Es gibt so einige Songs, deren Coverversion bekannter ist als das Original. Dazu gehört ohne Frage auch „Hard To Handle“. Ursprünglich aus der Feder von Soul-Legende Otis Redding und bereits im Jahre 1968 veröffentlicht, katapultierten The Black Crowes den Track ganze 22 Jahre später zurück in die Charts. Und auch diese Version ist uns bis heute erhalten geblieben. Sowohl das Original als auch die Coverversion tragen typische Merkmale ihres jeweiligen Genres. Daher ist „Hard To Handle“ ein gutes Beispiel, um aufzuzeigen, was Basslines im Soul und im Rock eigentlich ausmacht. Zudem ist der Song einfach ein absoluter Klassiker und wird auch immer wieder gerne mal spontan gejammt. Es ist also absolut von Vorteil, diesen Klassiker in seinem Repertoire zu haben.
„Hard To Handle“ – Original- und Cover-Video
Hier findet ihr die Videos beider Versionsn von “Hard To Handle”:
Rhythmik
Otis Redding:
Für dich ausgesucht
- Die besten Bass Riffs in Tabs und Noten – Aretha Franklin: „Respect“
- Play-Alike Donald „Duck“ Dunn
- Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Bob Marley: „Three Little Birds“
- Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – AC/DC: „Back In Black“
- Die besten Bass Riffs in Noten und Tabs – Whitesnake: „Here I Go Again“
- Tempo ca. 98 bpm
- Bassline im Vers pulsorientiert, Bass markiert alle Viertelnoten
- Im Chorus lebendiger mit mehr Sechzehntel-Figuren, aber weiterhin sehr pulsorientiert
- Am Ende des Refrains spielt der Bass Kicks mit Bläsern, aber auch nicht mehr
- Insgesamt luftiger
Black Crowes:
- Ca. 104 bpm, also 6 bpm schneller
- Im Vers Zählzeit 3 um eine Sechzehntel antizipiert, erzeugt „Vorwärtsdrall“
- Im Chorus deutlich dichter und druckvoller gespielt
- Am Ende von Chorus spielt der Bass Kicks und füllt zusätzlich die Lücken dazwischen
Die Basslines von James Jamerson beeinflussten Generationen von Bassisten – noch heute gelten sie als das Nonplusultra des E-Bassspiels, nicht nur im Motown-Soul!
Tonmaterial
Otis Redding:
- Intro: Mischung aus Dur- und Moll-Pentatonik
- Tonart: Bb-Dur
- Vers: hauptsächlich Grundton, Quinte und Oktave
- Skalare Hinleitung zur nächsten 1
- Typischer Leihakkord aus Bb-Moll auf der siebten Stufe (Ab statt A) im Chorus
Black Crowes:
- Intro: Mischung aus Dur- und Moll-Pentatonik
- Tonart: B-Dur
- Vers mehr Elemente aus Moll-Pentatonik, deutlich „dreckiger“ als das Original
- Typischer Leihakkord aus B-Moll auf der dritten (D statt D#) und siebten Stufe (A statt A#) im Chorus
- Chorus tonal bzw. melodisch dichter und druckvoller, weniger luftig
Vintage-Instrumenten wird ein besonders ausgewogener Klang und viel “Mojo” nachgesagt. Aber ist das wirklich so? Mach mit bei unserem Ratespiel!
„Hard To Handle“ – verschiedene Basssounds
Otis Redding:
- Bewährtes Soul-Rezept
- Precision Bass
- Flatwound-Saiten
- Vermutlich Schwamm o.Ä. zum Dämpfen der Saiten
Black Crowes:
- Typischer Rockbass, vermutlich Fender P/J, Gibson Thunderbird etc.
- Warme Röhren-Kompression
- Mildes Overdrive
- Roundwound-Saiten
- Mit Plektrum gespielt, deutlich mehr Attack
Reggae-Bass – ein Buch mit sieben Siegeln? Das muss nicht sein: Mit diesen einfachen Tipps kannst auch du ganz einfach eigene Reggae-Basslinien kreieren.
„Hard To Handle“ – Transkription
Hier findet ihr die von mir angefertigten Transkriptionen mit Noten und TABS sowie die Soundfiles.
Viel Spaß mit diesem Klassiker und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt