Im Begriff Tremolopicking steckt das Wort “Tremolo”, hinter dem sich nicht nur der modulierende Effekt, den man von Tremolo-Pedalen kennt oder der Gebrauch des Whammybars verbirgt, sondern auch eine Spieltechnik, der man bereits in der klassischen Musik begegnet. Dort versteht man unter Tremolo die schnelle Wiederholung von einem oder zwei Tönen, wobei gerade in der klassischen Gitarrenliteratur unzählige Etüden existieren, die sich ausschließlich mit dieser Spieltechnik beschäftigen (wie z.B. die Etüde Nr.7/Op.60 von Carcassi uvm.). Auf der E-Gitarre findet man die Tremolotechnik häufig in Gestalt des schnellen Wechselschlags auf einer Note, gerne unter Begriffen wie “Flypicking” oder ähnlichen.
Die Anforderungen ähneln sehr der Alternate-Picking-Technik, haben jedoch durchaus ihre eigenen Aspekte. Zum einen sind das vollkommene Gleichmäßigkeit bei jedem Anschlag und zum anderen ein extrem hohes rhythmisches Bewusstsein, das häufig verlorengeht, wenn man immer den gleichen Ton sehr schnell spielt. Abgesehen davon handelt es sich hier nicht nur um eine reine solistische Spielweise, sondern sie wird auch gerne im Rhythmusgitarrenspiel eingesetzt.
Rein technisch gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Umsetzung. Eddie Van Halen benutzt z.B. eine sehr kuriose Haltung, bei der sich die Hand fast um 90 Grad nach innen dreht. Andere wiederum versteifen ihr Handgelenk und nehmen die Bewegung aus dem Unterarm, den sie entweder auf und ab bewegen oder aber leicht rotieren lassen. Da viele Guitar-Heroes hier auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Ziel kommen, solltet ihr diverse Hand- bzw. Armoptionen durchprobieren und dann entscheiden, welche sich für euch am natürlichsten anfühlt. Hier findet ihr ein paar Übungen zu diesem Thema.
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Mehr Informationen1. Play-Rest-Kombinationen Sechzehntel
In der ersten Übung geht es um Sechzehntel-Kombinationen, die von Pausen durchsetzt werden und die Pickinghand geläufig machen, wobei man natürlich auch auf ein akkurates Stoppen vor der Pause achten muss. Probiert hier eure eigenen Rhythmen aus und nehmt auch mal Pattern, die sich über mehrere Takte erstrecken.
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2. Play-Rest-Kombinationen Sextolen
Im Prinzip läuft diese Übung sehr ähnlich ab wie die vorhergehende, doch diesmal widmen wir uns Sextolen und Dreiergruppierungen:
3. Accent Shifts
Stärkeres rhythmisches Bewusstsein bekommt man vor allem, wenn man verschiedene Akzente hindurchschickt, in diesem Fall durch Sechzehntel-Gruppierungen. Hier seht ihr ein paar Vorschläge meinerseits, probiert jedoch auch gerne eigene Kombinationen aus und natürlich auch triolische bzw. sextolische Varianten:
4. Mute-Open-Kombinationen
Tremolopicking klingt auch “palm muted” sehr eindrucksvoll, daher macht es durchaus Sinn, ein paar Kombinationen aus abgedämpften und offen Noten zu üben:
5. Mehrsaitige Kombinationen
Ist Tremolopicking auf einer Saite noch relativ angenehm realisierbar, so steigert sich der Schwierigkeitsgrad doch immens, wenn mehrere Saiten involviert sind. Hier eine kleine Übung mit einer Arpeggio-Kombination auf allen sechs Saiten:
Und nun viel Erfolg beim Tremolieren!