Pitch-Effekte sind das Salz in der Suppe, mit dem ihr eure Produktion aufwerten und interessant gestalten könnt.
So erzeugt ihr mit der nach unten gepitchten Gesangsstimme einen schönen Monstereffekt für die richtig bösen Refrainvocals. Oder ihr transponiert die Bassdrum um eine Oktave nach unten und bekommt dadurch den fetten Tiefbassdruck.
In vielen aktuellen Hip-Hop-Tracks werden die Vocals in besonders aussagekräftigen Passagen gepitcht und mit der Originalstimme überlagert. So zu hören beim Track „Framed“ von Eminems 2017er-Album „Revival“. Aber auch auf vielen anderen international erfolgreichen Tracks, wie zum Beispiel von Travis Scott oder T-Pain, ist der Pitch Shifter einer der wichtigsten Verfremdungseffekte, um der Stimme ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter zu geben. Ein weiteres Beispiel für den gekonnten Einsatz des Pitch-Effekts ist der Number-One-Hit „Thunder“ von den Imagine Dragons. Hier wird der Pitch-Effekt sogar sehr prominent im Refrain eingesetzt, um die Aussage des Songs zu unterstützen.
Neben den künstlerisch eingesetzten Pitch-Effekten sind die Pitch Correction Tools, wie Auto-Tune oder Melodyne aus der heutigen Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. In der Hip-Hop-Szene wird Auto Tune so intensiv eingesetzt, dass der Effekt häufig das entscheidende Wiedererkennungsmerkmal darstellt. Viele Kompositionsprogramme wie Logic oder Cubase haben solche Tools an Bord. Wenn ihr diese Plugins sinnvoll einsetzt, könnt ihr schief intonierte Vocals gerade ziehen, ohne dass der Sänger die Passage neu einsingen muss. Welche Fehler ihr beim Einsatz von Pitch-Effekten unbedingt vermeiden solltet, das erfahrt ihr in diesem Tutorial.
1. Fehler: Ihr setzt den Pitch-Effekt nicht gezielt ein
Der Pitch-Effekt arbeitet so, dass ein Signal mit einer anderen Geschwindigkeit wiedergegeben wird, als es aufgenommen wurde. Erinnern wir uns an die gute alte Bandmaschine: Das Tonband läuft am Aufnahmekopf mit einer gewissen Geschwindigkeit vorbei, mit der das Audiosignal auf das Band aufgenommen wird. Wenn das Band bei der Wiedergabe doppelt so schnell läuft, dann erklingen die abgespielten Schallwellen mit der doppelten Frequenz – also eine Oktave höher. Aus einem Ton mit einer Grundfrequenz von 220 Hz wird ein 440Hz-Ton, aus 500 Hz werden 1000 Hz und so weiter.
In der digitalen Welt funktioniert das ähnlich: Die Audiodaten werden mit einer bestimmten Samplerate eingelesen und mit einer anderen Rate abgespielt. Wenn die Wiedergaberate doppelt so hoch ist wie bei der Aufnahme, dann kommt es wie beim analogen Vorbild zu einer Verdoppelung der Frequenz. Allerdings ist das abgespielte Audiofile nun nur noch halb so lang wie der Ursprungstake. Den Satz „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ kennt man aus der Werbung. Die schneller abgespielte Ansage spart kostbare Werbezeit, wirkt aber häufig sehr künstlich. So würde ein realer Mensch nicht sprechen. Da die Formanten der menschlichen Stimme auch mit hochgepitcht werden, klingt das „E“ wie ein „I“ und die Stimme verliert ihren natürlichen Charakter. Es entsteht der bekannte Mickey-Mouse-Effekt und da das menschliche Gehör sehr genau auf eine Veränderung der Stimme reagiert, nehmen wir diese Veränderung auch in der Musikproduktion deutlich wahr.
Die gepitchte Stimme wirkt deshalb, wenn sie zu häufig und dominant eingesetzt wird, schnell nervig und aufdringlich. Aus diesem Grund solltet ihr den Pitch-Effekt möglichst gezielt einsetzen. Im oben erwähnten Titel „Framed“ von Eminem taucht der Pitch-Effekt nur in der Mitte der dritten Strophe auf. Der Song behandelt eine reichlich abgedrehte Szenerie, in der Eminem seine Mordfantasien unter Drogeneinfluss beschreibt. Diese Fantasien sind ziemlich hardcore und der Pitch-Effekt in der dritten Strophe, der die Zeile „I’m in your window“ nach unten gepitcht bringt, unterstreicht noch einmal die gruseligen Horrorvisionen. Travis Scott macht es anders: Er setzt die gepitchte Stimme häufig unter seine Naturstimme, sorgt aber durch das richtige Mischungsverhältnis dafür, dass die Pitch-Vocals nicht aufdringlich klingen. Der Pitch-Effekt ist ein hervorragendes Mittel, um die Emotionen des Songs zu unterstützen – ihr solltet ihn jedoch gezielt einsetzen.
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2. Fehler: Ihr macht euch nicht klar, was die Formanten für Instrumente und Stimmen bewirken
Die Formanten sind spezifische Frequenzbereiche, die darüber entscheiden, ob sich ein Instrument beispielsweise wie eine Geige oder eine Flöte anhört. Dabei handelt es sich um Resonanzfrequenzen, die immer dann angeregt werden, wenn ein Ton auf diesem Instrument gespielt wird – unabhängig von der Tonhöhe. Auch die menschliche Stimme bekommt durch Formanten ihren spezifischen, unverwechselbaren Charakter. So werden unterschiedliche Hohlräume im Kopf-, Brust- und Bauchbereich angesprochen, je nachdem, welchen Vokal wir artikulieren. Beim Vokal „a“ geraten andere Resonanzräume in Schwingung als bei einem „e“ oder einem „i“. Diese Resonanzfrequenzen werden von einem Pitch-Programm mit transponiert, wodurch sich die gepitchte Stimme ohne Formantkorrektur unnatürlich anhört. Der schon angesprochene Mickey-Mouse-Effekt, die Schlumpfstimme oder die Monstervocals sind dafür eindrückliche Beispiele. Einige „intelligente“ Pitch-Programme bieten eine Formantkorrektur an, mit der die Formanten in der Originalfrequenz erhalten werden. Das einfach Pitch-Programm erkennt die tonale Struktur des Ausgangssignals nicht und transponiert die Formanten mit. Das solltet ihr beachten, wenn ihr ein Pitch-Shifting-Programm benutzt.
3. Fehler: Ihr nutzt das gestalterische Potenzial eures Pitch-Effekts nicht
Die Urmutter aller Pitch FX ist der Cher-Effekt, mit dem die amerikanische Sängerin Cher vor 20 Jahren für Furore sorgte. Mit dem Song „Believe“ stand sie in 23 Ländern auf Platz eins der Charts – und das nicht zuletzt aufgrund der roboterartigen Verfremdung der Gesangsstimme. Man kann sich denken, wie es zu dieser Stimmenverfremdung gekommen sein könnte: Der Soundengineer wollte die Stimme von Cher mit Auto-Tune so bearbeiten, dass kleine Intonationsschwankungen kein erneutes Einsingen nach sich ziehen. Dabei merkte er, dass bei sehr kleinem Wert für die Retune-Speed die Tonhöhenveränderung schlagartig erfolgte – die Tonhöhe der Stimme also wie bei einem Synthesizer von einem zum anderen Ton springt. Beim natürlichen Gesang hingegen verändert sich die Tonhöhe gleitend und der so erzeugte Effekt wirkte sehr künstlich. Auch an den Einstellungen für Humanize und Natural Vibrato wurde ordentlich herumgeschraubt.
Diese Verfremdung der Stimme wurde als Cher-Effekt weltbekannt und gehört inzwischen zum festen Repertoire eines Chart-Hit-Produzenten. Heute sind Pitch- und Pitch-Correction-Effekte die wichtigsten Klangbearbeitungs-Tools für die Gesangsstimme. Deshalb seid ihr am Puls der Zeit, wenn ihr die Vocals mit Hilfe von Pitch Shifting einer kleineren oder größeren Veränderung unterzieht. Probiert ein wenig an euren Pitch-Plugins herum – es muss auch nicht unbedingt das Original von Antares sein. Alle bekannten DAWs haben heute einen oder mehrere Pitch-Effekte an Bord, mit denen ihr intensiv herumspielen könnt. In Hörbeispiel 1 ist eine weibliche Stimme zu hören, die im zweiten Beispiel mit dem Vocal Transformer von Logic bearbeitet wurde. Dabei wurde einfach nur der Formant auf einen Wert von -3 eingestellt, alle anderen Parameter blieben gleich. Ihr hört, dass die Stimme einen anderen Charakter bekommt: Sie klingt tiefer und souliger.
4. Fehler: Ihr sucht nicht den richtigen Pitch-Effekt aus
Wichtig ist, dass ihr euch bewusst macht, wie ihr die Stimme bearbeiten wollt und wo die Reise hingehen soll. Ist eine reine Intonationskorrektur gefragt oder wollt ihr eine zweite Stimme für den Akkordgesang erzeugen? Vielleicht auch für den fetten Chorus die Leadstimme doppeln oder die Vocals krass verbiegen? Entsprechend diesen Vorgaben wählt ihr das richtige Pitch-Programm aus. Logic kommt zum Beispiel gleich mit drei Pitch-Effekten daher: Das Pitch Correction Plugin ist für die Korrektur der Intonation gedacht, der Pitch Shifter für die Transponierung des Audiomaterials um einen oder mehrere Halbtonschritte nach oben oder unten und der Vocal Transformer dient der „Verbiegung“ der Stimme. Mit diesem Plugin könnt ihr aus einer Männer- eine Frauenstimme machen oder krasse Stimmenverfremdungen durchführen, wie zum Beispiel die Roboter- oder Monsterstimme. Darüber hinaus gibt es die Klassiker, wie Antares Auto-Tune sowie Melodyne von Celemony. Auto-Tune ermöglicht eine nahezu latenzfreie Echtzeit-Klangveränderung der Stimme, weshalb es auch für den Live-Einsatz geeignet ist. Melodyne hingegen unterzieht das Audiomaterial vor der Bearbeitung einer Analyse, danach können sehr flexible und weitreichende Eingriffe ins Audiomaterial unternommen werden.
Das dritte Hörbeispiel präsentiert eine männliche Stimme, die trocken aufgenommen sehr unspektakulär klingt. Im ersten Bearbeitungsschritt wurde sie mit dem Vocal Transformer von Logic bearbeitet, zu hören in Beispiel 4. Ihr hört nur den Effektanteil, da der Mix-Regler auf 100 % Wet eingestellt wurde. Der Pitch-Regler wurde auf -12, und der Formantwert auf -4 eingestellt. Die Robotize-Funktion blieb aus – ihr seht die Plugin-Einstellungen in Abbildung 3. In Hörbeispiel 5 kommt dann die Mischung aus den Originalvocals und der gepitchten Stimme, wobei der Mix-Regler auf 47 % Wet eingestellt war. Die Einbettung der Vocals in den Mix hört ihr in Beispiel 6. Etwas Amp Distortion dazu, damit sich die Stimme gut durchsetzt – fertig ist die Mischung.
5. Fehler: Ihr kennt die Parameter eures Pitch-Effekts nicht
Entscheidend für den Erfolg eurer Pitch-Effekte ist, ob ihr die Tools sinnvoll einsetzt. Leider ist das mit ein wenig Know-how verbunden und das bedeutet entweder „Try-And-Error“ oder „Read-The-Fucking-Manual“. Am Beispiel von Logics Pitch-Correction-Plugin wollen wir uns einmal alle Parameter der Reihe nach anschauen. Da dieses Plugin der Intonationskorrektur dient, müsst ihr dem Programm erst einmal sagen, in welcher Tonart der Song läuft. Diese Einstellung nehmt ihr in den Feldern „Scale“ und „Root“ vor: Im Feld „Scale“ definiert ihr, ob euer Song in Dur oder Moll läuft, im links daneben liegenden Feld „Root“ gebt ihr die Tonart an – also C-Dur, D-Dur und so weiter. Entsprechend diesen Angaben führt das Plugin dann die Intonationskorrektur durch. Liegt der eingesungene Ton etwas unterhalb des nächstliegenden Skalentons, wird er etwas hochgezogen. Andersherum zieht das Programm die Stimme etwas nach unten.
Nun ist Musiktheorie nicht jedermanns Sache und deshalb könnt ihr diese Felder auch freilassen – in diesem Fall verfährt das Plugin so, dass es alle Töne geradezieht, die ihr in der Tastatur anwählt. Mit „Response“ stellt ihr ein, wie schnell die Pitch Correction zufasst – also ob die Tonhöhenveränderung schlagartig erfolgt oder eher gleitend. Wenn ihr eine natürlich klingende Tonhöhenkorrektur haben wollt, solltet ihr den Responsewert auf „Slow“ einstellen – um den oben erwähnten Cher-Effekt zu erzeugen, stellt ihr diesen Parameter auf „Fast“. Links neben den Tastatursymbolen wird durch die Anwahl der beiden Schaltflächen „normal“ und „low“ eingestellt, ob die Stimme einen eher normalen oder basslastigen Charakter haben soll. Auf der rechten Seite seht ihr den Detune-Regler, mit dem ihr die Vocals insgesamt nach unten oder oben pitchen könnt.
6. Fehler: Ihr macht euch die dynamischen Mix-Automation-Tools für den Pitch-Effekt nicht zunutze
Um euren Pitch-Effekt noch interessanter zu gestalten, könnt ihr dessen Parameter mit Hilfe der Mix-Automation dynamisch verändern. Auf diese Weise erzeugt ihr zum Beispiel einen Monstereffekt, bei dem die Tonhöhe immer weiter nach unten kippt und gleichzeitig die Abspielgeschwindigkeit des Audiofiles immer weiter abnimmt. Besonders einfach geht das mit Hilfe des Tape-Stop-Effekts von Logic. Zuerst markiert ihr den Audioclip, den ihr bearbeiten wollt. Dann müsst ihr im Clip-Parameter-Feld den „Fade Out“-Modus auf „Langsam“ einstellen und die Länge des Fades bestimmen – zu sehen in Abbildung 5. Je länger ihr die Fade-Time definiert, desto länger der Tape-Stop-Effekt – in unserem Fall in Abbildung 5 ist der Wert 3971 eingestellt.
In der nachfolgenden Abbildung seht ihr, wie die Einstellung des Tape-Stop-Effekts im Arrange-Fenster aussieht. Die Rampe des Fade-Out-Effekts ist rosa unterlegt. Je länger der Fade-Out-Bereich markiert ist, desto länger ist der Tape-Stop-Effekt. In Hörbeispiel 7 hört ihr eine unbearbeitete Stimme, im achten Beispiel dann dieselbe Stimme mit dem Tape-Stop-Effekt. Wie bei einem abgestoppten Tonband verändern sich sowohl die Abspielgeschwindigkeit als auch die Tonhöhe der Stimme. Sie wird gegen Ende immer tiefer und langsamer. Dieser Effekt lässt sich sehr schön in die Strophe einbauen – entweder als alleinstehendes Element oder im Hintergrund als Unterleger für die Hauptvocals.
7. Fehler: Ihr nutzt den Pitch Shifter nicht fürs Doppeln von Stimmen
Die besonders dicken Refrainstimmen sind häufig gedoppelt. Dabei wird die gleiche Stimme ein zweites oder sogar drittes Mal eingesungen, was für den Sänger eine echte Herausforderung darstellt. Schließlich muss er exakt dieselbe Stimme ein zweites Mal treffen, also auf Intonation, Timing und Ausdruck gleichzeitig achten. Um aus der Vocalrecording-Session keine Frustnummer werden zu lassen, könnt ihr für diese Aufgabe die Elektronik zur Hilfe nehmen. Damit ein echtes Doppeln realistisch imitiert wird, muss die Originalstimme sowohl in der Tonhöhe als auch im Timing verändert werden, da auch die echten gedoppelten Stimmen niemals absolut synchron eingesungen werden. Für diese Aufgabe ist Melodyne von Celemony perfekt geeignet. In diesem Programm könnt ihr sowohl die Tonhöhe als auch den Ausdruck der Stimme und sogar das Timing minimal verändern, sodass der Eindruck einer echten Doppelung entsteht. Dadurch erhalten die Vocals einen durchsetzungsfähigen und kraftvollen Ausdruck. In Hörbeispiel 9 hört ihr die Originalvocals, im zehnten Beispiel die mit Melodyne gedoppelte Stimme.
8. Fehler: Ihr nutzt den Pitch-Effekt nicht für Instrumente
Pitch-Effekte sind nicht nur für die Vocals gut geeignet. Auch andere Instrumente wie die Bassdrum, ein Drumloop oder eine Synthiefläche können mit ein wenig Pitch Shifting interessant gestaltet werden. So wertet ihr das Arrangement eures Songs entscheidend auf, indem ihr immer wieder unterschiedliche Klangelemente in den Mix einbettet. Nehmen wir als Beispiel einen Drumloop, der das rhythmische Fundament liefert. Wenn ihr diesen Drumloop immer mal wieder ein wenig verändert, dann wird der Song interessant und das Ohr „bleibt dran“. Auf sehr einfache Weise geht das mit einem Pitch-Effekt, wie zum Beispiel Logics Vocal Transformer. Durch die Veränderung des Formantwertes wird die Grundtonalität des Loops verändert, wodurch er einen völlig anderen Charakter bekommt. In Hörbeispiel 11 hört ihr den Original-Drumloop, im 12. Beispiel die mit dem Vocal Transformer bearbeitete Version, bei der lediglich der Formantwert auf -20 gedreht wurde.
9. Fehler: Ihr transponiert die Vocals zu stark rauf oder runter
Die menschliche Stimme wird mit dem Pitch-Shifting-Effekt sehr stark verfremdet. Beim Transponieren wird das Audiosignal in der Zeitachse gestaucht oder in die Länge gezogen. Damit sich das transponierte Audiomaterial in der Länge nicht vom Originalfile unterscheidet, wird es beim Hochpitchen in kurzen Intervallen geloopt und die Loops werden dem gepitchten Material hinzugefügt. Dieser Vorgang nennt sich Time Stretching und er ermöglicht es, die Tonhöhe ohne Veränderung der Abspielgeschwindigkeit durchzuführen. Beim Herunterpitchen wird etwas vom gepitchten Material entfernt, um auch in diesem Fall auf die Länge des Originalfiles zu kommen. Da diese Bearbeitungsschritte gute Rechenalgorithmen voraussetzen und eine hohe Rechenleistung benötigen, sind viele Transponierungprogramme bei hohen Pitchraten überfordert. Aus diesem Grund solltet ihr euer Audiomaterial um maximal drei bis vier Halbtöne transponieren, wenn sich die Vocals noch einigermaßen natürlich anhören sollen.
10. Fehler: Ihr achtet nicht darauf, welche Emotionen der Pitch-Effekt transportiert
An und für sich ist ein Pitch-Shifting-Effekt ein einfaches Tool, das es aber in sich hat, wenn ihr damit die menschliche Stimme verändert. Die Vocals haben eine enorme Kraft und können sehr starke Emotionen transportieren. Dementsprechend heftig greift ihr in die emotionale Struktur des Songs ein, wenn ihr den Charakter der Vocals verändert. Die nach unten gepitchte Stimme wirkt immer etwas unheimlich und düster, während ein Pitch Shifting nach oben einen verniedlichenden Charakter mit sich bringt. Bei der Veränderung der Formantfrequenzen ergeben sich noch drastischere Verfremdungen der Vocals und es kommt darauf an, dass diese Stimmverfremdungen in den Kontext eures Songs passen. Andernfalls kann es sein, dass euer schöner Pitch-Shifting-Effekt die sorgsam aufgebaute emotionale Struktur des Songs zerstört.
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