz perfekt ist, was zu leichten Schwebungen bei verschiedenen Intervallen führt und so authentisch, wie bei einem echten Flügel ist. Diese leichten Schwankungen sind natürlich so gering, dass man sie nicht bemängeln kann sondern als gewünscht hervorheben muss!
Auch die E-Pianos sowie das Clavinet klingen gut, wobei sie im Gegensatz zu den akustischen Pianos etwas weniger realistisch klingen – die Klänge machen zwar einen hochwertigen Eindruck, aber je nach Preset mangelt es mal mehr oder weniger an Details. Das Wurlitzer gefällt mir persönlich am besten, beim Rhodes bin ich allerdings der Meinung, dass es mit einem echten Rhodes-Piano nicht zu vergleichen ist.
Hören wir jetzt noch weitere Sounds aus dem Fundus des Vivo SX7 Moduls. Neben den Pianoklängen bietet das Vivo SX7 nämlich noch eine recht große Auswahl an zusätzlichen Instrumenten, zu denen u. a. verschiedene Orgeln, Streicher und Synthesizer gehören.
Jazz OrganRock OrganSoft StringsOrchestraSquare PadSynth BrassFast SynthNylon Guitar und Kontrabass
Auch hier gibt es ein paar recht interessante Sounds zu entdecken und ich bin bei einigen Klängen angenehm überrascht, wie dynamisch sich die Patches spielen lassen. Gerade die Streicher- und Synth-Sounds reagieren sehr gut auf die Anschlagsdynamik, was ich persönlich favorisiere. Andere Klänge sind dagegen eher als “Beiwerk” gedacht, um ein möglichst großes Sound-Spektrum zu zeigen.
Sounds editieren
Möglichkeiten für klangliche Einstellungen bietet das Dexibell Vivo SX7 Pianomodul im Bereich „T2L Edit“ Hier können Hammer- und Release-Geräusche sowie Dämpfer- und Saitenresonanzen individuell justiert werden. Natürlich gibt es für andere Instrumente, wie beispielsweise für das Clavinet, entsprechend passende Einstellmöglichkeiten, wie das Bearbeiten des „Pluck“-Sounds oder der Gehäuse-Resonanzen.
In den folgenden Audiobeispielen habe ich alle möglichen Parameter des T2L-Editors auf deren Maximalwert gesetzt. Nicht alle Parameter funktionieren in der Extremeinstellung, aber man erhält einen Eindruck, wie weit man den Klang mithilfe des T2L-Editors anpassen kann.
1/4 Im T2L-Editor ku00f6nnen die vielen Nebengeru00e4usche der Instrumente justiert werden.
2/4 Betu00e4tigt man den Sound-Taster, dann erscheint fu00fcr jede Kategorie eine Liste an Sounds.
3/4 Die Effekte des Vivo SX7 lassen sich u00fcber das Menu00fc anwu00e4hlen.
4/4 Fu00fcr jeden der drei Parts ku00f6nnen u00fcber den Setting-Reiter entsprechende Werte eingestellt werden.
Effekte
Für jeden Sound steht jeweils ein Modulationseffekt zur Verfügung: Egal ob Tremolo, Vibrato, Flanger, Chorus, Phaser oder z. B. ein Delay. Die Auswahl ist recht groß und eignet sich bestens, um so manchen Sounds das gewisse „Etwas“ zu verleihen. Hinzu kommt ein globaler Reverb, der für jeden Part anteilig hinzugeregelt werden kann, genau wie der Master EQ. Viele Sounds kommen tatsächlich schon mit vorkonfigurierten Effekten, wie beispielsweise die Rhodes-Presets. Anhand eines Rhodes-Sounds habe ich hier verschiedene Effekte hinzugewählt, damit man sich einen Eindruck über die Effektqualität machen kann.
Audiobeispiel
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Verschiedene Effekte
Bedienung
Grundsätzlich lässt sich das Vivo SX7 sehr leicht bedienen – für mich hat ein kurzer Blick ins Handbuch schon ausgereicht, der Rest ergab sich von alleine. Das Vivo SX7 bietet einen Sound-Modus, mit welchem die internen Sounds angespielt werden können. Tatsächlich ist das Vivo SX7 dreifach multitimbral und so lassen sich im Handumdrehen drei Sounds layern – im normalen Betrieb werden die drei Parts immer auf dem Display angezeigt. Zugriff auf die wichtigsten Parameter der drei Parts hat man über den „Setting“-Reiter, der mit dem mittleren Taster unterhalb des Displays aktiviert wird: Hier werden Level, Pan und Oktavlage sowie Range und Pitch eingestellt.
Zur einfacheren Auswahl steht der Sound-Taster neben dem Kopfhörer-Ausgang zur Verfügung: Wird er betätigt, öffnet sich ein Menü mit den verschiedenen Soundkategorien und den dazugehörigen Klängen. Sobald der gewünschte Sound ausgewählt wurde, verschwindet es wieder. Im direkt daneben befindlichen Memory-Modus können Presets geladen und gespeichert werden – auch das ist sehr einfach und geht schnell von der Hand. Im Übrigen eignet sich der praktische Dreh-Encoder bestens für schnelleres Scrollen durch Sounds und Presets.
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