Extreme melden sich mit ihrem ersten Album nach 15 Jahren zurück. Die US-Band schaffte 1990 mit Hits wie „More Than Words“ oder „Get The Funk Out“ den Durchbruch. Gitarrist Nuno Bettencourt katapultierte sich auf Anhieb in den Olymp der Gitarrenhelden und ließ selbst etablierte Kollegen mit offenen Mündern zurück. Mit ihrer Mischung aus Rock, Funk, Blues und Folk brachte Extreme frischen Wind in die Szene und hob sich in vielerlei Arten vom Mainstream ab. Die folgenden zwei Alben konnten allerdings an den Erfolg nicht anschließen. Mitte der 90er-Jahre trennten man sich zunächst. Anfang der 2000er-Jahre fand die Band wieder zusammen, aber auf neues Material mussten die Fans lange warten. Nun ist es endlich soweit: Die erste Single ihres Albums „Six“ trägt den Titel „Rise“. In diesem Bass-Workshop untersuchen wir die Bassline von Extreme-Bassist Pat Badger.
“Rise” – Video
Hier das Original-Video zum Song:
„Rise“ – Rhythmik
Den kompletten Song kann man getrost als „soliden Achtelrock“ bezeichnen. Die Schwerpunkte liegen auf den Zählzeiten 1 und 3. Diese markiert Pat Badger auch hauptsächlich während der Strophe.
Im Chorus wechselt der Song dann in ein Unisono-Riff, dessen ersten Takte der Bass entweder tonal und rhythmisch mitspielen, oder sich auf die Basisrhythmik beschränken kann. Letzteres habe ich für euch noch als Alternative am Ende der Transkriptionen angefügt.
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So ganz konnte ich nicht herausfinden, welche Variante Pat Badger hier spielt, denn der Mix ist an dieser Stelle sehr dicht. Beide Ansätze funktionieren aber bestens!
„Rise“ – Tonmaterial
Im Großen und Ganzen bewegen wir uns in der Tonart D-Moll mit den Tönen D, E, F, G, A, Bb und C. Dafür wird die E-Saite auf D heruntergestimmt (Drop D Tuning). In der Überleitung zum Solo kommt als Klangfarbe D-Dorisch ins Spiel, welches statt der kleinen Sexte Bb die große Sexte B (bzw. das deutsche H!) beinhaltet.
Im Chorus winkt dann sogar D-Phrygisch um die Ecke. Dies ist Bb-Dur, aber mit D als tonalem Zentrum. In der Praxis bedeutet dies, dass wir anstelle des E in D-Moll ein Eb vorfinden.
„Rise“ – Basssound
Pat Badger wurde im Laufe der Jahre mit vielen verschiedenen Bassmodellen gesehen. Zu Zeiten von „Pornografitti“ benutzte der Extreme-Bassist häufig einen Spector. Zudem bekam er von Washburn sein eigenes Signature-Modell an den Leib geschneidert.
Heute sieht man Pat Badger zumeist mit traditionelleren Bässen, z. B. einem Fender Precision oder auch mal mit einem Rickenbacker. Zudem nutzt er den exotischen Mouradian-Bass, welcher auch im Video zu sehen ist.
Diese Infos verraten uns aber noch lange nicht, welches Bassmodell bei den Aufnahmen zu „Rise“ zum Einsatz kam. Ich würde hier auf ein Modell mit dem großen „F“ auf der Kopfplatte tippen.
Zudem kommen eine leichte Kompression und etwas Overdrive zum Einsatz, und ich würde eher auf ein D.I.-Signal mit Amp/Cab-Sim setzen als auf einen realen Verstärker. Maßgeblich zum Basssound des Songs trägt natürlich auch die Verwendung eines Plektrums bei, welches für den nötigen Biss sorgt.
“Rise” – Transkription
Hier findet ihr die Klangbeispiele sowie Noten und TABs zu “Rise”.
Hannes sagt:
#1 - 17.05.2023 um 17:29 Uhr
Das Lied heißt einfach nur Rise, ohne tue davor ;) Sonst sehr schön.
Lars Lehmann sagt:
#1.1 - 19.05.2023 um 10:23 Uhr
Hi Hannes! Danke für den Hinweis - wurde soeben verbessert! :-) Viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von Hannes
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