Ist ein normales Cajon nicht schon klein genug? „Nein“, dachten sich die Konstrukteure bei DG De Gregorio, als sie das Cajon Siroco Plus mit ausgetüfteltem Klappmechanismus entwickelten. Leidet darunter denn nicht zwangsläufig der Sound? „Nein!“, lautet das Versprechen der Spanier, das Siroco Plus biete die gleichen klanglichen Qualitäten wie die anderen Top of the Line Cajones aus dem Hause DG De Gregorio.
Auf gerade mal ein Drittel seines normalen Volumens bringt es das Falt-Cajon, wenn es transportfreudig zerlegt und eingeklappt in der mitgelieferten Tasche auf seinen nächsten Einsatz wartet. Dabei sollen Auf- und Abbau weniger als eine Minute dauern. Wer nun neugierig geworden ist und sich nicht gleich vom 385 Euro-Preisschild (aktueller Verkaufspreis) abschrecken lässt, erfährt im Folgenden, was von all diesen Features und Versprechungen zu halten ist.
Details
Zusammengebaut und von vorne betrachtet, sieht man dem Siroco Plus seine Besonderheiten nicht an: 47,5 mal 32,5 mal 32,5 (Höhe x Breite x Tiefe) Zentimeter sind im Bereich der Korpus-Standardmaße anzusiedeln, und auch die edle, mit Palisander furnierte und sechslagige Schlagfläche mit etwa vier Millimetern Dicke gibt keinen Hinweis auf die besondere Konstruktion. Erst beim Betrachten des sich rund um den Korpus ziehenden und etwas dunkler abgetönten Multiplex-Rahmens direkt hinter der Schlagfläche und der Flügelschrauben an der Rückwand offenbart sich der außergewöhnliche Aufbau des Siroco Plus.
Der erwähnte Rahmen bildet das Herzstück des Siroco Plus. An ihm sind, neben der Schlagfläche, auch die beiden stimm- und leicht wechselbaren Saitenpaare befestigt – eine Ersatzsaite wird ebenfalls mitgeliefert. Anhand von sechs Klettstreifen auf der Innenseite der Spielfläche lassen sich die Saiten zudem gezielt dämpfen. Zum Dämpfen der Schlagfläche liegt außerdem eine Filzplatte bei. Die Schlagfläche (Spanisch: „Tapa”) besitzt ein geringeres Außenmaß als der Korpus, damit sie sich wechseln lässt, ohne das Cajon im Anschluss neu schleifen und lackieren zu müssen. „RST“ nennt sich das bei DG, was für „Reduced Size Tapa“ steht.
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Beim Zusammenbau der innovativen Faltbox werden zunächst die am Rahmen verschraubten Seitenwände aufgeklappt und anschließend Boden und Deckel mit Zapfen in die dafür vorgesehenen Löcher im Rahmen gesteckt. Zuletzt wird die Rückwand aufgelegt und mittels vier Gewindestangen und eines innen liegenden Gummizuges am Rahmen fest fixiert. Beim Abbau wird in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen.
Die Nuten und Federn am Korpus sind so präzise gearbeitet, dass alle Teile fest ineinander greifen und am zusammengebauten Cajon keine Spalte auszumachen sind. Es ist also nicht zu befürchten, dass sich die Klappkiste als Klapperkiste entpuppt.
Zusammengefaltet und in der Tasche verstaut, misst das Siroco Plus etwa 50 x 15 x 30 Zentimeter und geht somit problemlos auch im Flugzeug als Handgepäck durch. Die mitgelieferte Tasche ist von ordentlicher Qualität, bietet allerdings nur an den Seitenflächen eine Polsterung. Beim Verladen ist also an den oberen Ecken etwas Vorsicht geboten.
Wie schon an den straff sitzenden Nuten und Federn zu merken ist, gibt es in puncto Fertigungsqualität beim Siroco Plus nichts zu beanstanden. Auch die klare Lackierung wurde tadellos ausgeführt, so dass lediglich die billig wirkenden Flügelschrauben aus Plastik den sonst so hochwertigen Eindruck ein wenig zu trüben vermögen. Doch nun im Praxisteil kommen wir zu den wirklich wichtigen Fragen: Wie praxistauglich ist der Faltmechanismus des Siroco Plus, und wie klingt es?
Sven von Samson sagt:
#1 - 07.08.2018 um 14:56 Uhr
Auf Hinweis des Herstellers haben wir im Test Nachträglich Infos zur RST-Schlagfläche ergänzt. Diese Infos waren auf der Hersteller-Website während der Testperiode nicht auf Deutsch oder Englisch vorhanden.