Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Ida Nielsen: „You Can’t Fake The Funk“

Die dänische Bassistin Ida Nielsen kann auf eine langjährige erfolgreiche Karriere zurückblicken. Den bislang nachhaltigsten Boost erhielt diese durch die Kooperation mit keinem Geringeren als Superstar Prince. Seit ihrer Zeit beim 2016 verstorbenen Funkmeister ist Ida nahezu ausschließlich als Solokünstlerin unterwegs und veröffentlicht regelmäßig Platten unter ihren Namen. 2011 erschien „Sometimes A Girl Needs Sugar Too“, auf dem sich Idas Signature-Song „You Can’t Fake The Funk“ befindet. Dieser ist seither auch ein zentraler Bestandteil ihres Live-Repertoires und beinhaltet nahezu alles, was das Spiel der sympathischen Dänin auszeichnet. Dazu gehört auch ihre äußerst beeindruckende Slaptechnik. Um diese geht es heute im Speziellen, denn wir kümmern uns nicht wie üblich in dieser Rubrik um einen gesamten Song, nur um das acht Takte lange Intro. Der Grund: In diesem steckt bereits so viel Material, dass man sich lange damit beschäftigen kann!

You Can't Fae The Funk Ida Nielsen Bass-Workshop
In diesem Bass-Workshop erlernst du das funky Intro zu Ida Nielsens “You Can’t Fake The Funk”

„You Can’t Fake The Funk“ – Video

Die folgende Live-Studiosession von 2018 soll uns als Referenz dienen:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

„You Can’t Fake The Funk“ – Rhythmik

In unserer Analyse wollen wir heute nur relativ kurz auf Rhythmik und Tonmaterial eingehen. Hier gibt es nämlich auch nicht Unmengen zu berichten. Auch wenn die Rhythmik des Songs natürlich nicht einfach zu spielen ist, lässt es sich doch in wenigen Stichpunkten zusammenfassen.

  • Leichtes Swingfeeling
  • Die erste Sechzehntel ist dadurch etwas länger, die zweite kürzer
  • Dichter Groove, nahezu alle Sechzehntel werden belegt
  • Nur wenige Pausen
  • Diverse Sechzehntel-Triolen

„You Can’t Fake The Funk“ – Tonmaterial

Hier die wichtigsten Punkte zum Thema „Tonmaterial“ des Song-Intros: Zum Einsatz kommt die Tonalität E dorisch, also die Töne E-F#-G-A-B-C#-D. Der von Ida eingesetzte Double Stop (Zweiklang) beinhaltet die Töne C# und G, welche in diesem Zusammenhang als Terz und Septime der Subdominante A-Dur anzusehen sind.

Nicht zu vergessen: Darüber hinaus setzt die 1975 geborene Musikerin mit Wohnsitz in Kopenhagen gerne Deadnotes in großer Zahl ein, um den funky-perkussiven Flow ihrer geslappten Linien zusätzlichen Ausdruck zu verleihen.

“Grand Dame” des Funk-Bassspiels: die Dänen Ida Nielsen spielte u. a. von 2010 bis 2016 bei US-Superstar Prince. (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=NCE08JsFeLo)

„You Can’t Fake The Funk“ – Spieltechnik

Hier wird es nun doch noch etwas ausführlicher. Folgende Techniken kommen zum Einsatz:

  • Thumb (T): Anschlag mit dem Daumen
  • Pluck (P): Reißen der Saiten mit dem Zeigefinger
  • Left Hand Slap (LH): Greifhand schlägt flach auf die Saiten, um Dead Note zu erzeugen
  • Hammer On (H): Erzeugen des Tons durch Tappen des Fingers in den entsprechenden Bund

Ida nutzt im Song zahlreiche Sechzehntel-Triolen, um einen perkussiven Effekt zu erreichen. Dafür kommen drei Variationen zum Einsatz:

  • T-LH-T: Abfolge aus Daumen, Left Hand Slap und wieder Daumen
  • T-LH-P: Abfolge aus Daumen, Left Hand Slap und Puck
  • T-P1-P2: Abfolge aus Daumen, Reißen der D-Saite mit dem Zeigefinger und Reißen der G-Saite mit dem Mittelfinger

Gerade die letzte Variante mit dem so genannten „Double Pluck“ ist nicht ganz ohne. Mir fällt es leichter, wenn ich dafür meine Hand etwas rechtwinkliger zu den Saiten stelle. So können Zeige- und Mittelfinger besser die D- und G-Saite erreichen.

„You Can’t Fake The Funk“ – Basssound

Wie unschwer im Video zu sehen ist, spielt Ida ihren Sandberg Ida Nielsen Signature Bass mit einem Singlecoil in der Hals- und einem Humbucker in der Steg-Position. Laut Ida featured sie ganz leicht den Humbucker am Panorama-Regler. Das Signal geht dann in ein Eich Amplification T1000-Topteil. Vermutlich wurde entweder davon oder von einem vorgeschalteten Preamp ein D.I.-Signal abgegriffen und mit dem Signal der mikrofonierten Box gemischt.

Schon fast identitätsstiftend für Idas Sound ist eine relativ starke Kompression. Ihr Spiel besitzt ein großes Dynamik-Spektrum inklusive zahlreicher kleiner perkussiver Elemente, die ohne Kompressor vermutlich etwas zu kurz kommen würden.

„You Can’t Fake The Funk“ – Transkription

Audio Samples
0:00
“You Can’t Fake The Funk” – Bassline Intro – WAV

Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
Ida Nielsen Bass-Workshop

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Double Thumbing: Pro & Contra der Spieltechnik
Workshop

Double Thumbing: Eine Spieltechnik, an der sich typischerweise die Geister scheiden! In diesem Workshop wollen wir alle relevanten Pros & Cons beleuchten.

Double Thumbing: Pro & Contra der Spieltechnik Artikelbild

„Das braucht doch eh keiner!“ oder „Das ist doch kein Bassspielen mehr!“ sind Sätze, die Bassist:innen häufig zu hören bekommen, wenn sie mit speziellen Spieltechniken auf dem E-Bass, einer erhöhten Anzahl von gespielten Tönen etc. „aus der Reihe tanzen“. Doch was ist „Bassspielen“ eigentlich genau? Tatsächlich konnte mir dazu bislang noch niemand eine allumfassende und zufriedenstellende Definition liefern. Ich denke, niemand anderes als die Musik sollte darüber entscheiden, wie viele oder wie wenig Töne gespielt oder welche Spieltechnik bemüht werden muss. Eine Spieltechnik, an der sich typischerweise die Geister scheiden, ist das Double Thumbing – eine spezielle Form der Slaptechnik, in welcher der Daumen ähnlich wie ein Plektrum eingesetzt wird. In diesem Workshop wollen wir die Pros & Cons zum Thema „Double Thumbing“ beleuchten. Denn eine Menge Spaß macht diese Technik allemal – vorausgesetzt, sie wird passend eingesetzt!

5 funky Basslines von Prince
Workshop

Als Prince Rogers Nelson am 21. April 2016 diese Welt verließ, verlor die Menschheit eines ihrer größten musikalischen Talente der Gegenwart. Wir ehren den Meister mit einem Bass-Workshop!

5 funky Basslines von Prince Artikelbild

"My name is Prince and I am funky!" - so stellt sich Prince Rogers Nelson in der ersten Textzeile auf seiner Scheibe "Love Symbol" vor. In diesem Fall hat das ausnahmsweise nichts mit der standesgemäßen Überheblichkeit eines Megastars zu tun, sondern es ist schlicht und einfach die Wahrheit. Dieser Bass-Workshop könnte nämlich ebenso gut "5000 funky Basslines von Prince" heißen!

Prince & 3rdEyeGirl: Was zum Henker???
Feature

In diesem YouTube-Fundstück aus dem Jahr 2014 erleben wir ein umwerfendes Feuerwerk aus Rock, Funk und Soul von Prince und seiner Band 3rdEyeGirl!

Prince & 3rdEyeGirl: Was zum Henker??? Artikelbild

Was um alles in der Welt war denn da los? Dass das im April 2016 viel zu früh verstorbene Musikgenie Prince Rogers Nelson im Laufe seiner Karriere beeindruckende Begleitmusiker:innen in verschiedenen Lineups an seiner Seite hatte, weiß jedes Kind. Das Damen-Trio 3rdEyeGirl zählt dabei jedoch eher zu den weniger bekannten Bands des Großmeisters. Völlig zu Unrecht, wie wir sehen werden: In diesem YouTube-Fundstück erleben wir ein umwerfendes Feuerwerk aus Rock, Funk und Soul dieses Lineups aus dem Jahr 2014!

Bonedo YouTube
  • First notes on the Sadowsky MetroExpress Will Lee 5 #shorts #reel #sadowsky #willlee
  • Sadowsky MetroEXP 22 Will Lee 5
  • Gerald Marleaux on his "Antique Wood III" bass series (GERMAN) #shorts #reel #marleaux #bass