ANZEIGE

Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Jeff Beck: „Behind The Veil“

Jeff Beck, einer der größten Virtuosen in der Geschichte der E-Gitarre, verstarb am 10.01.2023 vollkommen überraschend. Kaum ein anderer vor ihm konnte seine Gitarre so sprechen und singen lassen wie der am 24. Juni 1944 geborene britische Musiker. Durch die enorme emotionale Tiefe seines Spiels erreichte Beck nicht nur Fans der E-Gitarre. In den letzten 20 Jahren weckte er aber auch das Interesse vieler Bassist:innen, da er mit Tal Wilkenfeld und Ronda Smith zwei absolute Bass-Virtuosinnen an seine Seite holte. Ein Dauerbrenner in Jeff Becks Live-Programm war der entspannte Reggae „Behind The Veil“ aus seinem 1989er-Album „Guitar Shop“. Die Bassline dazu ist ein Paradebeispiel an Melodik und Luftigkeit. In diesem Workshop nehmen wir sie näher unter die Lupe und verneigen uns noch einmal vor dem musikalischen Genie Jeff Becks.

Bassworkshop Behind The Veil
In diesem Bass-Workshop erlernst du die Bassline von “Behind The Veil” von Jeff Beck
Inhalte
  1. „Behind The Veil“ – Original-Video
  2. „Behind The Veil“ – Rhythmik
  3. „Behind The Veil“ – Tonmaterial
  4. „Behind The Veil“ – Basssound
  5. „Behind The Veil“ – Transkription

„Behind The Veil“ – Original-Video

Hier kannst du den Song in einer Live-Version mit Tal Wilkenfeld hören:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

„Behind The Veil“ – Rhythmik

Auch interessant: Alles über ein perfektes Zusammenspiel mit dem Schlagzeug!
Auch interessant: Alles über ein perfektes Zusammenspiel mit dem Schlagzeug!
Bass & Drums: Zusammen grooven, Teil 1

Das Thema das A-Teils ist rhythmisch sehr „luftig“ gehalten und kombiniert schön melodische Schwerpunkte auf den Pulsschlägen mit einigen Synkopen. Als „verzögerndes Element“ oder „Laid-Back-Effekt“ hören wir in Takt 1 eine Triole. Live „verschleppten“ Jeff und Tal das Tempo auch gerne mal leicht und zogen manche Noten bewusst nach hinten, was das schöne „Laid Back Feeling“ zusätzlich unterstützte.

Der B-Teil ist dann je nach Version jedes Mal eine Überraschung. Manchmal verdichtete Tal die Bassline mit einer für den Reggae typischen Kette aus Sechzehntel- und Achtelnoten, manchmal setzte sie jedoch auch eher auf lange Noten. Beides sorgt aber für einen Kontrast zum A-Teil.

„Behind The Veil“ – Tonmaterial

Auch interessant: So unterschiedlich klingen Precision und Jazz Bass im Bandmix!
Auch interessant: So unterschiedlich klingen Precision und Jazz Bass im Bandmix!
Klangvergleich: Jazz Bass vs. Precision Bass

„Behind The Veil“ beruht auf zwei Teilen, welche sich tonal stark unterschieden. Teil A steht in der Tonart F#-Moll mit den Tönen F#, G#, A, B, C#, D und E. Die Melodie, welche vom Bass gedoppelt wird, nutzt vor allem Töne der zugrunde liegenden Akkorde. Im B-Teil hören wir dann plötzlich die Akkorde G-Moll und F-Dur.

Dies alleine sorgt natürlich schon für ordentlich Kontrast, den Tal Wilkenfeld noch zusätzlich unterstützt, indem sie sich jetzt hauptsächlich auf Grundton, Quinte und Oktave der Akkorde beschränkt. Ab und an schleicht sich auch eine None oder Teile der F-Dur-Pentatonik ein (F, G, A, C, D). Wie schon bei der Rhythmik ist aber auch hier jede Version leicht unterschiedlich.

Jeff Beck live
Jeff Beck mit Tal Wilkenfield und Vinnie Colaiuta on Stage (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=25q8nWZQGaQ)

„Behind The Veil“ – Basssound

Die Basssounds von „Behind The Veil“ in der Studio- und Live-Version sind komplett unterschiedlich. „Guitar Shop“ ist im Grunde eine Trio-Scheibe mit Terry Bozzio an den Drums und Tony Hymas an den Keyboards. Letzterer zeichnet auch für die Bassparts verantwortlich. Der Sound auf „Behind The Veil“ erfüllt aber dennoch alle Kriterien eines typischen Reggae-Bassklischees: Trocken, kurz, wenig Attack, viel Low End und wenig Höhen sind die entscheidenden Punkte.

Eifert man diesem Ideal nach, so ist die Wahl des Basses tatsächlich eher zweitrangig. Ganz vorne liegt man schon mal mit der Palm Mute Technik. Bei dieser Bass-Spieltechnik legt man den Handballen in der Nähe der Brücke auf die Saiten und schlägt dann mit dem Daumen an.

Auch interessant: Das sind die coolsten Reggae-Basslinien aller Zeiten!
Auch interessant: Das sind die coolsten Reggae-Basslinien aller Zeiten!
Die 10 besten Reggae-Basslines

Zusätzlich kann man noch einen Low Pass Filter ins Spiel bringen, welcher die Höhen reduziert. Je nach Bass ist eine Absenkung der Mitten im Bereich von ca. 400 bis 600 Hz sinnvoll, das rückt ihn etwas in den Hintergrund. Ein leichter Boost des Low Ends unterstützt das Ganze noch mehr.

Tal Wilkenfeld hingegen nutzt im Live-Betrieb ihren Aktivbass von Sadowsky, der ausgezeichnet hörbar ist und mit seinem satten Attack und den präsenten Höhen sehr amerikanisch-modern klingt. Um das Ganze etwas moderater zu gestalten, greift Tal ebenfalls auf die Palm Mute Technik zurück. Insgesamt ist ihr Sound aber deutlich prominenter als der der Studio-Version.

„Behind The Veil“ – Transkription

Jeff Beck und seine hochkarätigen Mitmusiker improvisieren viel auf der Bühne. Daher gibt es auch keine verbindliche Bassline zu „Behind The Veil“. Das Thema bleibt natürlich in etwa gleich, der B-Teil ist jedoch komplett offen. Ich habe daher aus verschiedenen Versionen eine Art „Best Of“ zusammengestellt.

Audio Samples
0:00
“Behind The Veil” – Bassline – WAV

Thank you for the music, Jeff!

Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, Thomas Meinlschmidt

Hot or Not
?
bassworkshop jeff beck

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Pemo29

Pemo29 sagt:

#1 - 02.02.2023 um 19:23 Uhr

0

ist das die richtige Transkription im download? "Compliance"? Viele Grüße!

    Profilbild von Lars Lehmann

    Lars Lehmann sagt:

    #1.1 - 03.02.2023 um 09:17 Uhr

    0

    hallo pemo! nein, da hat sich unser backend wohl verschluckt. jetzt stimmt's wieder - danke für den hinweis! viele grüße, lars

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Reggae-Bassist Robbie Shakespeare stirbt mit 68 Jahren
Bass / Feature

Kaum ein Musiker hat den Reggae - und nicht nur den - derart nachhaltig geprägt wie Robbie Shakespeare. Nun ist der Bassist der "Riddim Twins" alias "Sly & Robbie" am 8. Dezember in Florida verstorben.

Reggae-Bassist Robbie Shakespeare stirbt mit 68 Jahren Artikelbild

Kaum ein Musiker hat den Reggae derart nachhaltig geprägt wie Robbie Shakespeare - so nachhaltig, dass sich sein Schaffen auch massiv auf andere Stile ausgewirkt hat. Robbie Shakespeare, der Bassist des weltbekannten Rhythmus- und Produzentengespanns Sly & Robbie, arbeitete mit Reggae Stars wie Peter Tosh oder Black Uhuru, aber auch mit Pop- und Rockgrößen wie Bob Dylan, Joe Cocker, Mick Jagger, Grace Jones, Sinead O'Connor oder Cindy Lauper. Am 8. Dezember ist Robbie Shakespeare im Alter von 68 Jahren im US-Bundesstaat Florida verstorben.

Crashkurs - Die Tricks der Studiobassisten
Workshop

Das Beherrschen verschiedener Styles ist die Grundvoraussetzung, wenn man als Studiobassist oder gut gebuchter Freelancer erfolgreich sein möchte. Doch dabei geht es um weitaus mehr als nur die "richtigen" Töne ...

Crashkurs - Die Tricks der Studiobassisten Artikelbild

Zu den erstaunlichen Fähigkeiten gut gebuchter Studiobassisten und Live-Freelancer zählt, in jeder Situation zu jedem vorgegebene Song immer die perfekte Begleitung zu erfinden. Ganz spontan Basslinien erfinden - kann man solche Skills überhaupt lernen? Man kann! In diesem mehrteiligen Crash-Kurs verschaffen wir euch Einblicke in die Tipps und Tricks der Top-Protagonisten der Bass-Szene!

Warum du einen Fender Precision Bass brauchst - pros & cons Precision Bass
Feature

Pros and cons "Precision Bass": In diesem Feature beleuchten wir alle Vor- und Nachteile des legendären „Fender Precision Bass“ und seiner Kopien.

Warum du einen Fender Precision Bass brauchst - pros & cons Precision Bass Artikelbild

Precision Bass, Preci oder P-Bass - alle drei Namen stehen für den E-Bass-Archetyp schlechthin: Den Fender Precision Bass! Der Fender Precision Bass war nicht nur der erste in Großserie hergestellte E-Bass; das Bassmodell schreibt bis heute immer wieder auf's Neue Musikgeschichte. Der Precision Bass prägte mit seinem Sound alle erdenklichen Stilistiken von Schlager bis Heavy Metal! Natürlich findet ein derartiger Erfolg viele Nachahmer. Heutzutage gibt es kaum einen Basshersteller, der nicht ein entsprechendes Derivat im Programm hat. Eine große Frage stellt sich aber bei aller Lobhudelei: Ist ein P-Bass eigentlich wirklich so gut? Oder empfinden wir seinen Sound nur als Standard oder Referenz, weil er eben schon "immer da war"? Profitiert der P-Bass vielleicht nur von der „Gnade der frühen Geburt“? Für alle, die auf der Suche nach einem neuen Bass sind und sich gerade Fragen dieser Art stellen, schauen wir heute ‑ nicht ohne Augenzwinkern ‑ auf die Pros und Cons zum Thema „Fender Precision Bass“!

Bonedo YouTube
  • Sooo easy to play: Franz Bassguitars Merak 5 LTD 2024 #shorts #reels #franzbassguitars
  • Franz Bassguitars Merak 5 Spalted Alder LTD 2024 - Sound Demo (no talking)
  • Sire Marcus Miller Z7 4 - Sound Demo (no talking)