Bass-Sounds von Synthesizern bieten eine enorme Bandbreite an klanglichen Möglichkeiten – vom ultratiefen Fundament bis hin zu subtilen Nuancen stellen Bass-Synthesizer eine enorme Palette an formbaren Klängen zur Verfügung, um Musik eindrucksvoll zu gestalten. Synthesizer-Bässe liegen zudem im Trend, zumal sie sich bereits seit Jahrzehnten in Rock-, Pop- und Mainstream-Musik als äußerst flexibles Medium im Tief-Frequenzspektrum bewährt haben.
Der Synthesizer-Bass ist zweifelsohne zeitlos und eröffnet einen großen musikalischen Gestaltungsspielraum. Schließlich ist der Bass in vielen Genres der elektronischen Musik neben dem Drum-Sound eines der wichtigsten musikalischen Elemente. Er muss drücken, und zwar kräftig! Echte Bass-Synthesizer gibt es allerdings nur wenige, weshalb wir in diesem Artikel einige Synthesizer als Orientierungshilfe vorstellen, die für diesen Zweck alle wichtigen Eigenschaften mit unterschiedlichen Tonerzeugungen vereinen.
Bass-Synthesizer – was man im Vorfeld wissen sollte
Die Auswahl an Synthesizern ist enorm – und den perfekten Bass-Synthesizer gibt es leider nicht. Jeder Synthesizer auf dem Markt glänzt mit speziellen Eigenschaften, was bereits mit ihrem Aufbau beginnt. Einige sind digital, andere analog und wieder andere sind hybrid aufgebaut. Das bedeutet nicht, dass die eine oder andere Bauart bessere oder schlechtere Ergebnisse liefert. Hier entscheidet der eigene Geschmack, der bereits in seinen Wurzeln vorgibt, wie es klingen soll. Oft fallen wichtige Entscheidungen leichter, wenn man sich vorher inspirieren lässt und sich auf ein bestimmtes Thema festgelegt hat. Welcher Synthesizer der beste Bass-Synthesizer ist, hängt also neben den eigenen Vorlieben auch vom jeweiligen musikalischen Genre ab. Und von der eigenen Arbeitsweise.
- Was ist ein Bass-Synthesizer?
- Wichtige Bass-Synthesizer der Geschichte
- Analog oder digital – welcher Aufbau eignet sich für Bass-Synthesizer?
- Was zeichnet einen guten Bass-Synthesizer aus?
- Monophoner oder polyphoner Bass-Synthesizer?
- Benötigt ein Bass-Synthesizer einen Sequenzer?
- Tipps zur Wahl eines Bass-Synthesizers
- Welche sind die besten Bass-Synthesizer?
- Die besten Bass-Synthesizer mit Tastatur
- Die besten Bass-Synthesizer mit Step-Sequenzer
- Die besten Desktop-Bass-Synthesizer
Was ist ein Bass-Synthesizer?
Es gibt keine genaue Definition des Begriffs ‚Bass-Synthesizer‘. Dennoch existieren Exemplare wie der Moog Taurus aus den 1970er Jahren, der mit dem Fuß auf einer 13-Tasten-Pedal-Tastatur gespielt und von einigen Pop-, Rock- und Bluesrock-Bands eingesetzt wurde. Prinzipiell ist fast jeder Synthesizer in der Lage, ausdrucksstarke Bass-Sounds zu erzeugen, wenn optimale Voraussetzungen für die Erzeugung von Frequenzen im tiefen Frequenzspektrum gegeben sind. Dazu gehören Oszillatoren, die im Bassbereich satt und kräftig klingen, unterstützt durch einen zusätzlichen Sub-Oszillator. Auch die Filter mancher Synthesizer klingen im Tieftonbereich besonders kräftig und sind für die Erzeugung von Bass-Sounds sehr hilfreich.
Umgekehrt können Synthesizer, die als ‚Bass-Synthesizer‘ bezeichnet werden, allerdings auch andere Klänge als Bässe erzeugen. So eignet sich beispielsweise die Roland TB-303 Bass Line auch für Sequenzen in höheren Lagen. Und die Novation Bass Station II erzeugt nicht nur hervorragende Bässe, sondern auch alle anderen Arten von monophonen Sounds. Dazu gehören Leadsounds, Sequenzen und sogar Drums.
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Wichtige Bass-Synthesizer der Geschichte
Da fast jeder Synthesizer auch für Bass-Sounds verwendet werden kann, gibt es, gemessen an der Gesamtzahl der jemals erschienenen Synthesizer, nur wenige, die explizit als Bass-Synthesizer konzipiert wurden. So hat die Geschichte des Synthesizers einige Ikonen hervorgebracht, welche die tiefen Töne besonders gut beherrschten und zum Teil bis heute Legendenstatus haben.
Moog Taurus (1975)
1975 brachte Moog den Taurus I auf den Markt, einen Synthesizer in Form eines Orgel-Basspedals. Der Taurus I war eigentlich als Bass-Instrument in einem größeren Synthesizer-Ensemble namens „Constellation“ gedacht. Dieses wurde jedoch nie in der ursprünglich geplanten Form realisiert. Mit zwei Oszillatoren, einem Filter und einer Hüllkurve war die Klangerzeugung des Taurus I einfach aufgebaut. Später erschien der Taurus II, dessen Klangerzeugung mit der des Moog Rogue identisch ist. Deshalb ist der Rogue auch heute noch sehr gefragt, wenn es um Vintage-Synthesizer mit satten Bässen geht. 2009 erschien der Moog Taurus, eine moderne Neuauflage des Taurus I. Er blieb jedoch eine Rarität – wohl vor allem wegen der Fußbedienung, die ihn unhandlich machte. Im Jahr 2012 stellte Moog schließlich den kleinen Desktop-Synthesizer Minitaur vor, dessen Klangerzeugung sich an den historischen Taurus-Modellen orientiert. Er wird bis heute gebaut, klingt hervorragend und ist deshalb auch in dieser Auswahl vertreten.
Korg SB-100 Synthe-Bass (1975)
Im selben Jahr, in dem der Moog Taurus I erschien, brachte der damals noch in den Kinderschuhen steckende Hersteller Korg den „Synthe-Bass“ auf den Markt. Ein Synthesizer mit einer kleinen Tastatur von 2 Oktaven. Die analoge Klangerzeugung war sogar noch einfacher als beim Moog. Ein Oszillator, eine rudimentäre AD-Hüllkurve und ein Filter. Dafür war der SB-100 allerdings extrem transportabel und konnte direkt in sein Flightcase eingebaut werden. Dennoch blieb er eine Randnotiz in der Geschichte der Synthesizer.
Roland TB-303 Bass Line (1982)
Der wohl bekannteste Synthesizer mit dem Attribut „Bass“ im Namen ist der Roland TB-303 Bassline von 1983, der die zeitgleich erschienene Drum-Machine TR-606 als Teil eines automatischen Begleitsystems zum Üben ergänzte. Das analoge Konzept floppte allerdings. Einige Jahre später entdeckten House- und Acid-Produzenten die Maschine und verhalfen ihr zu einem Kultstatus, der bis heute ungebrochen ist. Entsprechend schnell wurde die TB-303 kopiert. Sie ist zweifellos der meist imitierte Synthesizer der Geschichte, noch vor dem Minimoog. Bereits in den technoverliebten 1990er Jahren erschienen einige analoge Rack-Synthesizer wie der Syntecno TeeBee und der MAM MB-33, welche die Klangerzeugung imitierten. Letzterer wurde vor einigen Jahren als Desktop-Synthesizer MAM MB-33 Retro neu aufgelegt. Später kamen diverse „303-Klone“ hinzu, die neben der Klangerzeugung auch einen Sequenzer an Bord hatten. Zu den bekanntesten Vertretern zählen der Open-Source-Synth Adafruit x0xb0x, der Cyclone Analogic TT-303 Bass Bot V2 sowie Rolands eigene Varianten TB-3 und TB-03.
Novation Bass Station (1993)
Mitte der 90er Jahre überraschte der damals noch junge Hersteller Novation mit einem analogen, monophonen Bass-Synthesizer. Im digitalen Zeitalter war das fast schon eine Sensation. Angesichts der Techno-Welle, die damals gerade ihren Höhepunkt erreichte, kam die Novation Bass Station I genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit zwei DCOs inkl. PWM, einem bissigen Filter, zwei Envelopes und einem LFO lieferte sie sehr druckvolle Synth-Bässe. Es waren Synthesizer wie dieser, die bei vielen Produzenten und Keyboardern der damaligen Zeit wieder die Lust auf analoge Sounds und viele Regler zum Schrauben weckten. Eine glückliche Wendung, die die Synthesizer-Geschichte bis heute prägt. 20 Jahre später brachte Novation 2013 die Bass Station II auf den Markt. Sie vereint die Eigenschaften der ersten Version mit zahlreichen Neuerungen. Die Bass Station II klingt hervorragend, wird immer noch hergestellt, kostet nicht viel und darf deshalb in dieser Liste nicht fehlen.
Analog oder digital – welcher Aufbau eignet sich für Bass-Synthesizer?
Satte Bässe kann man sowohl mit analogen als auch mit digitalen Synthesizern erzeugen. Die Frage, ob analog oder digital besser ist, kann also pauschal nicht beantwortet werden. Da hat jeder seine eigene Meinung! Klanglich gibt es ganz klar gewisse Unterschiede. Deshalb stellt sich zunächst die Frage, in welcher Musikrichtung das Instrument eingesetzt werden soll. Bei Synthesizer-Bass-Sounds denken viele zunächst instinktiv an dichte, analoge Bässe à la Moog. Und in vielen Stilrichtungen der elektronischen Musik, von Synthie-Pop über Hip-Hop bis Deep House, sind solche Bässe auch heute noch sehr gefragt. Aber auch digitale Synthesizer-Bässe erfreuen sich großer Beliebtheit, beispielsweise in allen Stilen, die mit Elementen der 1980er Jahre spielen sowie in den Bereichen Electro und EDM. In diesen Genres greifen Produzenten gerne auf Synthesizer und Plug-ins zurück, deren Klangerzeugung auf FM-Synthese oder Wavetables basiert. Die klangliche Bandbreite ist enorm und letztlich ist natürlich erlaubt, was gefällt. Der eigene Geschmack entscheidet.
Was zeichnet einen guten Bass-Synthesizer aus?
Druckvolle Bässe benötigen in der Regel keine besonders komplexe Klangerzeugung. Oft wirken klanglich einfachere Bassklänge in der Musik überzeugender und entfalten ihre Kraft besser. Deshalb können Bass-Synthesizer technisch einfach aufgebaut sein und trotzdem gut klingen. Ein analoger Bass-Synthesizer sollte einen oder zwei Oszillatoren mit druckvollen Grundschwingungsformen haben. Besonders wichtig für kräftige Bässe ist die Pulsschwingung (Rechteck), die idealerweise modulierbar sein sollte (PWM / Pulsweitenmodulation). Auch die Dreieckschwingung ist für Bassaufgaben wichtig, da sie den Bässen ein solides Fundament gibt. Ein Sub-Oszillator ist dabei eine praktische Hilfe! Als Filter empfiehlt sich ein Tiefpassfilter mit 24dB/Oktave Flankensteilheit. Oft ist aber der Klang des Filters wichtiger als die Flankensteilheit. Optimal sind zwei ADSR-Hüllkurven für Lautstärke und Filter zur Klangformung. Ein LFO für Filter und/oder Pulsweitenmodulation reicht in der Regel aus. Es sei denn, man sucht nach abgefahrenen FM- und Wobble-Bässen für Dubstep und ähnliche Stile.
Monophoner oder polyphoner Bass-Synthesizer?
Monophone Synthesizer
Synthesizer, die speziell für Bass-Sounds entwickelt wurden, sind in der Regel monophon und erzeugen immer nur eine Note. Das ist für Bässe ausreichend. Musikalisch ergibt es keinen Sinn, im Bassbereich zwei Töne gleichzeitig erklingen zu lassen. Außerdem bietet ein monophoner Klang die Möglichkeit, die Basslinie durch geschickten Einsatz von Portamento (Glide) und Legato lebendiger und interessanter zu gestalten. Das heißt aber nicht, dass man auf einem polyphonen Synthesizer keinen Bass spielen kann! In diesem Fall ist es sinnvoll, den betreffenden Sound auf monophon zu stellen, sofern der Synthesizer dies zulässt. So vermeidet man zudem, dass ein Klangmatsch entsteht, wenn man versehentlich zwei oder mehr Tasten gleichzeitig anschlägt. Bei den Presets der meisten Synthesizer ist dies sogar für Bass-Sounds oft schon voreingestellt.
Polyphone Synthesizer
Mehrsimmige oder polyphone Synthesizer bieten oft eine Funktion, die für satte Bässe nützlich sein kann: den Unison-Modus. Dieser schaltet die Oszillatoren aller verfügbaren Stimmen zusammen, was zu einem fetteren Sound führt, insbesondere wenn die Oszillatoren leichte Stimmungsschwankungen aufweisen. Dies ist eine Besonderheit analoger Synthesizer. Bei digitalen Synthesizern wird diese Art der Verstimmung durch verschiedene Parameter künstlich herbeigeführt. Aber Vorsicht: Der Unison-Modus kann vor allem im Bassbereich zu Problemen führen. Unison-Sounds eignen sich vor allem für tiefe, schwebende Bässe mit langen Noten. Für Punchy Bass Lines sind sie eher weniger geeignet, da es durch die Überlagerung mehrerer Oszillatoren zu Frequenzauslöschungen kommen kann. Wenn das passiert, klingen nicht alle Noten gleich kräftig. Wenn jede Note gleichmäßig, kräftig und druckvoll klingen soll, ist der Unison-Modus also weniger gut geeignet.
Benötigt ein Bass-Synthesizer einen Sequenzer?
Hier kommt es auf die Arbeitsweise und den Musikstil an. Wer elektronische Musik mit Drummachines, Samplern und Sequenzern und/oder einer Loop-basierten DAW (Ableton Live) produziert, wird die Arbeitsweise mit einem Step-Sequenzer, wahrscheinlich dem Einspielen von Basslines per Keyboard vorziehen. In diesem Fall ist es praktisch, wenn der Bass-Synthesizer über einen Sequenzer verfügt, in dem man die Bass-Patterns direkt programmieren kann. Synthesizer ohne Sequenzer kann man mit einem externen Sequenzer wie dem Beatstep Pro, dem Keystep oder dem Keystep Pro von Arturia oder dem Korg SQ-1 oder dem Korg SQ-64 ansteuern. Die Anwendungen sind so vielfältig wie die Inspiration, die manche Synthesizer durch einen integrierten Sequenzer erhalten. So trägt beispielsweise der interne Sequenzer der Roland TB-303 mit seiner eigenwilligen Arbeitsweise viel zum Charakter des Instruments bei. Generell entstehen bei der Arbeit mit Step-Sequenzern andere Ideen als beim Spielen auf einer Tastatur.
Tipps zur Wahl eines Bass-Synthesizers
Welcher Bass-Synthesizer für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignet ist, findet man am besten durch Ausprobieren heraus. Nur man selbst kann entscheiden, ob Klang, Funktionen und Bedienung eines Synthesizers gefallen und den eigenen Ansprüchen genügen. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere Synthesizer im Laden auszuprobieren und zu vergleichen. Wer sich vorher die folgenden Fragen stellt, kann die Auswahl schon deutlich eingrenzen:
- Welches Genre wird musikalisch bedient und wie sollen die Bass-Sounds klingen?
- Soll der Synthesizer neben Bässen auch andere Klänge erzeugen?
- Muss der Synthesizer eine Tastatur haben?
- Soll der Synthesizer mit einem Sequenzer ausgestattet sein?
- Sind Speicherplätze zum Abspeichern von Sounds nötig?
- Wie wird der Synthesizer angesteuert (MIDI, USB-MIDI, CV/Gate)?
Worauf beim Testen von Bass-Synthesizern achten?
- Nicht nur auf die Presets verlassen. Selbst Herumschrauben am Synthesizer zeigt viel deutlicher, welche Parameter wie reagieren. Zudem erhält man so einen Einblick in die Funktionsweise des Instruments, dessen Bedienung und die Klangeigenschaften.
- Sind alle Funktionen für die Gestaltung eigener Bass-Sounds vorhanden? Für klassische Analog-Bässe reichen 1 – 2 Oszillatoren, ggf. ein Sub-Oszillator, Filter, 1 – 2 Hüllkurven und ein LFO allemal. Klanglich brachialer und aggressiver wird es mit Funktionen wie Sync, Ringmodulator, Oszillator- und Filter-FM. Distortion- oder Overdrive-Effekte unterstützen das Ganze.
- Kann der Synthesizer mit seinen Anschlüssen in das eigene Setup integriert werden? Soll er über MIDI, USB-MIDI oder CV/Gate angesteuert werden?
- Synthesizer mit Sequenzer: Sagen Funktionen und Bedienung zu? Sind musikalische Vorstellungen damit schnell umsetzbar? Bietet der Sequenzer Möglichkeiten zur Synchronisation mit anderen Geräten?
- Synthesizer mit Tastatur: Hat die Tastatur normal breite oder Minitasten? Wie ist das Spielgefühl?
- Verarbeitungsqualität: Fühlen sich Gehäuse, Regler und Anschlussbuchsen solide an?
Welche sind die besten Bass-Synthesizer?
Um einen Überblick über empfehlenswerte Bass-Synthesizer zu geben, sind unsere aktuellen Tipps in drei Kategorien unterteilt:
- Bass-Synthesizer mit Tastatur
- Bass-Synthesizer mit Sequenzer
- Desktop-Bass-Synthesizer
Fast alle Synthesizer eignen sich für Bass-Sounds, daher sind die Tipps als Anhaltspunkte zum Ausprobieren gedacht. Wir haben uns dabei auf sehr gut klingende und obendrein relativ erschwingliche Instrumente konzentriert, mit denen man ohne großen Aufwand sein Setup um tolle Synth-Bass-Sounds erweitern kann.
Die besten Bass-Synthesizer mit Tastatur
Moog Subsequent 25
Der Moog Subsequent 25 ist nicht nur ein optisch aufgewerteter Nachfolger des beliebten ‚Bass-Profis‘ Moog Sub Phatty, auch technisch hat sich einiges getan. Durch ein neu gestaltetes Gain-Staging im Ladder-Filter wird die harmonische Sättigung und die analoge Kompression noch verstärkt. Dies führt zu einem dichteren Tiefbassverhalten, wodurch der Subsequent noch ein Pfund zulegt.
Abgerundet wird die Ausstattung durch Paraphonie im Duo-Modus und eine neu abgestimmte Multidrive-Schaltung. Letztere bietet zudem noch mehr Bass als der Moog Sub Phatty. Ergänzend kommt der Subsequent 25 noch mit voller MIDI-Integration und opulenten Kontrollmöglichkeiten daher. Diese werden durch einen gelungenen Editor/Librarian noch ergänzt. Der Moog Subsequent ist deshalb eine klare Empfehlung für alle, die auf klassische Moog-Synthesizer-Bass-Sounds stehen.
Korg Modwave MKII
Mit dem Wavetable-Synthesizer Modwave baut Korg auf der Technologie des Kult-Synthesizers DW-8000 auf und kombiniert digitale Wavetables mit virtuellen analogen Filtern. Das bedeutet: Mit üppig ausgestatteten Wavetable-Oszillatoren (über 200 Wavetables mit jeweils bis zu 64 Wellenformen), insgesamt 12 Filtertypen, vielseitigen Modulationsmöglichkeiten, 32-stimmiger Polyphonie und Pattern-Sequencing bietet der Modwave eine besonders flexible Klangerzeugung. Zudem ergänzen Neuentwicklungen wie „Kaoss Physics“ und „Motion-Sequencing 2.0“ weitere Highlights des neuen Wavetable-Synthesizers, der die Möglichkeiten der Wavetable-Synthese neu definiert.
Der neue Korg Modwave MKII verfügt über die gleiche Klangerzeugung wie sein Vorgänger, hat aber mit 60 Stereostimmen fast die doppelte Polyphonie (Modwave mk I: 32 Stereostimmen). Darüber hinaus bietet der Modwave MK II noch einige neue Funktionen für die umfangreiche LFO-Sektion des Instruments. Geblieben sind der 4 GB große User-Speicher zum Laden eigener Samples, die Auswahl an verschiedenen Filtermodellen und Effekten sowie die kostenlose Editor-, Librarian- und Sample-Builder-Software.
PWM Malevolent
Der PWM Malevolent ist ein modular aufgebauter analoger Mono-Synth mit zwei VCOs. Für jeden Oszillator stehen Sägezahn-, Dreieck- und Pulsausgänge sowie ein Mix für jeden Oszillator zur Verfügung. Alle Sägezahn-, Dreieck- und Pulswellenformen werden ferner durch den Shape-Regler des VCOs und durch Modulationsparameter beeinflusst, wobei Wert auf ein ungleichmäßiges Verhalten des Waveshapings über den gesamten Tonumfang gelegt wurde. Das sagt schon einiges über das Klangverhalten aus, das schlicht als kraftvoll rau bezeichnet werden kann, womit der Malevolant sich durchaus als Bass-Synthesizer eignet.
Der VCF ist ein Opto-FET-gesteuertes 2-poliges Sallen-Key Filter mit verschiedenen Filterzuständen (Lowpass, Bandpass und Highpass) an unabhängigen Eingängen. Das Filter ist dabei so konzipiert, dass es mit dem Pegel der Oszillatoren am Eingang interagiert, wodurch ein größerer Resonanzbereich zur Verfügung steht, als man es normalerweise von analogen Synthesizern erwarten würde. Außerdem stehen ein LFO, zwei schnelle Hüllkurven mit ADSR-Hüllkurven, ein VCA mit Overdrive und insgesamt 19 Ein- und Ausgänge im 3,5-mm-Klinkenformat zum Patchen zur Verfügung.
Novation Bass Station II
Bereits in ihrer Ur-Version, der Bass Station aus dem Jahr 1993 überzeugte der monophone Analogsynthesizer durch seinen druckvollen Sound. Im Jahr 2013 bringt Novation dann die Neuauflage in Gestalt der Bass Station II, die seitdem ein echter Dauerbrenner ist. Ausgestattet mit zwei Oszillatoren, einem Sub-Oszillator, zwei verschiedenen Filter-Charakteristiken, je zwei Envelopes und LFOs sowie Filter FM und Distortion, ist der Synthesizer in seinem Aufbau klassisch. Ergänzt durch einen Arpeggiator nebst Step-Sequenzer lädt die Bass Station II geradezu ein, mit ihr zu arbeiten.
Ein weiterer Pluspunkt ist der recht günstige Preis. Lobenswert ist zudem die von Novation betriebene Modellpflege, mit welcher die Bass Station II durch Firmware-Updates in ihrem Funktionsumfang erheblich erweitert wurde. Zuletzt durch den bemerkenswerten „Aphex-Twin-Mode“. Die Bass Station II ist trotz ihrer Jahre, die sie im Markt ist als ein toll klingendes Evergreen, dass man bedenkenlos für die Verwendung als Bass-Synthesizer in Augenschein nehmen kann.
Die besten Bass-Synthesizer mit Step-Sequenzer
Modal Electronis Cobalt8M
Neben den Tastaturausführungen Cobalt8 und Cobalt 8X, die sich nur durch deren Tastaturgrößen (37 und 61 Tasten) unterscheiden, hat Modal Electronics mit dem Cobalt8M auch eine Desktopvariante im Sortiment. Alle drei Synthesizer-Versionen sind acht-stimmig spielbar und mit einer digitalen, virtuell analogen Tonerzeugung ausgestattet. Die VA-Synthese bietet dabei zwei unabhängige Oszillatorgruppen, unterschiedlichste Algorithmen wie Sync, Ringmodulation, Wellenform-Morphing und vieles mehr.
Neben einem 4-poligen morphbaren Ladder-Filter mit Cutoff-, Res- (Resonanz) und Morph-Reglern werkelt ferner noch ein Step-Sequenzer sowie ein Arpeggiator. Eine umfassende Effekperipherie mit drei unabhängigen DSP-Effekten dient noch zum Veredelen der Sounds. Der Synthesizer klingt angenehm analog und bietet ein großes Spektrum an Klängen mit vielseitigen Modulationsmöglichkeiten. Schon deswegen eignen sich alle Ausführungen der Cobalt8-Serie bestens für den Einsatz als Bass-Synthesizer mit kraftvollen, tieffrequenten Sounds.
Behringer TD-3 MO
Bei der Behringer TD-3 MO handelt es sich um die Mod-Version der bereits erhältlichen analogen Behringer TD-3, die auf der ursprünglichen, modifizierten Devil Fish 303 basiert. Eine solche Roland-Version gibt es derzeit nur als Plugin oder als Boutique-Variante TB-03. Dabei verfügen sie alle über moderne Ergänzungen in Form von Effekten wie Drive und Delay. Wie jede 303 ist auch Behringer’s TD-3-MO ein analoger und monophoner Bass-Synthesizer mit Pattern-basiertem Sequenzer.
Der Mod bietet aber noch weitere Hüllkurven-Features und integriert Soft Attack, Normal Decay und Normal Accent sowie Filter-Tracking. Zudem sorgen zahlreiche CV-I/Os für weitere Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten. Mit der zusätzlichen Slide Time, dem Accent Sweep und der Sweep Speed kann man deutlich feiner in das Klanggeschehen eingreifen, was sogar extern via CV möglich ist. Die Behringer TD-3 MO liefert einen eigenständigen Sound, man muss sich allerdings mit der klassischen 303-Programmierung auskennen.
Roland JX-08
Im handlichen Desktop-Format bringt Roland sein letztes analoges Flaggschiff JX-8P ins Boutique-Format. Als durchaus freiere Interpretation des ursprünglichen JX-8P sowie seines Nachfolgers JX-10 waren beide Synthesizer prinzipiell identisch und unterschieden sich lediglich in der Polyphonie (6 bzw. 12 Voices). Der aktuelle JX-08 realisiert nun zehn Voices – allerdings pro Part! Der ursprüngliche JX-8P war zudem berühmt für seinen fetten und warmen Sound, der aber auch knackig und mit viel Punch rüberkommen konnte.
Eine ideale Basis also für Bass-Sounds unterschiedlichster Couleur. Neben den üblichen Play-Modi Solo, Unison und Poly kann der Synth ferner auch mit zwei verschiedenen Parts gespielt werden. Das bedeutet, dass man zwei Sounds gleichzeitig verwenden kann. Zusätzlich bietet der Mini-Synth, neben einem integrierten Arpeggiator einen umfangreich ausgestatteten polyphonen 64-Step-Sequenzer mit Motion-Sequencing, mit dem sich eine Menge anstellen lässt. Effekte runden die Ausstattung des Synthesizers, der sich auch hervorragend als Bass-Synthesizer eignet, mit nachgebildeter PG-800 Programmiereinheit ab.
Die besten Desktop-Bass-Synthesizer
Waldorf Iridium Desktop
Waldorf, bekannt für deren Software-Synthesizer und u. a. für den hybriden Flaggschiff-Synthesizer Quantum MK2, hat mit dem von Axel Hartmann designten Iridium nun einen Desktop-Synthesizer am Start. Der Iridium bietet die komplette Ausstattung des mit fünf Syntheseformen bestückten hybriden Quantum-Synthesizers jetzt in digitaler Form in einem Desktop-Gehäuse. Einige zusätzliche Features sind noch hinzugekommen. Somit wurden die analogen Filter des Quantum durch digitale Filter ersetzt und selbst die Polyphonie hat Waldorf von acht Stimmen auf 16 Stimmen erweitert.
Auch preislich hat sich beim Iridium einiges getan, denn der umfangreich ausgestattete Desktop-Synth ist deutlich günstiger als sein großer Bruder mit Tastatur, der Quantum MK2. Klanglich haben beide Synthesizer so einiges zu bieten, was schon durch die unterschiedlichen Synthesen gewährleistet ist. Neben Leads, Flächen und ausgefallenen Texturen erzeugen beide Synthesizer auch ausgefallene und druckvolle Bass-Sounds, wodurch sich der Iridium Desktop Synthesizer bestens für den Einsatz als Bass-Synthesizer eignet. Noch günstiger wird es mit dem Iridium Core, der auf die dieselbe Tonerzeugung zurückgreift wie sein Bruder Iridium, aber auf ein paar Bedienelemente verzichtet.
Behringer Neutron
Im Falle des Neutron hat sich Behringer nicht mit dem Nachbau eines legendären Synthesizers beschäftigt. Vielmehr wurde ein völlig eigenständiges Produkt entwickelt, das keine bekannte Vorgeschichte hat. Entwickelt wurde der Synthesizer übrigens von den MIDAS-Ingenieuren in Manchester/UK, die auch für die DeepMind-Serie verantwortlich zeichnen. Der Neutron ist in seinem Aufbau ein semimodularer Desktop-Synthesizer mit einer großen Patchbay, die viel Spielraum für eigene Sounds bietet. Hier greift man komplett in den Signalfluss ein, was dem Neutron fast schon einen modularen Charakter verleiht.
Der Eurorack-kompatible Synthesizer arbeitet mit zwei VCOs auf Basis des CEM3340-Chips. Die VCOs ermöglichen dabei ein stufenloses Überblenden zwischen fünf Wellenformen und sind im Paraphonie-Modus zweistimmig spielbar. Eine Besonderheit des Synthesizers übrigens ist das von Keith Moffat entwickelte resonanzfähige Filter. In seinem Aufbau als 12dB (2-polig) Multimode-Filter mit Band-, Hoch- und Tiefpass arbeitet das Filter nicht nur bissig, sondern in seinem Charakter auch mit einem hohen Bassanteil. Mit dieser Eigenschaft eignet sich der Neutron auch hervorragend für die Verwendung als Bass-Synthesizer.
Behringer Pro-800
1983 war der Sequential Circuits Prophet-600 neben dem Roland Jupiter-6 der erste Synthesizer, der mit MIDI ausgestattet war. Als abgespeckte Version des Prophet-5 war der Prophet-600 eine somit eine preisgünstigere Variante seines großen Bruders. Während das Original noch über 6 Stimmen verfügte, spendierte Behringer dem Pro-800 noch zwei weitere Stimmen und brachte damit eine weitere Alternative zum DeepMind 6/12.
Auch strukturell ist der Synthesizer weitgehend mit dem Original identisch. Allerdings sind einige Funktionen hinzugekommen, wie beispielsweise drei gleichzeitig schaltbare Schwingungsformen pro Oszillator, Poly-Mod (für FM und Modulation). Der Pro-800 bietet auch einen LFO mit den gleichzeitig möglichen Zielen Pulsweitenmodulation, Filter und Oszillatorfrequenzen der Oszillatoren. Der Modulationsbus kann mit Hilfe einer Hüllkurve und Oszillator 2 eine Frequenzmodulation zwischen den Oszillatoren aufbauen oder eine Filter-FM erzeugen. Außerdem gibt es einen Rauschgenerator, Anschlagdynamik und Aftertouch sowie eine synchronisierbare MIDI-Clock.
Behringer Toro
Der kompakte Behringer Toro ist Behringers Antwort auf den legendären Bass-Synthesizer Moog Taurus, der ursprünglich mit einem Basspedal gespielt wurde. Dieser erschien 1975 und galt als Geheimwaffe für die tiefen Frequenzen in der damaligen Musik. Einfach aufgebaut, verwendet auch der Behringer-Nachbau Toro zur Klangerzeugung zwei VCOs, die mit einem resonanzfähigen Tiefpassfilter gekoppelt sind.
Zum Abrufen der Sounds stehen vier Klangpresets zur Verfügung, von denen eines auch eine freie Klanggestaltung am Gerät erlaubt. Schließlich kann man den Toro auch als Klangerzeuger im Eurorack verwenden, was sein Einsatzspektrum vielseitig erweitert. Alles in allem ist der Toro eine gelungene Hommage an den berühmten Moog Taurus, und das zu einem wirklich günstigen Preis.
Soundcluster sagt:
#1 - 14.07.2019 um 12:12 Uhr
Mir fehlt bei den Desktop Basssynths noch der Behringer Neutron. Ein absolutes Biest für Bässe und der Filter hat die gute Eigenschaft, dass das Lowend nicht absinkt, wenn man die Resonanz erhöht.
Genau dieses Absinken des Lowends passiert aber z.B. beim Model D, bzw. den Transistor Ladder Filtern.
Henry sagt:
#1.1 - 02.02.2021 um 10:46 Uhr
Genau. Die Sache mit der Filterresonanz fehlt im Artikel völlig. :)
Antwort auf #1 von Soundcluster
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenkyrill sagt:
#2 - 06.09.2022 um 16:56 Uhr
Was noch wichtig ist zumindest für die monotonen Basslines ist phase-reset, also das erneute starten der Oszis mit jeder Note. Hätte ich das gewusst hätte ich mir den Pulse 2 nicht gekauft. Grüße!
Marc sagt:
#3 - 19.09.2022 um 23:03 Uhr
…auch der Waldorf Pulse 2 bzw. der Waldorf M fehlen in der Liste. Beide könne neinem so richtige "Tiefschläge" versetzen. Aber gut, die Liste ließe sich sicherlich noch endlos fortführen.
Joachim Matz sagt:
#4 - 05.01.2023 um 17:26 Uhr
Bass-Synthesizer: Den wichtigsten und besten habt Ihr vergessen zu erwähnen: Moog stellt seit Jahren den ehemaligen Taurus Synthesizer als "Minitaur" Desktopsynthi her. Gekoppelt mit einem beliebigen Midi-Pedal habt Ihr genau das, was Ihr braucht.
Jan-Friedrich Conrad sagt:
#5 - 19.10.2023 um 19:04 Uhr
Es hilft schon viel, wenn man die Resonanz nicht aufdreht, bloß, weil der Regler da ist. Einfach mal auf Null oder „Eins“ lassen. Dann viel Gefühl mit Cutoff, EG/ADSR Depth und der Hüllkurve walten lassen. Dann: Nicht den Fachsimplern glauben, dass Bässe besser werden, wenn es zerrt. Also einfach mal die Volumes der VCO vor dem Filter reduzieren. Ferner einfach mal keine zwei Oszillatoren gegeneinander verstimmen, sondern im Zweifel eher synchronisieren. Und schließlich bei 16 Fuß eine Rechteckwelle mit annähernd 50% Impulsbreite laufen lassen und eine Oktave darüber den Sägezahn oder die durch die Hüllkurve in der Impulsbreite modulierte Impulswelle. Und schließlich Diesen guten Bass mit einem anderen Bass konterkarieren, bei dem man alles „falsch“ macht.