1984 ist nicht nur der Titel von George Orwells berühmten Roman, sondern war auch das Jahr, in dem eine der besten Komödien der Filmgeschichte erschien: “Ghostbusters”! Das gleichnamige Titellied ist ein echter Feel-Good-Song, der bis heute populär ist und auf keiner Ü30/40/50-Party fehlen darf. Für ihn gab es damals sogar eine Oscar-Nominierung! Den Track prägt in erster Linie eine zweitaktige Synthie-Bassline, die aber auch auf einem echten E-Bass richtig Spaß macht und die jeder Zuhörer im Handumdrehen erkennt. Es gibt ja nicht allzu viele Stücke, die auch Nicht-Bassisten/innen sofort anhand der Bassline identifizieren können – “Ghostbusters” gehört hier sicherlich zu den großen Ausnahmen. Ein Grund mehr, uns den Song einmal näher anzuschauen!
“Ghostbusters” – Originalvideo
Ok, ok … 1984 ist eine Weile her, daher könnt ihr hier noch einmal ein Ohr und ein Auge nehmen, wenn ihr euch das originale Video anschaut und -hört!
“Ghostbusters” – Main Riff
Das zweitaktige Pattern besteht in der Hauptsache aus Achtelnoten, die staccato (abgestoppt) gespielt werden. Dies wird durch den knackigen Synthie-Sound noch unterstützt. Die Herausforderung ist hier, diesen Sound am E-Bass bestmöglich nachzubilden, und zwar ohne den Einsatz von Effekten.
Das funktioniert am besten mit einer soliden Staccato-Technik der Hände oder auch mit einem Tuch oder Schwamm, welches nah an der Brücke unter die Saiten geschoben wird, um diese am vollen Ausschwingen zu hindern (James Jamerson und Motown lassen grüßen!).
Für dich ausgesucht
Der Groove wird pulsorientiert gespielt, d.h. jede Viertel wird leicht betont, um einen pumpenden und treibenden Effekt zu erzeugen. Im nachfolgenden Klangbeispiel – wie auch in den beiden späteren – hört ihr das Signal meines E-Basses quasi als Dopplung hinter der prägnant-sägenden Synthie-Basslinie.
Hier ist das Hauptriff:
“Ghostbusters” – Bridge
Die instrumentale Bridge sieht zunächst einfach aus, besitzt aber eine kleine Stolperfalle: Der Akkordwechsel in Takt 2 findet nämlich nicht wie zu erwarten auf der 1 des Taktes statt, sondern wird schon auf die 4 des vorherigen Taktes gespielt – also vorgezogen!
Dies führt allerdings gerne dazu, diese Zählzeit 4 so stark zu empfinden, dass man sie ungewollt als neue 1 empfindet – dann fehlt allerdings ein Viertelschlag in der Rechnung. Dagegen hilft nur konsequentes Mitzählen, bis alles in Fleisch und Blut übergegangen ist und man sich wieder auf sein Gefühl verlassen kann!
“Ghostbusters” – C-Teil
Nun fehlt uns noch der “spooky” C-Teil, der für gespenstische Atmosphäre sorgt: “I’m afraid of no ghost!” Die Bassline in diesem Part ist solide Handwerkskunst – nichts, was uns aus der Bahn werfen sollte!
Die ganze Nummer macht richtig Laune! Außerdem ist es immer gut, Stücke wie dieses im Repertoire zu haben, falls jemand mal wieder sagt: “Spiel doch mal was vor!”
Viel Spaß und Erfolg mit “Ghostbusters” – und vergesst bloß nicht, wen ihr anrufen sollt, falls ihr einmal etwas Merkwürdiges beobachtet!
Bis bald, euer Thomas Meinlschmidt