In unserer heutigen “Top Ten”-Folge soll es um eine Auswahl von supercoolen Metal-Licks gehen, die ihr so ähnlich in diversen Soli findet und natürlich auch in euren eigenen Soli verbraten dürft und sollt.
Aber vor allem soll es darum gehen, dass ihr darin einige prinzipielle Eigenschaften erkennt, die ihr dann beim Kreieren und Komponieren eigener Licks umsetzen könnt. Im Audiotrack hört ihr erst die langsame und dann die schnelle Version des Licks.
1. Em Stretch Pentatonic
Im ersten Lick findet ihr ein Repeating-Pattern, das zwei Pentatonikfingersätze miteinander kombiniert. Die Phrase funktioniert wunderbar über Em und G Dur, aber auch über Am oder Fmaj7.
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2. Diminished Arpeggio
Dieses Lick könnte in ähnlicher Form auch bei Gitarristen wie Randy Rhoads oder Yngwie Malmsteen angetroffen werden. Ich entleihe mir aus der Tonleiter A Harmonisch Moll ein vermindertes Arpeggio und benutze es über eine Dominante, die nach Am führt – z.B. ein E7, das sich nach Am auflöst.
3. Em Stretch Pentatonic 2
Ein weiteres Stretchpentatonik-Pattern, das ich auf jeder Saite und in jedem Pattern einer Mollpentatonik starten könnte.
4. Neoclassical Lick
Hier handelt es sich um eine Skalensequenz in Am, die kurz vor der Auflösung in das g# aus A Harmonisch Moll läuft, bevor es auf dem Grundton A mündet.
5. Arpeggio Repeating Pattern
Dieses Lick basiert auf einem Bbmaj7 Arpeggio Shape, bei dem die Quinte f oben zum g variiert wird, was es technisch gesprochen zu einem Gm9 Arp macht (g-bb-d-f-a). Für uns reicht es jedoch zu wissen, dass es über Stücke in Gm super funktioniert.
6. Blues/Dorisch Mix – Lick
Das nächste Lick könnten wir auch bei Gitarristen wie Ritchie Kotzen finden. Hier wird die Am Bluesscale mit Tönen von A dorisch angereichert. Dieses Lick wird von moderneren Playern auch gerne mit Hybrid-Picking gespielt, also z.B. zum Lick-Beginn die Noten der A-Saite mit dem Plektrum gepickt und die Noten der d-Saite mit dem Mittelfinger der Pickhand angerissen. Aber es geht auch ohne.
7. Arpeggio Sweep Lick
In diesem Lick wird mit sogenannten “upper structures” gearbeitet. Ich kombiniere ein G Dur Arpeggio mit einem Bm Arpeggio und münde dann in einen Lauf aus E dorisch und E Bluesscale – all das funktioniert prima über einem Em Chord.
8. String Skipping/Tap – Lick
Hier kombiniere ich ein quasi pentatonisches String Skipping Lick mit einem getappten Skalenabgang. Das Lick klingt klasse über Em oder G Dur.
9. Chromatic Alternate Picking Run
In diesem Lauf wird ein gewöhnliches “Three Note per String”-Pattern mit einer chromatischen Füllnote angereichert – ein Trick, den John Petrucci oder Steve Morse gerne anwenden.
10. Legato Run
Dieser Lauf basiert auf der E Dur/C#m-Scale. Dadurch, dass ich auf manchen Saiten nur eine Note spiele, bekommt das Lick neben dem skalaren Anteil auch eine Arpeggiofarbe. Ähnliche Prinzipien findet ihr auch bei moderneren Rockplayern wie z.B. Guthrie Govan
Und nun viel Spaß mit den neuen Metal-Licks!