Das Modulsystem, das API als Series 500 allen Herstellern öffentlich zur Verfügung gestellt hat, ist aus Tonstudios und Homerecording-Stationen kaum noch wegzudenken.
Die Vorteile sind klar: Hersteller müssen sich nicht um Stromversorgung Gedanken machen und offizielle Verkauserlaubnisse einholen, die User können auf wenig Raum preiswerte oder auch extrem hochwertige Module unterbringen. Das 19“-Rack wird durch das Lunchbox-System nicht abgelöst, doch ist die Kassetten-Technik der kleine Bruder geworden – beliebt auch aufgrund der Mobilität.
Als einziger Hersteller eigener Moduarsysteme sind Tube-Tech noch bei ihrem RM-System geblieben, was aber nicht zuletzt technische Gründe hat. Dass SPL und SSL auch Einschübe für das 500er-Format anbieten, waren Nachrichten, die wirklich eingeschlagen sind. Wir von bonedo haben vor einigen Jahren angefangen, 500er-Module zu testen und sind bald dreistellig mit der Anzahl Review-Module in unserem Testmarathon. Es hat sich gezeigt, dass es viele wirklich hervorragende Geräte für das API-System gibt, das zeigen die Bewertungen. Und natürlich gibt es einige, die sich einen Platz in der Bestenliste sichern konnten, auch wenn manchmal der Preis oder ein kleiner Makel die Höchstwertung verhindert hat. Tadaa! Das sind die besten Module (ohne Ranking):
Heritage ’73EQ JR
Es gibt zwar auch den „originaleren“ Equalizer vom „originalen“ Hersteller AMS Neve, doch bieten die Spanier von Heritage einen hervorragenden Nachbau für verhältnismäßig wenig Geld. Sicher, fast eintausend Euro für einen Mono-EQ sind nicht gerade wenig, doch erhält man dafür den genialen Neve-Sound, für den nicht zuletzt Spulendesign und Übertrager zuständig sind. Und klingen tut das Modul genial. Hier könnt ihr euch überzeugen.
Roger Schult RS W2395c EQ
Stand der Erftstädter Roger Schult früher „nur“ für fachmännische Reparaturen, Customsysteme, den großen E-Technik-Durchblick und grandiose, aber kostspielige Produkte in Kleinauflage, ist mit dem RS W2395c ein neuer Eintrag hinzugekommen: Genialer, klassischer Channel-EQ für wenig Geld. Punkt. Hier ist der Test.
API 512c
Systembegründer API liefert natürlich weiterhin diverse Module (und Housings) für das eigene Format, darunter zwei parametrische EQs, einen grafischen (!) EQ, doch neben dem Kompressor ist es der Preamp, der am meisten begeistert. Kernig, leicht mittig und präsent, aber dennoch klar: Der durchsetzungsfähige 512 ist ein All-Time-Classic. Das Review ist hier zu lesen.
Für dich ausgesucht
Chandler Ltd. Little Devil Preamp
Mit Feedback-/Bias-Regler ist der kleine Teufel aus Wade Goekes Feder ein wahrer Verwandlungskünstler. Den Grundsound prägen die Übertrager, doch ist er absolut flexibel und klanglich hervorragend. Nur preiswert, das ist er nicht. Also Vorsicht, wenn ihr das Review lest – es kann gut sein, dass ihr ihn haben wollt!
Grace Design m501
Der „Cleanmaster“: Kaum ein Preamp im 500er-Format schafft es, derart klar und detailliert zu verstärken wie der Grace. Vor allem dynamische Mikrofone, also Tauchspulen und vor allem schwachbrüstige passive Bändchen können von seinen Klangeigenschaften und technischen Voraussetzungen (Noise, hohes Gain, geringe Verzerrungen) deutlich profitieren. Hier ist der Testbericht.
DBX 560A
Der DBX 160 ist ein zurecht sehr beliebter VCA-Kompressor. Vor allem die “Overcompression” ist ganz besonders. Schon das 19″-Gerät ist nicht wirklich teuer, aber in der API-500-Version ist es ein wirkliches Schnäppchen. Zum Testbericht des DBX 560A geht es über den Link.
Great River Harrison 32EQ
Die Adaption der analogen Harrison-Schaltung ist ein mittlerweile recht altes Modul, aber in vielen Studios zu finden. Als Allrounder ist es für viele User ein Wunsch-EQ, von dem man gerne 16 Stück hätte. 24! 36! Ach, 64! Den Test lest ihr hier…
Solid State Logic VHD Pre
In eine ähnliche Kerbe schlägt der SSL: Mit „Drive“ kann der Vorverstärker im VHD-(„Variable Harmonic Distortion“) das Signal griffig und „rich“ machen. Ausstatungsseitig wird man vielleicht einen DI-Input vermissen, doch ansonsten bekommt man, was das Herz begehrt – vor allem dann, wenn das Herz „SSL-Preamp für wenig Geld“ begehrt: Das Modul ist nämlich überraschend preiswert! Zum Review hier lang!
SPL TDx 1502 Transient Designer
Der Transient-Designer hat einst die Recordingwelt aufgemischt. Der Impact bei Veröffentlichung des TDx 1502 ist vielleicht nicht ganz so enorm, aber trotzdem: Dass dieses dynamische Envelope-Shaping-Tool Einzug in das Lunchbox-System gefunden hat, ist sehr zu begrüßen, herausgekommen ist ein praktisches und nicht zu teures Tool. Das gilt für den TD (Review hier) übrigens genauso wie für den zweibandigen De-Esser (hierder Test).
Moog 500 Series Analog Delay
Wer meint, Delays seien „langweilig“, der hat dieses wichtige Hilfsmittel nicht richtig verstanden. Das Moog-Modul ist imstande, diese Ansicht zu ändern – genauso wie der Testbericht mit Klangbeispielen der Kassette.
Heritage Audio BT-500: Bluetooth-(Lunch-)Box
Es war ein genialer Schachzug der Spanier: BT-500 ist einfach eine preiswerte, kleine Bluetooth-Empfangseinheit. Wenn ihr wissen wollt, wie die kleine Heritage-Kiste es schafft aus einem einkanaligen Einzelslot-Gerät ein Stereosignal herauszuführen: im Testbericht des Heritage BT-500 steht es drin.
Elysia Xpressor 500
„SCF“ und „GRL“ zählen nicht zu den Standardparametern eines Kompressors. Aber das Unternehmen vom Niederrhein ist ja auch kein „Standard“, sondern ein innovativer Hersteller. Daher ist auch der Stereokompressor mit doppelter Slotbreite ein sehr besonderes Modul. Nachlesen lässt sich das an dieser Stelle.
Rupert sagt:
#1 - 11.07.2016 um 17:01 Uhr
Heritage +1 !
Franz Spencer sagt:
#2 - 11.05.2017 um 07:52 Uhr
Das RND-543 Modul hat überhaupt keine SILK Schaltung. Habt ihr das Gerät überhaupt jemals in der Hand gehabt?