Seit Ende der 60er-Jahre gehören Fleetwood Mac zu den bekanntesten und erfolgreichsten Rock/Pop-Bands der Welt. 1966 vom britischen Gitarristen Peter Green gegründet, starteten sie eigentlich als Blues Band. Wenige Jahre später verließ Gründer Green die Band – ein stilistischer Richtungswechsel und einige Umbesetzungen waren die Folge, was Fleetwood Mac zum großen kommerziellen Erfolg führen sollte. Vor allem die neue Sängerin Stevie Nicks hatte daran großen Anteil. Das zweite Werk mit Nicks war „Rumours“, welches bis heute als eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte gilt. Es enthält zahlreiche Hits und ein paar besondere Perlen des Bassisten John McVie. Mit „Go Your Own Way“ nehmen wir heute einen großen Hit aus diesem legendären Album unter die Lupe.
„Go Your Own Way“ – Original-Video
Hier kannst du den Song im Original hören:
„Go Your Own Way“ – Rhythmik
Sowohl die Drums wie auch der Bass sind für sich genommen nichts Besonderes. Im Zusammenspiel entsteht aber ein großartiges Groove-Arrangement, welches den Song perfekt unterstützt, und der grundsolide Achtelrock ist bekanntlich eine hohe Kunst! Ab und an schleicht sich eine Viertelnote ein, das grundsätzliche Feeling bleibt aber immer erhalten.
Interessant wird es erst durch die Interaktion mit den Drums von Mick Fleetwood: Dieser spielt im Vers einen Tom-Groove, welcher vor allem die Offbeat-Achtel auf den „Und“-Werten betont.
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Einzig die Snare auf der Zählzeit 2 markiert einen Pulsschlag. Bass und Drums wechseln hier die die Rollen und in diesem Fall sind wir Bassist:innen also diejenigen, die für Klarheit und Stabilität sorgen.
Umso mehr Drive erhält dann der Chorus, wenn Mick Fleetwood auf einen straighten Drumgroove wechselt, welcher die Pulsschläge ganz deutlich macht. Fast bekommt man das Gefühl, der Song würde plötzlich schneller.
„Go Your Own Way“ – Tonmaterial
Betrachtet man die verwendeten Akkorde und die Melodie, kommt man schnell zu dem Schluss, dass der Song in F-Dur steht. Im Chorus steht dann jedoch plötzlich D-Moll als tonales Zentrum im Vordergrund.
„Go Your Own Way“ nutzt hier geschickt einen beliebten harmonischen Kniff. D-Moll ist die sogenannte Moll Parallele zu F-Dur. Beide nutzen die gleichen Töne F, G, A, Bb, C, D und E. Einmal steht jedoch F, das andere mal D im harmonischen Mittelpunkt. Der Song spielt also geschickt mit der Dualität von Dur und Moll, ohne dabei in eine andere Tonart zu wechseln!
John McVies Bassline ist in vielerlei Hinsicht ein lehrreiches Beispiel: Sorgt er im Vers mit Achteln auf dem Grundton vor allem rhythmisch für Stabilität, setzt er im Chorus mehr auf die melodische Karte: Ein einfacher, aber genialer Schachzug ist der Sprung auf die Sexte der Akkorde Bb und C, um von diesen wieder mit der Tonleiter zum nächsten Grundton zu führen. Dies verleiht dem Chorus wirklich etwas Besonderes und sorgt zusätzlich für einen schönen Kontrast zum Vers.
„Go Your Own Way“ – Basssound
Auf „Go Your Own Way“ hören wir den berühmten Alembic Series One Fretless von John McVie. Die absolute Besonderheit dieses beeindruckenden Instrumentes ist ein Griffbrett aus Edelstahl. Die aufgezogenen Flatwound-Saiten schlägt John zudem mit einem Plektrum an, womit er auch für die nötige Konstanz in Sachen Dynamik und Timing sorgt.
Durch die geschliffenen Saiten sind die Höhen per se etwas bedeckt, man kann also nicht genau feststellen, ob ein Bassverstärker mikrofoniert wurde oder der Bass direkt (bzw. über einen Preamp) ins Pult ging. Ich persönlich würde auf Letzteres tippen. Weitere klangliche Besonderheiten, wie Effekte etc., sind nicht auszumachen.
„Go Your Own Way” – Transkription
Hier die Transkription und das von mir eingespielte Klangbeispiel.
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal!
Thomas Meinlschmidt
Silke Schoenecker sagt:
#1 - 18.03.2023 um 20:47 Uhr
Da scheint jemand die PDF Noten verwechselt zu haben. Passen nicht zum Song
Lars Lehmann sagt:
#1.1 - 21.03.2023 um 11:37 Uhr
Hi Silke! Hoppla, da hat sich unser Backend verschluckt. Ich habe es eben korrigiert - viel Spaß beim Lernen und Spielen! Viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von Silke Schoenecker
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