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Die besten Audio-Interfaces für Gitarristen

Wer sich als Gitarrist selbst aufnehmen will und dabei Wert auf Klangqualität legt, der benötigt ein hochwertiges Audio-Interface. Wir zeigen, was wichtig ist und welche sich besonders gut im Zusammenspiel mit der Gitarre eignen.

(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)
(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)

Wesentliche Kriterien sind gute Preamps und Wandler zur Abnahme von akustischen Gitarren bzw. von Verstärkern sowie eine gute Performance bei der Nutzung von virtuellen Amp-Simulationen.
In diesem Artikel starten wir mit grundlegenden Überlegungen zum Recording und den technischen Voraussetzungen und stellen darauf einige Top-Kandidaten vor, die sowohl für Gitarristen als auch für Bassisten hochinteressant sind. Neben drei Allroundern, die alle Szenarien bis hin zum Reamping meistern können, möchten wir zudem zwei weitere Empfehlungen für den schlankeren Geldbeutel aussprechen.

Inhalte
  1. GENERELLE ÜBERLEGUNGEN
  2. Basic Recording über ein oder zwei Kanäle
  3. DI-Signale und Reamping
  4. Wichtig für virtuelle Amp-Simulationen: Latenz
  5. UNSERE EMPFEHLUNGEN
  6. Volle Breitseite: Universal Audio Apollo X4
  7. Gitarren-Spezialist: IK Multimedia Axe I/O
  8. Hochwertiger Allrounder: RME Babyface Pro FS
  9. Solider Zweikanaler: Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen.
  10. Preamp plus DI: Audient iD4 mkII

GENERELLE ÜBERLEGUNGEN

Basic Recording über ein oder zwei Kanäle

Im Prinzip kommt man als Gitarrist mit einem Audio-Interface, das nur einen einzelnen Mikrofoneingang in Kombination mit einem hochohmigen Instrumenteneingang bietet, bereits ausreichend gut zurecht. Gerade wer plant, vorrangig Amp-Simulationen im Rechner zu nutzen, ist damit bestens versorgt, und auch die Aufnahme einer akustischen Gitarre oder eines echten Verstärkers lässt sich mit einem einzelnen Mikrofon natürlich umsetzen.

Wenn man nicht auf ultra-kompakte Maße angewiesen ist, dann ist es sinnvoll, sich für ein Audio-Interface mit mindestens zwei Mikrofonvorverstärkern zu entscheiden. Das hier abgebildete IK Multimedia Axe I/O hat allerdings noch weit mehr auf dem Kasten!
Wenn man nicht auf ultra-kompakte Maße angewiesen ist, dann ist es sinnvoll, sich für ein Audio-Interface mit mindestens zwei Mikrofonvorverstärkern zu entscheiden. Das hier abgebildete IK Multimedia Axe I/O hat allerdings noch weit mehr auf dem Kasten!

Häufig wünscht man sich für eine im Mix prominente Akustikgitarre jedoch ein Stereo-Signal, und auch die Lautsprecher von Amps werden in der Praxis sehr gerne mit zwei Mikrofonen bestückt, um unterschiedliche Aspekte des Klangs einzufangen. Zwei Mikrofoneingänge sorgen also für weit mehr Möglichkeiten im Sinne eines professionell verwertbaren Ergebnisses – und das ist natürlich äußerst wünschenswert. Die Basics zur Gitarrenaufnahme sowie Tipps zur Aufnahme von akustischen Gitarren sowie zur Mikrofonierung von Amps gibt es in unseren entsprechenden Workshops.

DI-Signale und Reamping

Bei der mikrofonierten Aufnahme von sowohl akustischer als auch elektrischer Gitarre, kann es sinnvoll sein, ein zusätzliches DI-Signal aus einem Tonabnehmer abzugreifen. Dies kann im Mix für mehr Definition und natürlich für weitere Optionen bei der Nutzung von Amp-Simulationen oder beim Reamping durch ein anderes Verstärker-Setup sorgen.

Das RME Babyface Pro, bietet neben zwei Mikrofoneingängen (auf der Rückseite) zwei weitere Line-Ins, die sich auch als hochohmige Instrumenteneingänge nutzen lassen. So ist das Abgreifen eines Signals aus einem Pickup oder einer DI-Box mit Splitter kein Problem.
Das RME Babyface Pro, bietet neben zwei Mikrofoneingängen (auf der Rückseite) zwei weitere Line-Ins, die sich auch als hochohmige Instrumenteneingänge nutzen lassen. So ist das Abgreifen eines Signals aus einem Pickup oder einer DI-Box mit Splitter kein Problem.

Das RME Babyface Pro FS bietet neben zwei Mikrofoneingängen (auf der Rückseite) zwei weitere Line-Ins, die sich auch als hochohmige Instrumenteneingänge nutzen lassen. So ist das Abgreifen eines Signals aus einem Pickup oder einer DI-Box mit Splitter kein Problem.
Um dies umzusetzen, benötigt man natürlich einen dritten Kanal. Im Fall einer Akustikgitarre mit Piezo-Pickup verwendet man dazu ganz einfach einen freien Instrumenteneingang. Beim Amp-Recording greift man dagegen meist zu einer (möglichst hochwertigen) DI-Box mit Thru-Ausgang zum Verstärker, die selbst wiederum über einen Line-Eingang mit dem Audio-Interface verbunden wird. Weitere Line-Eingänge sind vor allem dann nützlich, wenn man plant, mit externen Vorverstärkern zu arbeiten, die den Klang eindeutiger färben als die neutral angelegten internen Preamps der meisten Audio-Interfaces.

Wer sich die Möglichkeit offenhalten möchte, mit Reamping zu arbeiten, der sollte daran denken, dass neben dem Main-Out ein weiterer Line-Out benötigt wird.
Wer sich die Möglichkeit offenhalten möchte, mit Reamping zu arbeiten, der sollte daran denken, dass neben dem Main-Out ein weiterer Line-Out benötigt wird.

In Hinblick auf die Anzahl der Ausgänge kann man sich als Gitarrist weitgehend entspannen. Nur zum Reamping benötigt man neben dem Main-Out und einem Kopfhörerausgang gegebenenfalls einen weiteren Line-Out, um das Signal, wie in unserem zugehörigen Workshop beschrieben, rückwärts durch eine passive DI-Box oder durch eine Reamping-Box in einen mikrofonierten Amp zu leiten. Natürlich ist es als Workaround auch möglich, den Main-Out für diese Aufgabe zu zweckentfremden.

Wichtig für virtuelle Amp-Simulationen: Latenz

Die Nutzung einer Amp-Simulation ist auch für viele aktuelle Rechner eine durchaus ernstzunehmende Herausforderung. Der Prozessor wird dabei mit komplexen Rechenprozessen belastet (z.B. Faltung), und der Knackpunkt bei alledem ist natürlich, dass ihm dazu nicht viel Zeit bleibt. Immerhin möchte man als Gitarrist sein Spiel nicht erst nach einer halben Sekunde Rechenzeit, sondern so direkt wie möglich und ohne spürbare Latenz hören. Wenn ein System optimal für Audio-Anwendungen eingerichtet ist, dann können schnelle Interfaces in dieser Hinsicht einen deutlichen Unterschied machen. Das Thunderbolt-Protokoll steht dabei im Ruf, noch bessere Ergebnisse als USB zu liefern, wobei USB allgemein als ausreichend zu beschreiben ist und Thunderbolt-Interfaces natürlich teurer sind.

Im Zusammenspiel mit einem optimal konfigurierten Rechner bietet ein Thunderbolt-Interface wie das Universal Audio Apollo X4 bessere Latenzwerte als ein USB-Interface.
Im Zusammenspiel mit einem optimal konfigurierten Rechner bietet ein Thunderbolt-Interface wie das Universal Audio Apollo X4 bessere Latenzwerte als ein USB-Interface.

UNSERE EMPFEHLUNGEN

Volle Breitseite: Universal Audio Apollo X4

Wer das nötige Kleingeld hat, der findet mit dem Ende 2019 erschienenen Universal Audio Apollo X4 eine echte Allzweckwaffe, mit der sich alle Herausforderungen bei der Aufnahme von Gitarren problemlos bewältigen lassen. Mit vier kombinierten Mic-/Line-Ins, von denen sich zwei als Instrumenteneingänge nutzen lassen, sind alle denkbaren Kombinationen einer doppelt mikrofonierten Akustikgitarre oder eines Amps inklusive Abgreifen des Tonabnehmers möglich. In diesen Szenarien bleibt mit einem weiteren freien Eingang zudem noch Raum, um beispielsweise Live mit Gesang aufzunehmen. Die Preamps (bis zu 65 dB Gain) und Wandler (24 Bit/192 kHz) gehören zum Hochwertigsten, was man mit einem aktuellen Audio-Interface bekommen kann. Das X4 kann mit bis zu drei weiteren Thunderbolt-Interfaces aus der Apollo-Serie kaskadiert werden, und auch die Erweiterbarkeit über ADAT ist gegeben. 

Universal Audio Apollo x4 Test Artikelbild
Universal Audio Apollo x4 Test

Das Apollo x4 von Universal Audio ist das neue „große kleine“ Thunderbolt-3-Audiointerface. Vier Preamps, sechs Outs, Optical I/O und Quad-Core-DSP!

12.11.2019
4,5 / 5
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Universal Audio Apollo X4 Heritage Edition
Universal Audio Apollo X4 Heritage Edition
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Zwei wesentliche Alleinstellungsmerkmale der gesamten Apollo-Serie sind die integrierten DSPs zur Nutzung der beliebten UAD-Plug-Ins und die Unison-Technologie, bei der Hardware und Software interagieren, um unterschiedliche Mic-Preamps oder auch Gitarren- und Bass-Verstärker zu simulieren. Somit ist es möglich, einen virtuellen Amp ohne spürbare Latenz zu spielen und ihn sogar auf die Impedanz der angeschlossenen Gitarre reagieren zu lassen. Beim Kauf der aktuell angebotenen Heritage Edition sind bereits einige entsprechende Plug-ins enthalten, weitere Plug-Ins sind allerdings ebenfalls nicht ganz billig. Eine denkbare Alternative vom gleichen Hersteller wäre das kleinere Apollo Twin X mit nur zwei Mic/Line-Ins. Beide Interfaces nutzen die Thunderbolt-Schnittstelle und sind auch bei der Verwendung von Amp-Simulationen, die nicht vom internen DSP berechnet werden, blitzschnell.

Gitarren-Spezialist: IK Multimedia Axe I/O

Den Hersteller IK Multimedia kennt man unter anderem von der beliebten Amp-Simulation AmpliTube. Mit dem Axe I/O haben die Italiener ein verhältnismäßig günstiges USB 2.0 Audio-Interface (24 Bit/192 kHz) im Angebot, das ganz Konkret auf die Bedürfnisse von Gitarristen und Bassisten zugeschnitten ist. Die zwei Eingangskanäle können wahlweise als Mikrofon-, Line- oder Instrumenteneingänge genutzt werden, wobei Kanal 1 mit dem Z-Tone-Feature über eine außergewöhnliche Möglichkeit zum Formen des Klangs von DI-Signalen verfügt.

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IK Multimedia AXE I/O+AmpliTube5+Tonex MAX
IK Multimedia AXE I/O+AmpliTube5+Tonex MAX
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Der aktuellen Version des Axe I/O liegt die Vollversion von AmpliTube 5 MAX bei, und dank zweier gesonderter Anschlüsse am Interface lässt sich die Software über Expression-Pedale oder Fußtaster steuern. Eine echte Besonderheit ist zudem die integrierte Reamping-Box, die es ermöglicht, ein DI-Signal ohne zusätzliche Hardware in einen echten Amp zu schicken. Und sogar ein kleiner Tuner ist mit an Bord. Auf einen DSP, der wie bei der Apollo-Serie von Universal Audio die faktisch latenzfreie Nutzung einer Amp-Simulation ermöglicht, muss man allerdings verzichten.

Hochwertiger Allrounder: RME Babyface Pro FS

Das RME Babyface Pro ist ein ausgesprochen hochwertiges und kompaktes USB 2.0 Audio-Interface (24 Bit/192 kHz) und lässt sich auch in der aktualisierten FS-Version als ein moderner Klassiker bezeichnen. Es bietet zwei absolut hochwertige Mikrofonvorverstärker, die ein Signal aus einem Mikrofon um bis zu stolze 65 dB anheben und erlaubt die simultane Nutzung von zwei weiteren Line-Eingängen, die auch als Instrumenteneingänge verwendet werden können. Damit ist man auch für die komplexeren Szenarien mit Abgriff eines DI-Signals hervorragend ausgestattet. Einzige kleine Einschränkung für Gitarristen: Da es keine weiteren zusätzlichen Line-Outs gibt, müsste man beim Reamping den Main-Out verwenden, um ein DI-Signal auszuspielen und folglich mit Kopfhörern arbeiten. Prinzipiell kann das Interface aber auch über die ADAT-Schnittstelle um bis zu jeweils acht Ein- und Ausgänge erweitert werden. 

RME Babyface Pro FS Test Artikelbild
RME Babyface Pro FS Test

Mit dem Babyface Pro FS überholt RME sein kleinstes Audiointerface. Wird das mobile Interface nun richtig erwachsen?

19.04.2016
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RME Babyface Pro FS
RME Babyface Pro FS
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(116)

Die internen Wandler sind genauso wie die Treiber über jeden Zweifel erhaben und bieten neben hervorragender Klangqualität eine für USB-Interfaces verhältnismäßig geringe Latenz. An einem Laptop kann das Babyface Pro vollständig Bus-Powered und ohne weiteres Netzteil betrieben werden. 

Solider Zweikanaler: Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen.

Das Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen. ist ein gut klingendes und preiswertes USB 2.0 Audio-Interface mit zwei Eingangskanälen. Beide Inputs lassen sich als Mikrofon-, Line- oder Instrumenteneingang nutzen. Die Preamps bieten in der vierten Generation zudem stolze 69 dB Gain. Grundlegendes Recording eines doppelt mikrofonierten Amps oder einer Akustikgitarre in Stereo und auch die Nutzung von Amp-Simulationen sind mit dem Scarlett 2i2 kein Problem. Auf erweiterte Möglichkeiten wie das zusätzliche Abgreifen eines DI-Signals muss man allerdings verzichten.

Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen Test Artikelbild
Focusrite Scarlett 2i2 4th Gen Test

Scarlett in der 4th Gen! Focusrite präsentieren die vierte Auflage ihres erfolgreichen Budget-Interfaces und punkten mit jeder Menge Features, und das wie immer für kleines Geld!

31.08.2023
4,5 / 5
3,7 / 5
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Focusrite Scarlett 2i2 4th Generation
Focusrite Scarlett 2i2 4th Generation
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(35)

Eine Besonderheit der Scarlett-Reihe ist die analoge Air-Schaltung der Vorverstärker. Diese verpasst einem Signal ganz ohne „digitale Tricksereien“ einen luftigen Glanz. Gerade bei der Aufnahme akustischer Gitarren ist das ein interessantes Feature. Das Interface ist zudem kompakt, vollständig Bus-Powered und kommt mit einem sehr attraktiven Software-Paket. Letzteres ist allerdings nicht direkt auf Gitarristen zugeschnitten.

Kompakte Budget-Lösung: Audient EVO 4

Wenn es möglichst günstig und kompakt sein soll, dann ist das Audient EVO 4 eine interessante Option für Gitarristen. Das USB 2.0 Audio-Interface arbeitet bei Auflösungen bis 24 Bit/96 kHz und bietet zwei kombinierte Mic/Line-Eingänge mit bis zu 58 dB Gain. Davon ist einer als Instrumenteneingang mit einer diskreten JFET Stufe nutzbar. Klanglich liefert das kleine Interface eine vollkommen solide Performance.

Audient EVO 4 Test Artikelbild
Audient EVO 4 Test

Audient stellt mit dem EVO 4 ein erschwingliches Kleinst-Interface vor. Was taugt der kleine Soundblock?

20.03.2020
4,5 / 5
4 / 5
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EVO 4
EVO 4
Kundenbewertung:
(92)

Eine Besonderheit der EVO-Interfaces ist das Smartgain-Feature zum automatischen Einstellen des Eingangspegels. Sowohl für die Aufnahme einer Akustikgitarre, einer E-Gitarre über DI als auch eines Verstärkers ist das kompakte Interface eine funktionale und vor allem preiswerte Option. In Hinblick auf die Latenz gibt es natürlich schnellere Konkurrenten.

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(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)

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Profilbild von Don Rudolfo

Don Rudolfo sagt:

#1 - 26.06.2020 um 14:27 Uhr

0

Hallo, suche ein hochwertiges USB interface für Git- Aufnahmen, würdet ihr auch das Motu M4 empfehlen ( geringe Latenzen) , oder muss es das RME BF sein (hört man den Unterschied bei Git Plugins??)

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