Die amerikanische Band Disturbed wurde bereits 1994 gegründet und geht daher stramm auf ihr 30jähriges Jubiläum zu. Die Wurzeln von Disturbed liegen im klassischen Heavy Metal bzw. Bands wie Black Sabbath, Judas Priest, Iron Maiden etc. Ihren Sound versieht die Gruppe allerdings mit einem brettharten modernen Sound, auf den das Attribut “fett” wohl am besten passt. Im März 2000 erschien das Debütalbum „The Sickness“. Die Scheibe schlug sofort hohe Wellen und ging stolze fünf Millionen Mal über den Ladentisch. Seitdem sind Disturbed ein fester Bestandteil der Metal-Szene. Ich habe mir für den heutigen Bass-Workshop den Hit „Down With The Sickness“ aus dem Jahr 2000 herausgesucht, der bereits alle entscheidenden Stilelemente der Band enthält.
„Down With The Sickness“ – Originalvideo
Wie immer gibt es zuerst das Video zum Song:
„Down With The Sickness“ – Rhythmik
„Down With The Sickness“ besitzt ein moderates Tempo von 90 bpm, ist dafür aber dicht gefüllt mit Sechzehnteln. Das rhythmische Motiv, das sich durch den gesamten Song zieht, ist eine Gruppe von sechs Sechzehnteln bzw. vier Sechzehntel und eine Achtel.
Lediglich im Chorus und der kurzen Bridge wird von dieser Formel abgewichen, um für entsprechenden Kontrast zu sorgen. Dies führt natürlich unweigerlich zu einer gewollten Verschiebung der Einteilung von vier Sechzehnteln pro Viertelschlag.
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Am Taktende muss sich die Sache dann natürlich rhythmisch wieder auflösen, sodass nach zwei 6er-Gruppen vier Sechzehntel übrig bleiben. Somit ergibt sich also folgende „Rechnung“ für jeden Takt: 6 + 6 + 4 = 16 Sechzehntel (= 1 Takt). In meiner Transkription, die ihr am Ende dieses Workshops findet, habe ich dies mit Klammern entsprechend deutlich gemacht.
„Down With The Sickness“ – Tonmaterial
Wie viele andere Metal-Songs auch, kann man diesen Track nicht wirklich einer Tonart zuordnen. „Down With The Sickness“ besteht ausschließlich aus Unisono-Riffs, es gibt also keine Akkorde, um ihn tonal sinnvoll einzuordnen. Das ist aber auch nicht wirklich nötig, denn die Wucht der Riffs steht hier im Vordergrund.
Auch die stilistischen Elemente Verwendung der Leersaiten, Chromatiken, Drop Tuning etc. sind interessant. Apropos: Wer zur Originalaufnahme mitspielen möchte, muss hier sein Instrument einen Halbton tiefer stimmen!
Da aber bis auf eine Phrase alles auf der E-Saite stattfindet, reicht es, nur diese Saite einen Halbton tiefer zu stimmen. Die Stelle in der Bridge, an der man im Vergleich zur Transkriptionen etwas umdenken muss, habe ich markiert.
„Down With The Sickness“ – Basssound
Bassist Steve Kmak wurde zu dieser Zeit meistens mit Music Man Stingray-Bässen gesehen. Dem Video und dem Sound nach zu urteilen, trifft dies auch hier zu. Die durchsetzungsstarken Tiefmitten des typischen Music Man Humbuckers sind deutlich im Gitarrengewitter zu orten. Zudem kommen für die Extraportion „Biss“ etwas Overdrive und Kompression hinzu.
Ich gehe davon aus, dass der Bass direkt ins Pult bzw. über einen Preamp aufgenommen wurde. Aufgrund des fetten und stark komprimierten Mixes ist aber auch nicht wirklich auszumachen, ob vielleicht zusätzlich auch ein Verstärker im Spiel war.
Wer dem Ganzen nahekommen möchte, muss sich nicht zwangsläufig eines Music Man Stingrays (oder einer der zahlreichen Kopien dieses legendären Bassmodells) bedienen. Mit jedem Bass, der einen Humbucker in Bridgeposition besitzt, etwas Overdrive und einem Schuss Kompression, sollte man ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten.
„Down With The Sickness“ – Transkription
Nachfolgend findet ihr die von mir eingespielten Klangbeispiele sowie die Transkription in Noten und Tabulatur.
Viel Spaß mit diesem Kracher und bis zum nächsten Mal,
euer Thomas Meinlschmidt
Hannes sagt:
#1 - 17.03.2022 um 09:40 Uhr
Das Foto zeigt John Moyer und nicht Steve Kmak ;)
Lars Lehmann sagt:
#1.1 - 17.03.2022 um 12:15 Uhr
Hi Hannes! Oh, natürlich! Danke für den Tipp - wird umgehend korrigiert. :-) Viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von Hannes
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