Die 7 besten Vocal Mixing Plugins und Tools: Kaum einem Element kommt in der Musikproduktion so viel Aufmerksamkeit zu wie den Vocals. Da sie Gefühl und Story im Song vermitteln, schenken erfahrene Produzenten ihnen beim Mixdown besondere Beachtung, damit sie sich gegen die übrigen Spuren durchsetzen. Abgesehen von den Mixing-Techniken und vielen Stunden Erfahrung sind beim Mixing „In-the-Box“ natürlich auch die Effektprozessoren für das klangliche Ergebnis entscheidend.
Der Software-Markt ist prall gefüllt mit Audio-Plugins. Welche davon eignen sich wohl besonders gut zum Abmischen von Rap und Gesang? Wir haben sieben Vocal-Mixing-Tools zusammengestellt, mit denen ihr euch einen modernen Vocalsound zusammenschrauben könnt. Vorhang auf für die 7 besten Vocal-Mixing-Tools.
Details
iZotope Nectar 3 Plus – der All-in-one-Channelstrip
iZotope Nectar 3 Plus ist eine Effektsammlung, die speziell für das Vocal-Mixing entwickelt wurde. Das Plugin ist mit EQ, Gate, Saturation, Kompressor, De-esser, Limiter, Delay und Plate-Reverb ausgestattet. Hinzu kommen Echtzeit-Tonhöhenkorrektur à la Autotune und ein Harmony-Modul, mit ihr künstliche Harmoniestimmen erzeugen könnt, die zum Grundton eures Songs passen.
Die Module könnt ihr im Signalfluss tauschen, weshalb Nectar sehr flexibel einsetzbar ist. In der Suite-Edition kommen noch Breath-Control zur Kontrolle hörbarer Atmer sowie ein Pitch-Editor hinzu, der einen ähnlichen Zweck erfüllt wie Melodyne.
Für dich ausgesucht
Natürlich darf iZotopes berühmte KI auch hier nicht fehlen: Der Vocal Assistant analysiert das Signal und stellt einen passenden Channelstrip inklusive Voreinstellungen zusammen. Im Anschluss könnt ihr die Voreinstellungen nach Belieben anpassen. Wer ein All-in-one-Vocal-Mixing-Tool sucht, ist bei Nectar genau richtig.
2. Waves CLA Vocals – Wenige Parameter, schnelle Ergebnisse
Waves hat mitunter sogenannte Signature-Effekte und -Bundles im Sortiment, die in Zusammenarbeit mit weltbekannten Mixing-Engineers entwickelt worden sind – wie etwa mit Chris Lord Alge. CLA Vocals ist ein Vocal-Mixing-Tool, das ziemlich einfach zu bedienen ist: Die sechs Module Bass, Treble, Compress, Reverb, Delay und Pitch haben jeweils nur einen Button und einen Regler.
Dadurch ist man zwar nicht sonderlich flexibel, dafür gelangen mit diesem Bedienkonzept aber auch Neulinge schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Je nachdem, wie viel Effektanteil man sich von einem Modul wünscht, so dreht man auch den entsprechende Regler mehr oder weniger weit auf.
Schon mit wenigen Parametern führt dieses Konzept zu ordentlichen Ergebnissen, ohne dass man dafür die Funktionsweise der Effekte verstehen müsste. CLA Vocals eignet sich also für alle, die auch ohne Kenntnisse schnell auf den Punkt kommen wollen.
3. SSL Vocal Strip 2 – Profi-Channelstrip ohne Umwege
Der Englische Hersteller Solide State Logic kurz SSL ist für seine professionellen Mischpulte, Channelstrips und Co. bekannt, die schon unzählige Hits bereichert haben. Abgesehen von der beliebten Hardware hat SSL auch vielerlei Software im Sortiment. Ein spezielles Vocal-Mixing-Tool ist das Vocal Strip 2, das es neben vielen weiteren Plugins als Teil eines Abonnements gibt.
Neben einem 3-Band-Equalizer und einem Kompressor/Expander inkl. Sättigung enthält Vocal Strip einen De-Esser zur Absenkung von S-Lauten und einen De-Ploser, der Pop-Laute reduziert. Entsprechende Meter sind ebenfalls an Board.
Vocal Strip 2 ist ein überschaubares Plugin, dessen Module sich aufs Wesentliche beschränken und mit transparenten Ergebnissen überzeugen. Diese Eigenschaft trifft auch auf viele weitere Tools des Abos zu, die man ab 15 US-Dollar im Monat bekommt. Wer die Plugins lieber ohne Abo haben möchte, kann sich das Vocal Strip für rund 200 Euro einzeln kaufen.
4. Oeksound Soothe 2 – automatische Resonanzentfernung
Oeksound Sooth 2 ist ein moderner Problemlöser, der störende Frequenzen wegbügelt. Hierbei handelt es sich um einen adaptiven Equalizer, der Unzulänglichkeiten intelligent erkennt und damit über eine automatische Resonanzunterdrückung aufräumt. Insbesondere beim Säubern von Vocals und Instrumenten löst Soothe 2 Probleme.
Dabei bleibt das Plugin einfach in der Bedienung, sodass nicht nur Profis, sondern auch Songwriter unkompliziert zu sauberen Mixen kommen. In vielen Fällen genügt es schon, das Plugin schlicht und einfach auf die Spur zu packen. Soothe 2 erledigt den Rest dann von selbst.
Zur genauen Bearbeitung fokussiert man die entsprechenden Frequenzbereiche, in denen die störenden Resonanzen liegen. Ungewohnt: Was wie ein EQ aussieht, funktioniert genau umgedreht. Mit den einzelnen Bändern setzt man den Fokus, hier bedeutet “mehr” also “stärkere automatische Bearbeitung” und dass wiederum “weniger” Frequenz.
Neben L/R ist auch die M/S-Bearbeitung möglich, was je nach Ausgangsmaterial noch präzisere Eingriffe erlaubt. Soothe 2 ist vielseitig einsetzbar und eignet sich nicht nur als Vocal-Mixing-Tool. Wer schnell zu aufgeräumten Spuren kommen möchte, ist hier genau richtig.
5. Antares Autotune – die Mutter aller Tonhöhenkorrekturen
Ursprünglich zur unauffälligen Korrektur schief gesungener Noten gedacht, wird Autotune inzwischen auch gerne als deutlich hörbarer Effekt zweckentfremdet. Neben dem Automode enthält die Software auch einen Graph-Mode, mit dem man Noten gezielt bearbeiten kann. Inzwischen gibt es den Effekt allein vom Hersteller schon in mehreren Varianten und für verschiedene Budgets.
Autotune ist daher das Must-have-Vocal-Mixing-Tool, das in keiner Sammlung fehlen darf. Von der Einsteigervariante Autotune Access bis hinzu Pro-Version gibt es auch spezielle Ausgaben für die DSP-Systeme und Interfaces von Universal Audio und Avid, die man bereits in der Aufnahmekette nahezu latenzfrei nutzen kann.
Der Effekt ist aus der Musikproduktion nicht mehr wegzudenken und findet teils in Genres Gebrauch, von denen man es nicht für möglich gehalten hätte. Egal ob ihr Pop, Metal oder Hip-Hop produziert: Es gibt keinen professionell produzierten Track ohne Stimmkorrektur. Etliche Hersteller haben mittlerweile ihre eigenen „Kopien“ am Start, die es ebenfalls Wert sind, ausprobiert zu werden.
6. Celemony Melodyne – präzises Vocal Editing auf Profiniveau
Wer falsch intonierte Vocals und Instrumente bearbeiten möchte, dabei aber einen möglichst natürlichen Sound anstrebt, ist bei Melodyne genau richtig. Das Programm gibt es sowohl Stand-alone als auch als Plugin.
Melodyne erlaubt Tonhöhenkorrektur, Timing-Korrektur, Formantenverschiebung und Laustärkeanpassung für einzelne Wörter. Diese stellt Melodyne als sogenannte Blobs grafisch dar.
Melodyne DNA (Direct Note Acess) erlaubt sogar die Bearbeitung einzelner Noten innerhalb von Akkorden. Insgesamt greift Melodyne dadurch sehr präzise ins Klanggeschehen ein. Die meisten Profis nutzen die Software zur direkten Korrektur einzelner Passagen und bügeln anschließend nochmals mit Autotune über die komplette Spur.
Durch die mit Melodyne korrigierten Takes sind die Artefakte, die durch Autotune bei falsch intonierten Noten vorkommen, nicht mehr so stark zu hören. Erst dann entsteht der moderne Vocalsound, wie man ihn heute aus unzähligen Hits kennt. Daher sollte auch Melodyne als Vocal-Mixing-Tool in keiner Software-Sammlung fehlen.
7. Waves OVox – Vocoder, Talkbox, Harmonizer und mehr
Waves Ovox ist Vocoder, Talkbox, Pitch-/Tune-Effekt und Harmonizer in einem Plugin. Möglich macht das Waves selbst entwickelte ORS-Technologie (Organic ReSynthesis). Dank der unzähligen Einstellmöglichkeiten gibt es kaum einen Vocal-Sound, der nicht geschraubt werden kann. Von den typischen Daft Punk Talkbox Vocals bis zum 80er-Vocoder-Sound kann man wirklich alles in dem intuitiven Plugin zusammenschrauben.
Neben zwei Oszillatoren zur synthetischen Klangerzeugung sind Formant-Filter, EQ- und Effekt-Sektion und bei Bedarf auch viele erweiterte Funktionen einstellbar, mit denen man eigene Sounds zaubern kann. Darunter sind etwa Modulatoren, Step-Sequenzer und mehr. Natürlich strotzt das Plugin auch prallgefüllt mit Presets, die bereits viele klassische Vocal-Verfremdungen erlauben. Das Plugin lässt sich via MIDI ansteuern, wodurch man aus gesprochenen Wörtern Melodien entwickeln kann – und das alles mit einstellbarer Tonart, damit auch immer die richtigen Noten entstehen. Durch die vielen Einstellmöglichkeiten sollte man etwas Eingewöhnungszeit einplanen. Hat man den Bogen einmal raus, wird das Plugin dann aber schnell zum Kreativbooster für Songwriter.