Erlerne die Bassline von „Skate“ von Silk Sonic in diesem Bass-Workshop! Die Masterminds dieses Projektes Silk Sonic – Bruno Mars und Anderson Paak – trafen sich bereits 2017 zum ersten Mal, als Anderson Paak als Support-Act für Bruno Mars’ „24K Magic“-Tournee auftrat. Im August 2019 begann Mars mit dem Produzenten „D’Mile“ (Dernst „D’Mile“ Emile II) an neuem Material zu arbeiten. Irgendwann lud er Anderson Paak ein, dazuzustoßen – und die Kooperation begann sich zu entwickeln. Im Februar 2021 war das Album „An Evening With Silk Sonic“ fertig. Es folgte eine clevere Social-Media-Kampagne, die dafür sorgte, dass Silk Sonic schnell in aller Munde waren. Der Song „Skate“, dem wir uns heute widmen, ist ein tanzbarer Song im Stil der 70er-Soul- und Discoklassiker mit viel Finesse, und einmal mehr von magischem Groovecharakter geprägt.
„Skate“ – Original-Video
Zuerst schauen und hören wir uns “Skate” von Silk Sonic im originalen Video an:
„Skate“ – Songaufbau
Hier seht ihr die Form des Tracks auf einen Blick:
Intro
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Verse 1
Bridge 1
Chorus 1
Interlude 1 (= 1/2 Intro)
Verse 2
Bridge 2
Chorus 2
Middle 8
Interlude 2 (= Intro)
Refrain 3 & 4
„Skate“ – Tonmaterial und Rhythmik
Die Basslinie von „Skate“ verwendet größtenteils Tonmaterial aus G-Moll, hier und da mit chromatischen Durchgangstönen versehen. Der Song beginnt relativ entspannt mit einem Oktave-Quint-Grundton-Pattern über A-Moll und C-Dur, bevor es dann groovend in die G-Moll-Strophe übergeht. Das Intro wird übrigens im Song immer mal wieder als Interlude wiederholt – einmal halbiert in Takt 34 und dann in der vollen Version abermals in Takt 70.
Rhythmisch ist die Strophen/Refrain-Basslinie in guter alter Motown/Soul-Tradition gespielt, mit vorgezogenen Sechzehntel-Akzenten vor Beat 3 in jedem Takt. Die Basslinien von Strophe und Refrain sind identisch (mit Ausnahme einer kleinen Variation in der 2. Strophe in den Takten 42 und 43, in denen die Mollterz als Durchgangston auf Beat 2 eingebaut wird).
In Takt 62 bricht “Skate” harmonisch in einen achttaktigen Mittelteil (Middle 8) aus, der kurzfristig auf Eb-Dur und Dd-Dur moduliert, bevor er wieder zurück zum Interlude/Intro springt und von dort an wieder in die letzten Refrains und die Ausgangstonart schwenkt.
Aus rhythmischer Sicht gibt es ein paar kleine Stolperfallen: Es sind zwar keine Taktwechsel eingebaut, aber einige Akzente, die eben solche suggerieren. So zum Beispiel immer die letzten beiden Takte der Strophen und Refrains, wo die Note auf Beat 4 in den darauffolgenden Takt voll durchklingt und so einen 5/4-Takt „vortäuscht“. Wem das Mitzählen leichter fällt, der kann den ersten Takt als 3/4-Takt und den zweiten Takt als 5/4-Takt interpretieren. Erlaubt ist, was leichter fällt, denn es gibt keine Regel dafür, wie man ein Taktmaß zwingend auszuzählen hat, damit man es besser versteht.
Noch kniffeliger sind die beiden Varianten der Bridge, die es sich lohnt rhythmisch genauer zu betrachten. Insbesondere in der 2. Bridge spielt D’Mile wirklich geschmackvolle und raffinierte Variationen.
„Skate“ – Basssound
Den Bass von “Skate” hat Produzent D’Mile selbst eingespielt, und man muss wirklich respektvoll den Hut ziehen, denn Bass ist ja nicht das einzige Instrument, das er auf diesem Album beisteuerte.
Angesichts des klassischen 70’s-Klangarrangements von „Skate“ tippe ich hier mal auf einen Fender Precision Bass mit Flatwound-Saiten. Zeitweise klingt es für mich auch, als wäre hier zudem ein Plektrum im Spiel, vermutlich dürfte der „Knack“ jedoch von einer doppelnden cleanen Gitarre herrühren – einem schon zu Motown-Zeiten gerne verwendeten Stilelement.
Im Intro bzw. auch den wiederkehrenden Interlude-Teilen hört sich der Sound etwas breiter an, als wäre ein Choruseffekt eingesetzt worden. Unterm Strich liefert der Bass hier genau das, was der Song benötigt, ganz nach dem Motto: „Wenn es passt, dann passt es!“
„Skate“ – Transkription, Audios
Hier findet ihr das von mir eingespielte Klangbeispiel sowie die Noten für die Bassline von “Skate” von Silk Sonic – einmal mit und einmal ohne Tabulatur.
Viel Spaß mit „Skate“ und bis bald,
euer Oliver