Spätestens wenn man wieder “Last Christmas” im Supermarkt oder im Autoradio hört, wird man unweigerlich daran erinnert, dass Weihnachten vor der Türe steht. Jedes Jahr aufs Neue mache ich dann die Erfahrung, dass zu dieser Zeit auch hart gesottene Rocker im Bassunterricht etwas verstohlen nach einem Weihnachtslied fragen. Hier bietet sich beispielsweise ein Solobass-Arrangement an, in welchem alle wichtigen Informationen des Songs, wie Melodie und Harmonien enthalten sind. Nachdem wir bereits einen Bass-Workshop zu bekannten deutschen Weihnachtsliedern veröffentlicht haben, möchte ich euch heute einen weiteren Klassiker vorstellen: “Last Christmas” von Wham!.
“Last Christmas” – Originalvideo
Wer es tatsächlich immer noch nicht kennt oder einfach noch einmal reinhören möchte – hier ist das Original von Wham! aus dem Jahr 1984!
“Last Christmas” – Arrangement für Solo-Bass
Bei meiner Version habe ich mich auf den Chorus und die instrumentale Bridge beschränkt. Das sind die Parts, die man von “Last Christmas” im Ohr hat und welche auch den Beginn des Songs dominieren.
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Bei Solo-Arrangements hat man generell den Luxus, dass man auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Man hat völlig freie Hand bzgl. Tonart, Form und Komplexität. Ich habe mich für die Tonart D-Dur entschieden, denn hier bieten sich mir gleich drei Leersaiten (D, A, E) an, die ich nutzen kann. Das erleichtert die Sache enorm, wenn man Melodie und die Grundtöne der sogenannten harmonischen Grundfunktionen (Tonika, Subdominante, Dominante) gleichzeitig spielen möchte.
Grundsätzlich kann man ein Solo-Arrangement natürlich bis ins Unendliche mit diversen Kapriolen zukleistern. Ich finde aber, dass Grundton und Melodie häufig schon ausreichen, damit der Song klingt. Mein Chorus von “Last Christmas” folgt genau diesem Prinzip, in der Bridge habe ich dann doch ein paar Kleinigkeiten eingebaut, nämlich einige Flagoletts und etwas Tapping eingebaut. Insgesamt ist das aber nichts wirklich Wildes, denn ich spiele hier gerade mal maximal zwei Töne gleichzeitig. Schließlich soll es ja bis Weihnachten noch klappen mit dem Einüben!
“Last Christmas” – Basssound
Ein Vorbild in Bezug auf Sound gibt es nicht, da wir uns bei dieser Version natürlich nicht am Original orientieren müssen. Daher möchte ich euch lieber ein paar allgemeine Hinweise für Solo-Arrangements mit auf den Weg geben:
Es empfiehlt sich immer ein etwas schlankerer Ton, damit es bei mehrstimmigen Parts nicht mulmt. Also Bässe etwas rausdrehen (oder zumindest nicht reindrehen!) und eventuell die Mitten im Bereich von 600-800 Hz etwas featuren. Dadurch kommen Melodie und kleine Details wie Flagoletts besser zur Geltung.
Natürlich kann man auch die Höhen anheben, hier muss man aber immer aufpassen, dass nicht zu viele Saitengeräusche hervorgehoben werden. Diese wirken bei Solo-Arrangements nämlich immer viel lauter als im Bandkontext. Wer einen Bass mit zwei Pickups besitzt (z. B. einen Fender Jazz Bass), kann zudem den Halstonabnehmer etwas oder nach Geschmack ganz zurückdrehen, um die Durchsetzungsfähigkeit des Basssounds noch zu verstärken und den Sound schlanker zu machen.
Definitiv wertet ein guter Hall-Effekt (Reverb) den Sound eines Solo-Arrangements immer deutlich auf, denn der Sound wirkt dadurch größer und Melodien wie Harmonien fließen natürlicher ineinander. Ein guter Nebeneffekt: Kleine Ungenauigkeiten fallen durch etwas Hall auch weniger ins Gewicht.
Auch ein leichter Chorus oder ein Delay können die Sache noch schöner, breiter, offener etc. klingen lassen. Nicht vergessen: Bei einem Solo-Arrangement bist du der einzige Musiker, darum hast du hier auch wesentlich mehr Möglichkeiten zur Klanggestaltung!
“Last Christmas” – Transkription
Mein beigefügtes Video klärt eigentlich alle Fragen, denn hier kann man sehen und hören, wie das Ganze klingen soll. Darum gibt es an dieser Stelle dieses Mal auch keine Soundfiles, denn das Video kommt natürlich auch mit Sound!
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Mehr InformationenViel Spaß mit diesem Solo-Arrangement für E-Bass von “Last Christmas” und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt