Cliff Burton – was für eine Macht am Metal-Bass! Mit unkonventioneller und frecher Art traktierte der leider viel zu früh verstorbene Bassist als Gründungsmitglied der Kultband Metallica die vier dicken Saiten energetisch mit Verzerrer und Wahwah. Und hatte dabei zumeist ein Lächeln im Gesicht! Im heutigen Bass-Workshop erlernst du seine kraftvolle Bassline zum Metallica-Hit “For Whom The Bell Tolls” – auf geht’s!
- Cliff Burton – Biographie
- “For Whom The Bell Tolls” – Original-Version und Live-Version
- Cliff Burton – Basssound
- “For Whom The Bell Tolls” – Songaufbau und Tonmaterial
- “For Whom The Bell Tolls” – Intro
- “For Whom The Bell Tolls” – Riff 1
- “For Whom The Bell Tolls” – Instrumentaler Vers
- “For Whom The Bell Tolls” – Riff 2
- “For Whom The Bell Tolls” – Bridge
- “For Whom The Bell Tolls” – Outro
- “For Whom The Bell Tolls” – ganzer Song als Jamtrack
- Jammen zum originalen Drum-Track von Lars Ulrich
Cliff Burton – Biographie
Geboren wurde Cliff Burton am 10. Februar 1962 in Tennessee. Seine musikalische Karriere begann zunächst mit dem Klavier, welches der E-Bass aber ersetzte. Seine Art, den Bass ausschließlich mit den Fingern in einer Metalband zu spielen, hob ihn von den meisten seiner Kollegen ab und avancierte schließlich – nicht zuletzt auch aufgrund seiner extremen Geschwindigkeit – auch zu seinem Markenzeichen!
Als wichtiger musikalischer Kreativgeist von Metallica verewigte Cliff Burton sich und seinen besonderen Stil zum Beispiel mit seinem Basssolo beim Song “Anesthesia (Pulling Teeth)” auf dem “Kill ‘Em All”-Album. Auf dem Track ist auch sein klassischer Background sehr deutlich zu hören.
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Seine originelle Spielweise unterstützte Burton gern mit viel Verzerrung und dem Wahwah-Effekt, der bei Metalbassisten eher selten zu hören ist. Hier findest du einen Link zu dem besagten berühmten Basssolo in einem Livekonzert von 1983:
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Mehr InformationenLeider war es Cliff lediglich vergönnt, drei Alben für mit Metallica aufzunehmen: “Kill ‘Em All” (1983), “Ride The Lightning” (1984) und “Master Of Puppets” (1986). Ein tragischer Busunfall während einer Tour in Schweden riss den begnadeten Musiker mit nur 24 Jahren am 27. September 1986 aus dem Leben!
“For Whom The Bell Tolls” – Original-Version und Live-Version
Wie immer an dieser Stelle gibt es hier einen Youtube-Link zur Studioversion des Songs:
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Mehr InformationenIm folgenden Clip seht und hört ihr eine Live-Version mit Basssolo. Cliff improvisierte gerne zu Beginns des Songs und variierte auch häufig das markante Intro-Thema. Die Band performed den Song hier auch wesentlich flotter als auf Platte:
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Mehr InformationenCliff Burton – Basssound
An Bässen spielte Cliff Burton, welcher bis heute weltweit nicht nur von Die-Hard-Metallica-Fans hochverehrt wird, einen Rickenbacker 4001, einen Alembic Spoiler, sowie diverse Aria-Bässe, die mit unterschiedlichen Bassverstärkern und Boxen von Mesa Boogie, Sunn und Ampeg zu Gehör gebracht wurden.
Für seine speziellen Effektsounds benutzte er ein Morley Power Wah Fuzz und einen Electro-Harmonix Big Muff. Diese Geräte hatte ich leider zur Erstellung der Soundfiles nicht zur Hand, weshalb ich einen Sound mithilfe des Tech21 VT Bass DI Preamps, eines Verzerrers, sowie eines Auto-Wahs aus dem Boss GT10B gebastelt habe.
Den SansAmp habe ich dabei mit einem leichten Overdrive eingestellt – dieser Sound dient als Basis für den kompletten Track. Das Intro-Riff wurde jedoch viel stärker angezerrt und zudem mit dem Wah verfeinert. Und ganz am Anfang der Soundkette steht selbstredend die spezielle Art, nur mit Fingern und nicht mit dem Plektron zu spielen!
“For Whom The Bell Tolls” – Songaufbau und Tonmaterial
Kommen wir nun konkret zur Basslinie des Songs. Dafür solltet ihr euch zunächst die PDF-Datei mit den Noten und der Tabulatur herunterladen, um meine nachfolgenden Ausführungen und Audiofiles gut mitverfolgen zu können.
Hier ist der Download-Link zur PDF:
“For Whom The Bell Tolls” – Intro
Das Intro-Riff dürfte so ziemlich jedem Bassisten bekannt sein – es wird tatsächlich durch die starke Verzerrung und das Wahwah häufig mit einer Gitarre verwechselt!
Tonal sehr markant gestaltet sich die anfangs abwärtslaufende Chromatik (Halbtonbewegung), die auf der kleinen Septime der Tonart E-Moll startet und auf der Quinte endet.
Im weiteren Verlauf von “For Whom The Bell Tolls” bedient sich Cliff Burton dann jedoch nicht der natürlichen Moll-Tonleiter (aeolische Skala), sondern wechselt zu E-dorisch. Das knallige Riff endet daher auch nicht mit der kleinen, sondern mit der großen Sexte – dem Ton “Cis”!
“For Whom The Bell Tolls” – Riff 1
Das zweitaktige Riff 1, das zuerst nur vom Bass gespielt wird, bevor es auch von den Gitarren aufgegriffen wird, setzt wieder auf eine absteigende Chromatik. Diesmal geht es von der kleinen Terz (dem Ton “G”) chromatisch runter bis zum Grundton “E”.
Das Riff verfügt über Betonungen im jeweils zweiten Takt auf der Zählzeit “4+”, einmal auf der Quarte (Ton “A”), und dann auf der verminderten Quinte (Ton “Bb” bzw. “B flat”), womit ein deutlicher metaltypischer Akzent gesetzt wird: der Tritonus zum Grundton klingt immer schön “evil”!
“For Whom The Bell Tolls” – Instrumentaler Vers
Darauf folgt im Songverlauf eine Art “instrumentaler Vers” mit Gitarrenthema anstelle des Gesangs. Cliff spielt hier sehr schlagzeugorientiert und baut den Backbeat der Snaredrum in sein Spiel mit ein, indem er auf die Zählzeiten “2” und “4” die Oktave des jeweiligen Akkord-Grundtons mitspielt.
Mit diesem Trick erreicht man einen schönen Drive und eine tolle Vernetzung mit dem Drummer!
Im Notenbild habe ich “let ring” dazu geschrieben, was bedeutet, dass ihr die gespielten Töne ruhig weiterklingen lassen sollt. Hört mal rein:
“For Whom The Bell Tolls” – Riff 2
Riff 2 ist ein richtig schön fettes Triolen-Riff. Mit Bass und Gitarren unisono gespielt, schlägt es so richtig schön in die Magengrube – und auch hier wird tonal wieder mit Chromatik in Verbindung mit dem Tritonus zum Grundton gearbeitet:
“For Whom The Bell Tolls” – Bridge
Der Bridge-Teil ist ein abgewandelter Instrumental-Vers. Vorsicht, Falle: das “E” wird nun drei Takte lang gespielt, bevor es mit dem “G” weitergeht! Dieser Teil ist also ein sechstaktiges Pattern – aber ein etwas unkonventionelles Songwriting ist man von Metallica ja durchaus gewöhnt!
“For Whom The Bell Tolls” – Outro
Auch das Outro des Songs ist speziell: Hier wird die Time von der Band extrem verlangsamt, jedoch nicht so ganz eindeutig einer klaren Metrik zugewiesen – es schwankt zwischen 104 und 108 bpm. Bei Stellen wie dieser hilft es nur, immer schön auf den Drummer zu achten und zu versuchen, sich hellwach in das Riff reinzufühlen.
“For Whom The Bell Tolls” – ganzer Song als Jamtrack
Abschließend präsentiere ich euch natürlich noch den kompletten Song in einem Rutsch. Im ersten WAV-File hört ihr meinen Bass in normaler Lautstärke. Die zweite WAV-Datei soll zum Mitspielen dienen.
Damit ihr den Einstieg gut trefft, gibt es natürlich einen Einzähler-Klick. Meinen Bass habe ich bei diesem Soundbeispiel außerdem sehr leise in den Hintergrund gemischt, sodass er euch nur als grobe Orientierung dienen kann, falls ihr einmal rausfliegen solltet.
Jammen zum originalen Drum-Track von Lars Ulrich
Zum Abschluss habe ich noch eine Überraschung für euch: Ich habe mal bei Youtube gestöbert und tatsächlich die originale Drumspur von Lars Ulrich zu “For Whom The Bell Tolls” gefunden! So kommt das echte Metallica-Feeling auf – und das Üben macht gleich doppelt so viel Spaß!
Hier der Link dazu:
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Mehr InformationenIch hoffe, ihr habt Spaß mit dem Thrash-Metal von Metallica! Wer sich noch etwas mehr mit der Geschichte von Cliff Burton befassen möchte, dem sei die DVD “Cliff ‘Em All” empfohlen – eine Homage von Metallica an Cliff. Auch das Buch “Metallica’s Cliff Burton” von Joel Mclver ist eine gute Grundlage.
Mehr Infos? Über Cliff Burton gibt es natürlich auch bei Wikipedia nützliche Informationen!
So, nun hat meine Stunde geschlagen, um mich von euch für heute zu verabschieden! Tschüss & bis bald, euer SAMY
schepper sagt:
#1 - 02.08.2024 um 09:28 Uhr
moin samy, und danke für deine tolle cliff burton story. ´for whom the bell tolls´ ist immer noch ´n knaller. puh, vierzig! jahre ist es her und als als junger bassanfänger war cliff mein absoluter lieblings-basshero. auch heute mach ich noch gerne mit zerrern und wah rum. danke cliff und danke samy :) bässte grüße schepper