Die besten Bass Riffs in Tabs und Noten – Black Sabbath: „N.I.B.“

1970 erschien das erste Album von Black Sabbath unter dem gleichnamigen Titel. Der Bandname entspringt übrigens einem italienisch/französischem Horrorfilm aus dem Jahr 1963 (der deutsche Titel war “Die drei Gesichter der Furcht”). Bassist Geezer Butler sah den Film in seinem örtlichen Kino und mochte den englischen Verleihtitel “Black Sabbath” so sehr, dass dieser letztendlich zum Bandnamen auserkoren wurde – der Rest ist Rock’n’Roll-Geschichte! Das gesamte Album wurde übrigens in nur zwei Tagen eingespielt, quasi auf dem Weg zwischen zwei Gigs.

Bass-Workshop - N.I.B. - Black Sabbath
In diesem Workshop erlernst du die Bassline von “N.I.B.” von Black Sabbath
Inhalte
  1. Black Sabbath – Wegbereiter des Heavy Metal
  2. “N.I.B.” im Video: Originale Studio-Version und Livegig von 1970
  3. Black Sabbath – Väter des Drop Tuning
  4. Das legendäre Hauptriff von “N.I.B.”
  5. Der Basssound von “N.I.B.”
  6. Soundbeispiel, Playback und Noten/TABs

Black Sabbath – Wegbereiter des Heavy Metal

Auch wenn die Gruppe aus Birmingham um Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony Iommi, Drummer Bill Ward und Bassist Geezer Butler als Ur-Vertreter des Heavy Metal gelten, so waren die ersten drei Alben von Black Sabbath noch deutlich von Blueseinflüssen geprägt. Geezer Butler gibt als größten Einfluss auf seinen Bass-Stil Jack Bruce an, der seinerzeit noch mit Eric Clapton und Ginger Baker bei Cream spielte.

Sein Vorbild bewegte Butler dazu, die Basssaiten mit den Fingern anzuschlagen und nicht mit dem Plektrum, obwohl Geezer zuvor Gitarre gespielt hatte und es durchaus logisch gewesen wäre, die Pick-Technik auf den Bass zu übertragen.

Für unser heutiges “Bassriff der Woche” haben wir uns den aus Geezer Butlers Feder stammenden Song “N.I.B.” ausgesucht. Ein aus drei Initialen bestehender Songttel stellt natürlich für jeden Teufelskult-Begeisterten eine Steilvorlage für persönliche Interpretationen dar. Tatsache ist jedoch, dass der Titel lediglich dem Spitznamen für Drummer Bill Ward entsprang, der aufgrund seines Bartes schlicht “Nibby” genannt wurde (abgeleitet vom engl. Wort “nib” = Feder/Spitze).

Das Kürzel “N.I.B.” wurde häufig auch mit “Nativity in Black” interpretiert (“Geburt in Schwarz”). Ein wenig Mystik hilft bekanntlich immer und schließlich wurde der Band seit frühen Tagen Nähe zu okkulten Themen nachgesagt.

Ungewöhnlich an dem Titel ist, dass der Song mit einem 40-sekündigen frei improvisierten Basssolo beginnt. Für heute interessiert uns jedoch lediglich das markante Kernriff des eigentlichen Songs.

“N.I.B.” im Video: Originale Studio-Version und Livegig von 1970

Zum Einstieg hört ihr hier die Studioversion aus dem Jahr 1970:

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Und hier seht ihr einen Clip eines Livegigs aus demselben Jahr, aufgenommen in Paris:

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Black Sabbath – Väter des Drop Tuning

Black Sabbath haben von jeher Drop- bzw. Detuning betrieben – also ihre Instrumente tiefer gestimmt als allgemein üblich. Daher ist bei “N.I.B.” davon auszugehen, dass der Bass im Original einen Halbton tiefer gestimmt ist. Geezer Butler stimmt seine Bässe allerdings teilweise sogar bis zu einer großen Terz tiefer!

Ich habe den Song hier der Einfachheit halber in E notiert. Wer mit der Originalaufnahme mitspielen möchte, muss entweder den Bass einen Halbton herunterstimmen oder entsprechend auf einem normal gestimmten Bass alle Töne einen Halbton tiefer spielen als von mir notiert. Alternativ kann man natürlich auch die Originalaufnahme über ein pitchfähiges Programm (wie zum Beispiel “Moises”, “Amazing Slowdowner”, “Anytune”, etc.) einen Halbton nach oben pitchen.

Das legendäre Hauptriff von “N.I.B.”

Das Kernriff des Songs trägt mehrere Rollen: Es dient als Intro, als Strophe und im Prinzip auch als Refrain/Chorus, wobei der Refrain mehr oder weniger wieder dem Intro entspricht und lediglich durch ein hohes “Oh yeah!” im Gesang markiert wird. Ein weiteres Riff findet dann in den Bridge-Parts Verwendung. Gitarrenriffs werden bei Black Sabbath nicht selten vom Bass gedoppelt. Bei “N.I.B.” verhält es sich jedoch umgekehrt: Der Song startet mit dem Bassriff und wird dann von der Gitarre gedoppelt.

Wie bereits erwähnt, war Geezer Butler zur Entstehungszeit des Songs großer Bewunderer des Cream-Bassisten Jack Bruce. Somit ist es wohl auch nicht sehr verwunderlich, dass die ersten vier Töne des Riffs stark an den 1967 erschienenem Cream Song “Sunshine of your Love” erinnern. Danach verläuft das Riff allerdings anders.

Das Riff bewegt sich über die Tonart E-Moll (nicht vergessen: Das Original klingt aufgrund des Detunings in Eb-Moll!). Der bluesige Charakter des Riffs wird besonders im jeweils zweiten Takt erzielt, indem Geezer auf die Zählzeit 3+ auf das B-Natural hereinzieht.

Diesen Effekt kann man entweder durch einen Slide, ein Hammer-On oder ein Bending herbeiführen. Im Original verwendet Geezer ein Bending, er zieht also den Ton vom Bb in das B bzw. unser deutsches H hinein. Das ist zu Beginn gar nicht so leicht zu spielen, wenn der Bass normal gestimmt ist, weil die Saitenspannung dann ziemlich hoch ist. Wird der Bass heruntergestimmt, fallen auch Bendings erheblich leichter.

Ich habe im Beispiel meistens ein Hammer-On verwendet, aber in den letzten Takten zur Verdeutlichung des Unterschieds auch Bendings verwendet (ab Abschnitt “G”). Mit minimalen Abwandlungen läuft das Riff in den im Beispiel notierten Abschnitten A, B, D, E und G durch.

Im Bridge-Abschnitt “C” (Takt 9 und folgende), in denen der Song ruhiger wird, kommt ein mit Hammer-Ons und Pull-Offs angereicherter pentatonischer Lauf zum Einsatz, der harmonisch innerhalb von E-Moll taktweise abwärts verschoben wird (E-, D-, C-, B-Natural). In dem zweiten Bridge-Teil “F” (Takte 21-33) spielt der Bass eine sogenannte Ostinato-Figur, d.h. über ein festes Riff bewegen sich wechselnde Harmonien. Diese Harmonien sind identisch mit Bridge 1 (Abschnitt “C”), aber der Effekt ist durch das Ostinato im Bass hörbar anders.

Beachtet auch die angehängten 5 Takte (29-33) in dieser zweiten Bridge, bevor es zurück in das Kernriff geht. Der Rest vom Song wandelt immer zwischen den vorgestellten Parts hin und her, improvisatorisch stets leicht verändert und variiert. Vor allem während des Gitarrensolos über den Akkorden der Bridge spielt der Bass weitaus bewegter, jedoch immer im Rahmen der dargestellten Tonauswahl.

Geezer Butler
Geezer Butler im Interview mit Lakland-Bass und Hartke-Stack im Hintergrund (Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=DcKRho-h2_c)

Der Basssound von “N.I.B.”

Auf der Originalaufnahme von “N.I.B.” verwendet Geezer Butler einen Fender Precision Bass, der leider während einer USA-Tournee 1972 zerstört wurde. Welche Amp-Boxen-Kombi Geezer damals verwendete, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber es ist definitiv davon auszugehen, dass ein weit aufgedrehter Röhrenamp dazu diente, die Verzerrung zu erzeugen.

Außergewöhnlich ist, dass für das Riff ein Wahwah-Pedal Verwendung fand – genauer: das Wah-Pedal von Gitarrist Tony Iommi, ein “Tycobrahe Parapedal”. Heute verwendet Geezer Wah-Pedale der Firma Dunlop. Der Wahwah-Effekt wird stets für das Hauptriff verwendet. In den Bridge-Parts hört man lediglich einen verzerrten Sound ohne Wahwah.

Da ich kein Wah-Pedal besitze, habe ich mich mit dem Einsatz eines alten Boss Touch-Wah’s begnügt, das durchaus einen ähnlichen Effekt erzeugt – wenn auch nicht so gezielt dosierbar wie ein manuell gesteuertes Pedal. Nahezu jeder Bass kann für einen solchen Sound verwendet werden, so lange er einen Tonabnehmer hat, der in P-Bass-Position bzw. Halsnähe sitzt.

Zudem sollte man die passive Tonblende (sofern vorhanden) weit zudrehen. Ich habe hier einen 72er Fender Telecaster-Bass mit einem Humbucker in der Halsposition und komplett zugedrehter Tonblende verwendet. Für die Ampsimulation diente mir ein Tech21 VT-Bass Pedal.

Auf der Originalaufnahme von “N.I.B.” verwendet Geezer Butler einen Fender Precision Bass, der leider während einer USA-Tournee 1972 zerstört wurde. Welche Amp-Boxen-Kombi Geezer damals verwendete, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber es ist definitiv davon auszugehen, dass ein weit aufgedrehter Röhrenamp dazu diente, die Verzerrung zu erzeuge

Außergewöhnlich ist, dass für das Riff ein Wahwah-Pedal Verwendung fand – genauer: das Wah-Pedal von Gitarrist Tony Iommi, ein “Tycobrahe Parapedal”. Heute verwendet Geezer Wah-Pedale der Firma Dunlop. Der Wahwah-Effekt wird stets für das Hauptriff verwendet. In den Bridge-Parts hört man lediglich einen verzerrten Sound ohne Wahwah.

Da ich kein Wah-Pedal besitze, habe ich mich mit dem Einsatz eines alten Boss Touch-Wah’s begnügt, das durchaus einen ähnlichen Effekt erzeugt – wenn auch nicht so gezielt dosierbar wie ein manuell gesteuertes Pedal. Nahezu jeder Bass kann für einen solchen Sound verwendet werden, so lange er einen Tonabnehmer hat, der in P-Bass-Position bzw. Halsnähe sitzt.

Zudem sollte man die passive Tonblende (sofern vorhanden) weit zudrehen. Ich habe hier einen 72er Fender Telecaster-Bass mit einem Humbucker in der Halsposition und komplett zugedrehter Tonblende verwendet. Für die Ampsimulation diente mir ein Tech21 VT-Bass Pedal.

Soundbeispiel, Playback und Noten/TABs

Hier findet ihr das von mir aufgenommene Klangbeispiel, Noten/TABs sowie ein Playback, zu welchem ihr mitjammen könnt.

Audio Samples
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“N.I.B.” – Bassline – Playback inkl. Bass – WAV “N.I.B.” – Bassline – Playback ohne Bass – WAV

Ich wünsche euch viel Spaß und Vergnügen mit “N.I.B.” von Black Sabbath!
Euer Oliver

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