In unserer “Die besten … Serie” soll es diesmal um eine Spieltechnik gehen, der Eddie Van Halen 1978 zu einer ungeahnten Popularität verholfen hat, der Tappingtechnik. Mit seinem Spiel hat Eddie seinerzeit einen Gitarristenboom sondergleichen ausgelöst und unendlich viele seiner Jünger haben die Technik weiterentwickelt, wie z.B. Steve Lynch mit Acht-Finger-Tappings oder Stanely Jordan, der schon fast pianistenartig mit seinem Griffbrett umging.
Auch wenn nach den 80ern diese Spielweise etwas verpönt war, zeigen viele moderne Gitarristen wie z.B. Guthrie Govan, dass Tapping immer noch relevant ist und es durchaus einige Tricks und Kniffe gibt, die es zu erobern gilt.
Ein kleiner Tipp zu Beginn: Häufig sieht man moderne Rockgitarristen mit einem Haargummi oder den GruvGear FretWraps um den Sattel. Das kann mitunter sehr hilfreich sein, um beim Tappen die freischwingenden Saiten etwas zu dämpfen. Doch nun würde ich sagen: Legen wir los mit den 10 heißesten Tappinglicks!
1. Fallende Sequenz – 16tel
Im ersten Beispiel seht ihr eine fallende Skalensequenz in G-Dur. Probiert, diese Logik auch auf alle anderen Pattern der Dur-Scale zu übertragen:
2. Aufsteigende Sequenz – 16tel
Diesmal das Ganze in einer aufsteigenden Variante in E-dorisch:
3. Pentatonikpattern – Sextolen
Hier hört ihr eine sextolische/triolische Sequenz aus der Cm-Pentatonik, die man auf alle Pattern und Saitensets übertragen kann, und natürlich auch mal in 16tel quantisieren sollte.
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4. Tap-Slide Lick
Hier ein Lick, wie es Eddie Van Halen bereits im “Beat it”-Solo in ähnlicher Form vormachte. Diesmal in Am:
5. Arpeggio-Tapping mit String-Skipping
Will man ein Arpeggio mit Tapping verbinden, ist es manchmal sinnvoll, eine Saite zu überspringen. Die erste Note auf der Folgesaite ist quasi ein “Hammer-On from Nowhere”, das heißt, der Zeigefinger der Greifhand hämmert diese Note. Hier ein Emaj7-Arpeggio:
6. Arpeggio-Tapping mit String-Skipping II
Prinzipiell wie das vorangegangene Lick, allerdings spielen wir Schlangenlinien in den Arpeggiotönen. Hier ein Beispiel eines Am7-Arpeggios:
7. Flageolett-Tapping
Im folgenden Lick tappe ich auf die Bundstäbchen und zwar bezogen auf den Grundton eine Oktave, Quinte, Quarte und Terz darüber. Wir erhalten dadurch die Arpeggiotöne eines Durakkordes als Flageoletttöne, in diesem Fall C-Dur:
8. Arpeggio Tapping
Diesmal seht ihr eine add9-Arpeggiosequenz wie sie Nuno Bettencourt bereits im “Get the funk out” Solo verwendet hat, hier allerdings in A-Dur
9. Oktavierte Pentatonik
Hier spiele ich eine Am-Pentatonik und oktaviere eine Note jeweils getappt:
10. Sweep-Tap Mix
Vermischt man ein gesweeptes Arpeggio mit getappten Noten, kann man seinen Arpeggiofingersatz nach oben erweitern – hier in Bm:
Viel Spaß beim Tappen wünsche ich Euch!!!