Die 1968 in Berlin geborene Bassistin, Komponistin und Sängerin Meshell (auch häufig “Me’Shell”) Ndegeocello zählt nicht zur Garde der mit atemberaubender Technik agierenden Bass-Superheroes. Vielmehr wird die 1968 in Berlin geborene US-Amerikanerin für ihr überaus geschmackvolles und extrem groovendes Bassspiel sowie für ihren tollen Basssound geschätzt. “Ganz nebenbei” beeindruckt sie ihr Publikum aber auch als tolle Rapperin/Sängerin und hervorragende Songschreiberin. Meshell Ndegeocello verknüpft in ihrer Musik Elemente aus den Bereichen Funk, Soul, Jazz und Hiphop mit intelligenten, kritischen Texten. Damit gilt sie ohne Frage als Wegbereiterin der Neo-Soul-Bewegung, die Künstler wie Erykah Badu, Jill Scott oder D’Angelo hervorgebracht hat.
Meshell Ndegeocello: Zahlreiche Kollaborationen
Die Bassistin kooperierte im Laufe ihrer Karriere mit einer Vielzahl unterschiedlichster Stars aus der Pop- und Jazzwelt. Auf ihrer Creditlist stehen so populäre Namen wie Prince, The Rolling Stones, Madonna, Paul Simon, Chaka Khan, Santana, John Mellencamp, Joshua Redman, Jack DeJohnette oder Marcus Miller, um nur einige zu nennen.
1992 ging Meshell als erste Künstlerin bei Madonnas neu gegründetem Label Maverick unter Vertrag, 1993 kam dann ihr erstes Soloalbum mit dem Namen “Plantation Lullabies” auf den Markt. Unser heutiger Workshop-Song “The Way” stammt vom Nachfolgealbum “Peace Beyond Passion”, das drei Jahre später das Licht der Welt erblickte.
“The Way” – Video
Schauen und hören wir doch zunächst erst einmal in das Original rein:
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Mehr Informationen“The Way” – Tonmaterial
Meshell Ndegeocello spielt auf “The Way” einen simplen und ultra funkigen Bassgroove, mit dem es sich übrigens auch in anderen Situationen richtig klasse jammen lässt. Der erste Teil des Songs besteht aus lediglich einem Moll-Akkord (Cis-Moll), und der sparsame Groove der zierlichen Bassistin baut auf der kleinen Septime und dem Grundton des Akkordes auf.
Am Ende des zweiten Taktes spielt Meshell über die Sechste A# und die kleine Septime H einen Aufgang in Oktaven zum Grundton, und im vierten Takt erklingt ein kleines Fill-In, welches chromatisch von der Quarte Fis zur Mollterz E führt. Danach wiederholt sich alles im viertaktigen Turnus.
“The Way” – Groove
Wichtig für den Groove von “The Way” sind die rhythmischen Feinheiten und die Details in Meshells Phrasierung: Sie verwendet als Auftakt zu jedem ersten und dritten Schlag – oft auch nur auch als abgedämpfte Deadnote – die leere E-Saite. Der eigentliche Ton ist dabei nicht wirklich wichtig, es kommt vielmehr auf das Timing an.
Auch die hohen Töne H und Cis spielt Meshell extrem perkussiv und kurz, manchmal nahezu als Deadnote. Die Töne A# und H im zweiten Takt werden jeweils vom Halbton darunter “angeschliffen” – ihr rutscht also mit dem Zeigefinger vom A zum A# und vom A# zum H, was ich im Notenbild mit kleinen Strichen gekennzeichnet habe.
Übt den Groove ruhig zunächst in Zeitlupe mit dem hier hinterlegten langsamen Playback und achtet dabei penibel auf die verschiedenen Notenlängen, bis euch die Spielweise dieser Groove-Meisterin vertraut ist.
Hier findet ihr die Audios und Noten/Tabs, die ich für euch angefertigt habe:
“The Way” – ganzer Song
Damit ihr den gesamten Song mitspielen könnt, habe ich euch auch noch den zweiten Teil aufgeschrieben. Er besteht aus den Akkorden Fis-Moll und A-Dur, welche Meshell hauptsächlich mit langen Grundtönen begleitet. Bei den kurzen Übergängen kommen Töne aus der Fis-Moll-Pentatonik zum Einsatz.
Hier die restlichen Audios und Noten:
“The Way” – Basssound
Meshell Nedegeocello ist im Laufe ihrer Karriere mit den unterschiedlichsten Bässen gesichtet worden – verschiedene Fender Vintage-Bässe waren genauso darunter wie ein Fodera-Modell, Les-Paul-Bässe von Gibson oder ihr Signature Fellowship Bass von Reverend Guitars. Mitte der Neunziger war ihr Hauptinstrument allerdings ein Fender Jazz Bass aus den frühen 1960er-Jahren, den sie sehr wahrscheinlich auch auf der Aufnahme zu “The Way” gespielt hat. Der Sound lässt sich also mit jedem Jazz Bass leicht nachbauen.
Ich habe für die Aufnahme meinen Fodera Emperor J-Classic verwendet und den Sound mit Software Plugins noch etwas mehr in Richtung Vintage getrimmt. Ein EQ senkt die Höhen deutlich ab und der Kompressor verdichtet und macht den Sound etwas fetter.
Die Einstellungen der Logic-Plugins könnt ihr den nachfolgenden Screen-Shots sehen:
Zum Abschluss könnt ihr hier noch einer sehenswerten Studiosession von und mit Meshell Ndegeocello beiwohnen:
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Mehr InformationenViel Spaß beim Grooven und bis zum nächsten Mal, euer Rainer Wind