Im Jahr 1992 veröffentlichte die bis dato unbekannte Band Rage Against The Machine (kurz: RATM) aus Los Angeles ihr erstes Album und machten sich auf, damit Musikgeschichte zu schreiben. Die Platte, welche denselben Namen wie die Band trägt, ist randvoll mit aggressiven, kraftvollen, riff-orientierten Songs, die für die damalige Zeit eine neue Mischung aus Rock, Metal, Funk und Hiphop darstellten. Zudem waren die Lyrics sehr politischer, gesellschaftskritischer oder privater Natur und hoben sich wohltuend vom Herz-Schmerz-Einheitsbrei des Mainstream-Radios ab. So sprach die Message der Band damals wie heute vielen Menschen aus der Seele – und die Platte wurde ein riesiger Erfolg.
Ladies and gentlemen: Timmy C. on bass!
Bassist Tim “Timmy C.” Commerford ist Mitglied der ersten Stunde und war schon vor RATM mit dem Gitarristen Tim Morello musikalisch verbandelt. Beide prägten durch ihre kraftvollen Riffs nachhaltig den Sound der Band.
Nach dem Weggang von Sänger Zack de la Rocha im Jahr 2000 vereinte sich der Rest von Rage Against The Machine mit Chris Cornell, dem mittlerweile bereits leider verstorbenen Sänger der Band Soundgarden. Diese neue Formation nannte sich Audioslave – und schrieb abermals Rockgeschichte!
“Killing In The Name”: Originalvideo
Einer der bekanntesten Songs von Rage Aginst The Machine aus ihrem ersten Albums ist “Killing In The Name”. Der Track stellt eine Art Blaupause für das Songwriting der Band dar!
Vier druckvolle eintaktige Unisono-Riffs bilden das Skelett: Eines ist für den Vers zuständig, eines für den Chorus, ein weiteres für die Bridge, und das vierte für das Intro bzw. den Schluss. Akkordwechsel oder überhaupt Akkorde mit “normaler” Bassbegleitung im klassischen Sinn gibt es nicht. Um möglichst viel Energie zu erzeugen, spielen Bass und Gitarre stets unisono.
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Hören wir zunächst noch einmal in das Original rein:
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Mehr Informationen“Killing In The Name”: Temposchwankungen inklusive!
Interessant ist das Tempo – oder vielmehr: die zahlreichen Tempi – des Stückes. Schon im Verlauf des Intros wird der Song ca. 10 Beats pro Minute schneller, um dann für den Vers deutlich runter zu bremsen, allerdings nicht willkürlich. Was im Intro noch die Dauer der punktierten Achtelnoten war, entspricht jetzt im neuen Tempo (ca. 82 bpm) den Achtelnoten.
Aber bereits in der Bridge wird wieder Gas gegeben und erneut nach und nach um ca. 10 bpm angezogen. Vers Nummer 2 ist dann wieder langsamer, wenn auch nicht mehr so langsam wie Vers Nummer 1.
Und so geht es munter weiter, das ist eben guter alter Rock’n’Roll: Es gab keinen Clicktrack bei der Aufnahme im Studio, sondern nur eine super aufeinander eingespielte Band, die ganz natürlich der Energie des Songs folgt und ihrem Testosteronspiegel freien Lauf lässt.
“Killing In The Name”: Basssound
Tim Commerford und Tom Morell haben beide ihre tiefen E-Saiten auf D gestimmt (genannt “Drop D Tuning”), um mehr Low End zu erhalten. Als Bass ist ganz deutlich ein Music Man Stingray zu hören, dieser war auch zumeist Tims Mittel der Wahl zu der damaligen Zeit. In späteren Jahren sah man ihn auch mal mit Bässen von Lakland oder Fender.
Tim schlägt ziemlich kraftvoll an, was auch ein wichtiger Bestandteil seines Sounds ist. Auf “Killing In The Name” lässt sich zudem eine milde Verzerrung erkennen, die für den nötigen Biss im Mix sorgt. Der entsprechende Druck wird durch eine hörbare (aber nicht extreme) Kompression unterstützt.
“Killing In The Name”: Transkription, Soundfiles
Abschließend bekommt ihr hier die einzelnen Parts auf die Ohren und könnt in der angehängten PDF die Noten und TABs einsehen:
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt